Die Freiheitsglocke in West-Berlin
Lucius D. Clay
Die Freiheitsglocke in Philadelphia
Die Raumkapsel "Liberty Bell"
Vor 50 Jahren, am 24. Oktober 1950, wurde in Westberlin die "Freiheitsglocke" eingeweiht. Aus diesem Anlaß ist vom 24.10. bis 31. 12. im Rathaus Schöneberg die Ausstellung "50 Jahre Freiheitsglocke in Berlin" zu sehen.
Rathaus Schöneberg John-F.-Kennedy-Platz, Tel. 78 76-0 (U Rathaus Schöneberg; Busse: 104, 146, 185, 204). Täglich 10-17 Uhr; die Turmplattform ist geschlossen. Besichtigung des Rathausturms mit Freiheitsglocke (10.206 kg) und Ausstellung über die Geschichte des Rathauses. Eintritt frei. Führung (nur für Gruppen): Tel. 4 44 09 36 (Kultur Büro Berlin). Ständige Ausstellung: "Um die Freiheit kämpfen - WILLY BRANDT (1913-1992)". Täglich 10-20 Uhr; Tel. 7 87 70 70. |
http://www.berlin.de/cms/disp/data/link/Land/BAs/Schoeneberg/aktuell/index//file_image01.jpg |
Danach wird die Freiheitsglocke repariert:
Die Freiheitsglocke wird für mehrere Monate schweigen
...Im Hinblick auf das Jubiläum wurde die Freiheitsglocke für das Deutsche Glockenmuseum auf Burg Greifenstein durch den dortigen Wissenschaftlichen Leiter, Herrn Dr. KONRAD BUND, inventarisiert und archiviert. Bei seinem Besuch im Schöneberger Rathaus stellte er technische Probleme fest. Diese Nachricht hat das Bezirksamt sofort zum Anlass genommen, das Ausmaß des Schadens durch den Vorsitzenden des Interkonfessionellen Beratungsausschusses für das Deutsche Glockenwesen, Herrn Erzb. Glockeninspektor Architekt Dipl. Ing. KURT KRAMER, und den Glockenschweißer LACHENMEYER begutachten zu lassen. Das Urteil von Herrn KRAMER war eindeutig: Die Glocke weist einen so langen Riss auf, dass zur Verhütung weiterer Schäden die sofortige Stilllegung empfohlen wird. Eine Verlängerung des Risses könnte dazu führen, dass die Glocke in mehrere Teile zerbricht.
Die Beseitigung des Schadens ist durch autogenes Schweißen möglich. Gleichzeitig sind der Klöppel und das Kontergewicht und auch der Glockenstuhl zu erneuern.
Zum Jubiläum am 24. Oktober wird die Glocke noch einmal läuten. Bis zum Jahresende wird sie im Rahmen des Jubiläumsprogrammes zu besichtigen sein. Danach wird sie ausgebaut und zur Reparatur geschickt.
Das Freiheitsglocke war eine Spende, an sich ein gut gemeinter Akt, aber auch ein Symbol des Kalten Krieges.
LUCIUS D. CLAY, der frühere amerikanische Militärgouverneur Deutschlands initiierte nach Beendigung der Blockade Berlins (24. Juni 1948 bis 12. Mai 1949) und der von ihm entscheidend mitorganisierten Luftbrücke den "Kreuzzug für die Freiheit des Komitees für ein Freies Europa" zur Finanzierung der Glocke. Die in England gegossene Glocke ging auf eine Reise durch 26 Bundesstaaten der USA. Die Spender, 17 Millionen Amerikaner, unterzeichneten dabei den "Freiheitsschwur". "Ich glaube an die Unantastbarkeit und an die Würde jedes einzelnen Menschen. Ich glaube, daß allen Menschen von Gott das gleiche Recht auf Freiheit gegeben wurde. Ich verspreche, jedem Angriff auf die Freiheit und der Tyrannei Widerstand zu leisten, wo auch immer sie auftreten mögen." Die Unterschriftenliste wird bis heute in Turm des Schöneberger Rathauses aufbewahrt. Bei der Gestaltung des Textes für das Freiheitsgelöbnis griff das "Free Europe Committee" Gedanken der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung von 1776 auf: dort ist vom Glauben daran die Rede, daß alle Menschen von ihrem Schöpfer mit gewissen Rechten ausgestattet sind, wozu "Leben, Freiheit und das Streben nach Glück gehören". Allerdings wird bei der Formulierung des "Free Europe Committee" aus dem Recht des Volkes, eine Regierungsform abzuschaffen, die "sich als diesen Zielen abträglich erweist" die Selbstverpflichtung, sich den Angriffen auf die Freiheit und der Tyrannei entgegenzustellen. |
http://www.dradio.de/dlr/sendungen/glocke/img/glocke.jpg Die Freiheitsglocke beim Aufbau. Zum Marshall-Plan siehe Surftipp 32/2000. |
"Gott", "Schöpfer" - mir ist das zu religiös. Aber in der Frontstadt kam das mindestens so gut an wie bei den 17 Mio. Amis, die unterschrieben hatten. Der Freiheitsschwur wurde durch die Westberliner Rundfunksender bekannt gemacht, woran MARTIN BAUMGÄRTEL von Deutschlandradio Berlin (oben schon zitiert) erinnert:
