WWW-Tipp der Woche 5/2000

Liebe Netzgemeinde,

heute stelle ich eine einheimische Universität vor: die Ruhruniversität Bochum. Ihre Historiker haben im WWW wenig zu bieten,

... aber die Kunsthistoriker überzeugen mit verschiedenen Online-Ausstellungen. Das fiel mir schon vor anderthalb Jahren auf, als ich dort Seiten zur Ausstellung

über die Fernstraße, die hierzulande die Bundesstraße 1 ist, fand.

Heute muß man schon wissen, daß es dieses Projekt jemals gab, denn man kommt nur über die Suche dorthin. Das Institut präsentiert auf seiner Startseite anscheinend stets nur 9 Hyperlinks. Dazu zählen momentan:

Außerdem habe ich diese Angebote gefunden:

Einige Aufsätze der Einrichtung oder Initiative "kanal 168 für fernsehtheorie, postgeschichte und digitale bilder" lohnen den Besuch. "kanal 168" heißt so, "weil der statistisch normalisierte bundesbürger 1993 täglich 168 minuten vor dem fernseher verbracht haben soll."

JUDITH KEILBACH (1998) schreibt zum Thema:
Nazis in der Flimmerkiste.
Über den Einsatz von dokumentarischen Bildern in den Geschichtsdokumentationen von GUIDO KNOPP

Auch lesenswert:

JAN-OTMAR HESSE
Die Inszenierung des Nationalsozialismus im Fernsehen.
Konzeption einer Lehrerfortbildung zu den Sendereihen des ZDF

aber auch weniger aktuelle Themen wie z.B.

JAN-OTMAR HESSE
HEINRICH VON STEPHAN und die 'Telekommunikationspolitik' vor 100 Jahren


Anläßlich des heutigen Bahnunfalls in Brühl erinnere ich noch mal an meinen Besuch im Museum für Alltagskulturgeschichte am 26.11.1997, über den ich auf meiner Homepage berichte

Die Stadt selbst bringt auf Ihrer Homepage wenig über ihre Museen:

Unter "Touristik" findet man einen Absatz, klickt man auf "Sehenswertes", so sieht man alle auf einer Seite vereint, aber nicht mal das Weltkulturerbe, die Schlösser Augustusburg und Falkenlust, werden auf eigenen Seiten präsentiert. Unbegreiflich! Brühl hat auch einen historisch bedeutenden Bahnhof, der aber wohl nicht vom Unfall betroffen ist:

Auch die Schaltfläche "Stadtgeschichte" bringt nur ein Dokument ohne weitere Links.

In Brühl existiert außerdem das "Steuermuseum" in der Bundesfinanzakademie, ist aber nicht im WWW vertreten.


Liebe Netzgemeinde, euch etwas zu fragen, bringt meist keinen Erkenntnisgewinn. So weiß ich immer noch nicht, ob die F.D.P. die falsch beantragte Wahlkampfkostenerstattung zurückgezahlt hat. Heute versuche ich es gleich mit zwei Fragen.

In einer aktuellen Sondersendung über den Bahnunfall sah ich heute ein Interview mit einem Anwohner namens "RATTAY" und mußte an den Hausbesetzer denken, den die Westberliner Polizei im September 1981 (oder 1982?) bei der Räumung besetzter Häuser in der Winterfeldstraße in Anwesenheit von Innensenator LUMMER auf die Potsdamer Straße trieb, wo er sein Leben unter einem BVG-Doppelstockbus aushauchte. Der hieß KLAUS-JÜRGEN RATTAY. Weiß jemand, ob er mit dem heutigen Bahnopfer verwandt war? Die Telefonauskunft findet nur rund 500 Einträge für den Namen, es wäre also wahrscheinlich.

Und noch eine, zu der eine Meldung im "Tagesspiegel" vom 4.2.2000, S. 40 Anlaß gibt:

Hatte sie den gleichen Anwalt wie Waffenhändler SCHREIBER? Daß dessen Anwalt GREENSPANN (vielleicht ein BOSSI Kanadas?) heißt, war mir schon aufgefallen (weil auch der Vorsitzende des US Federal Reserve Boards GREENSPAN heißt.