Sonntag für Sonntag, pünktlich um 12 Uhr, ist dieser Freiheitsschwur zusammen mit dem Geläut der Freiheitsglocke des Rathauses Schöneberg im Programm von DeutschlandRadio Berlin zu hören. Für die Hörer des RIAS geht diese Tradition zurück auf den 24. Oktober 1950. An diesem Tag, am Tag der Vereinten Nationen, wurde mit einem Festakt die Freiheitsglocke eingeweiht, und seitdem gehörte sie, zusammen mit dem eingangs zitierten Gelöbnis, anfangs täglich um 18 Uhr, dann jedoch jeden Sonntagmittag um 12 Uhr, zum Programm des Berliner Senders. WALTER FRANCK, einer der namhaften Charakterdarsteller des Berliner Schillertheaters, sprach bis zu seinem Tod am 10. August 1961 den Text zum Geläut. Danach erklang bis zum Oktober 1993 jeden Sonntag die Stimme WILHELM BORCHERTs, auch ein bekannter Schauspieler des Schillertheaters. Und seit dem 31. Oktober 1993 hören wir die Stimme von THOMAS HOLLÄNDER, zunächst im Programm von RIAS Berlin und seit Januar 1994 im Berliner Programm des dann neu gegründeten DeutschlandRadios.... |
http://www.scripps.ohiou.edu/rias/building.gif |
Bei Deutschlandradio Berlin findet ihr auch die Glocke und den Schwur als RealAudio-Dateien.
Die US-Botschaft in Deutschland schreibt dazu harmlos:
Die Schenkung der Liberty Bell an die Berliner
Am 24. Oktober 1950 wurde eine Replik der "Liberty Bell" (Freiheitsglocke) - das Original befindet sich in der Independence Hall in Philadelphia - im Schöneberger Rathaus in Berlin aufgehängt. Die Liberty Bell ist Erinnerungsstück und Symbol der amerikanischen Revolution und wurde anläßlich der Verkündung der Unabhängigkeitserklärung geläutet. Sie trägt die Inschrift "Proclaim liberty throughout the land unto all the inhabitants thereof" (Verkünde Freiheit im ganzen Land und allen seinen Bewohnern). Die Replik war ein Geschenk des amerikanischen Volkes an die Berliner und wurde ihnen in Anerkennung ihres Kampfgeistes und Durchhaltevermögens überreicht.
"Kampfgeist und Durchhaltevermögen" wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg anzuerkennen ist ein starkes Stück Abgesehen davon ist der Text auch irreführend, denn die Unabhängigkeitserklärung ist wesentlich jünger als die Freiheitsglocke, aber dazu später mehr.
Der SFB machte es dem RIAS nach:
Wie heilig die Freiheitsglocke den WestberlinerInnen war, mußte der Kabarettist WOLFGANG NEUSS erleben, als er gegen eine merkwürdige Sammlung protestierte:
Westberliner Zeitungen sammeln Geld für den amerikanischen Vietnamkrieg, an die Witwen gefallener GIs sollen Porzellannachbildungen der Berliner Freiheitsglocke verschenkt werden. Neuss protestiert dagegen mit einem Extrablatt des 'Neuss Deutschland', die Verleger kontern mit Anzeigenboykott gegen NEUSS und sein 'Neuss Testament'. NEUSS ruft zu Spendenaktionen auf ("Zeigts dem SPRINGER, helft dem NEUSS!"), die Presse schießt sich ein, in den Zeitungen erscheinen Verfassungsschutzfotos, die NEUSS auf einer (genehmigten) Vietnam-Demo zeigen. Im Februar SPD-Ausschluß. Das Fernsehen setzt eine Kabarettsendung, an der NEUSS mitwirkt, aus politischen Gründen ab. Er verläßt Berlin, die Presse spricht von Exil. Nach der Rückkehr BRD-Tournee mit 'Neuss Testament'.
In den fünfziger und sechziger Jahren herrschte in Westberlin ein politisches Klima, das durch die exponierte Lage (umzingelt von DDR mit Westgruppe der sowjetischen Streitkräfte), Sonderstellung (Bundestagsabgeordnete aus der Stadt hatten kein volles Stimmrecht, Bundes-Gesetze mußten eigens für Westberlin übernommen werden, Personalausweise waren quot;vorläufig", keine Bundeswehr, kein Wehrdienst) und Abhängigkeit vom Schutz der Westalliierten geprägt war. Die Freiheitsglocke einte die einheimischen PolitikerInnen als Symbol ähnlich wie die fdgO (freiheitlich demokratische Grundordnung) wenn nicht als Prinzip, so doch als Parole. SozialdemokratInnen waren besonders traumatisiert, hatten sie doch erleben müssen, daß in der SBZ und DDR ihre GenossInnen verfolgt wurden, wenn sie sich nicht mit der Zwangsvereinigung mit der KPD zur SED abfinden konnten.