Mit freundlichen Grüßen
Norbert Schnitzler


Ergänzung am 31.1.2001:

Das Hellweg-Museum in Unna zeigt hübsch, aber knapp die Geschichte der Stadt Unna. Die Internetpräsentation ist dabei noch knapper als die Darstellung im Museum selbst, einer relativ kleinen Burg. Das Gebäude ist für RollstuhlfahrerInnen ungünstig. Der Besuch lohnt sich, zumal bis zum 1.4.2001, weil die Sonderausstellung "Zeitreise Hellweg –Spuren einer Straße durch die Jahrtausende" eine schöne Ergänzung zur Ausstellung "Transit" ist. Zur Ausstellung (die ich am 18.1.2001 besuchte) steht ein Flyer im PDF-Format (Größe 658 KB) zur Verfügung, der als selbstausführende EXE-Datei herunter geladen werden kann.

Burgstr. 8, 59423 Unna
Telefon Ansprechpartner/in: 02303 / 103-411
Fax: 02303 / 103-411
e-Mail-Adresse: stadt-unna-weiterbildungkultur@t-online.de
Öffnungszeiten: dienstags - sonntags 10.00 - 18.00 Uhr
Eintritt 5 DM, ermäßigt 3 DM


http://www.unna.de/stadtrundgang/museum.jpg

Auf der Eintrittskarte (87*53 mm) wird die Entrichtung von 5 Mark Chausseegeld quittiert - eine nette Idee.


  1. Grabkammer des L. ARRUNTIUS (aus: Antichità Romane)
    Den Blick des Archäologen, das Interesse des Altertumsforschers an Maßen und Proportionen, die Diskussion des Kunstfreundes über die römischen Monumente macht PIRANESI in den Bildern selbst anschaulich zum Thema - durch vielfältige Staffage-Figuren. Der Graphiker skizziert bei seinen Streifzügen durch Rom auch das bunte Treiben des römischen Alltags und integriert die Motive als belebendes Moment in seine Radierungen.
  2. JAN SAENREDAM nach HENDRICK GOLTZIUS
    Die sieben Planetengötter:Venus
    Kupferstich

    Erotische Motive finden sich auf unterschiedlichen Anspielungsebenen innerhalb der allegorischen Blätter.
    Einerseits können sie oft dazu dienen, die Attraktivität eines Blattes zu erhöhen. Andererseits stehen sie oft in direktem Bezug zum Bildthema, erläutern es das eine mal direkt (z.B. hier), ein anderes mal anspielungsreich verschlüsselt.
  3. Hussitenpredigt,bez. unten Mitte: C.F.L. 1836, Öl auf Leinwand, 230 * 290 cm, Kunstmuseum Düsseldorf (Leihgabe der Nationalgalerie Berlin), Inv.Nr. 228
    LESSINGs epochales Bild hat die gesamte nachfolgende Geschichtsmalerei nicht nur der Düsseldorfer Malerschule beeinflußt. Erinnert wird an die spätmittelalterlichen Hussitenkriege, die nach der von der katholischen Kirche verfügten Hinrichtung des Protoreformators JOHANN HUS im Jahre 1415 ausbrachen. In einer Mischung aus religiösen, sozialen und nationalen Motiven erhoben sich weite Teile der Bevölkerung gegen den deutschen Kaiser. LESSING zeigt eine hochdifferenziert charakterisierte, aufrührerische Versammlung, die sich kreisförmig um einen in der Haltung christusgleich wirkenden Prediger versammelt hat. Mit dem pathetisch erhobenen Kelch verweist dieser auf die Forderung nach Spendung des Abendmahls in beiderlei Gestalt. Im Hintergrund ein offenbar von den Aufständischen angezündetes Kloster. In der nationalpolitisch gärenden Zeit der Restauration und vor allem des Vormärz konnte das Werk als Plädoyer für das protestantische Preußen, gleichzeitig aber auch als Dokument im Kampf gegen die alten feudalen Mächte gewertet werden.
  4. Die heilige HILDEGARD VON BINGEN (Detail), liber divinorum operum, um 1220/30, Luca, Bibliotheca Statale, Cod. 1942
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