Der entmilitarisierte Status zog aber auch viele junge Männer an, die der Wehrpflicht entfliehen wollten (was ich persönlich übertrieben finde, denn ich erlebte den Zivildienst als recht interessant), und gerade an der Freien Universität, die ursprünglich gegen die Unterdrückung der Freiheit von Wissenschaft und Lehre an der Ostberliner Humboldt-Universität gegründet worden waren, fanden sich entschiedene Gegner des Systems der BRD, insbesondere aber der mangelnden Vergangenheitsbewältigung und der Unterstützung der Vietnamkriegspolitik des wichtigsten Bündnispartners, der USA. Gegen den Vietnamkongreß und eine zuerst verbotene, dann erlaubte Demonstration gegen den Vietnamkrieg riefen die etablierten Parteien zu einer Kundgebung am 21. Februar 1967 unter der Freiheitsglocke auf.
Der Kongreß wurde vom SDS und 10 weiteren sozialistischen und trotzkistischen Organisationen veranstaltet, darunter die trotzkistische französische »Jeunesse Communiste Revolutionaire«, die während der Schlußdemonstration durch ihr militantes, zugleich aber diszipliniertes Auftreten und ihre Demonstrationstechnik einen großen Eindruck auf die deutsche Studentenbewegung machte. Diese Demonstration war zunächst vom Senat von Berlin auf Betreiben des Innensenators KURT NEUBAUER (SPD) verboten worden. NEUBAUERs Kalkül war, den Studenten, die trotz des Verbots demonstrieren würden, durch seine 15 000 Mann Berliner Polizei in einer blutigen Schlacht die Machtverhältnisse in dieser Stadt zu verdeutlichen. In seiner Borniertheit merkte der damalige Berliner Senat unter KLAUS SCHÜTZ überhaupt nicht, daß fast die gesamte europäische Intelligenz dieses Verbot verurteilte. darunter: BERTRAND RUSSELL, JEAN-PAUL SARTRE, ERNST BLOCH, HELMUT GOLLWITZER, HERBERT MARCUSE. ERIC J. HOBSBAWN, LUCHINO VISCONTI, MICHELANGELO ANTONIONI, PIER PAOLO PASOLINI, GEORGIO STREHLER und das Piccolo Teatro Milano, HANS WERNER HENZE. LUIGI NONO, ALBERTO MORAVIA, LELIO BASSO, PETER WEISS. Die Tatsache, daß der Berliner Senat den Protest nicht zur Kenntnis nahm, geschweige denn beantwortete, zeigt die erschreckende kulturelle Provinzialisierung West-Berlins in den 60er Jahren. Das Blutbad wurde schließlich nicht durch die Einsicht des Berliner Senats, sondern durch ein Urteil des Berliner Verwaltungsgerichtes verhindert, das das Verbot aufhob. Mehr als 12 000 Teilnehmer demonstrierten am 18. Februar unter roten Fahnen, Fahnen der FNL und unter vom SDS vorbereiteten Plakaten mit Bildern von HO TSCHI MINH und ermordeten und zum Teil in Deutschland vergessenen Revolutionären wie ROSA LUXEMBURG, KARL LIEBKNECHT, LEO TROTZKI, ERNST THÄLMANN und CHE GUEVARA. Darüber hinaus wurde die Demonstration durch ihre politische Zusammensetzung und durch ihre neuartigen Demonstrationsformen geprägt: Mit den SPD-Stadträten HARRY RISTOCK (Charlottenburg) und ERWIN BECK (Kreuzberg) an der Spitze marschierten mehr als hundert Sozialdemokraten mit, die Schilder mit der Aufschrift trugen: »Ich protestiere gegen den Krieg der Amerikaner in Vietnam. Ich bin SPD-Mitglied!« Unter dem Eindruck besonders der französischen Delegation entwickelten die Berliner Demonstranten spontan die Technik, in langen Ketten untereinandergehakt mit rhythmischen Sprechchören »Ho Ho Ho Tschi Minh« und »Wir sind eine kleine, radikale Minderheit« in Blocks vorwärts zu stürmen. Eingeschüchtert durch diese relativ militante Demonstrationstechnik zogen sich die mehreren hundert Gegendemonstranten unter der Leitung von JÜRGEN WOHLRABE (Vorsitzender der Jungen Union) zum Bahnhof Zoo zurück.
Schon drei Tage später schlug die geballte Berliner Polit-Nostalgie zurück. ÖTV, Senat, Springer-Presse und Vorzeige-Berliner wie die Bau-Spekulantin SIGRID KRESSMANN-ZSCHACH nebst Syndikus RA PETER LORENZ (Vorsitzender der Berliner CDU), das peinliche Mittelmaß HANS ROSENTHAL (Dalli-Dalli), der Staatsschauspieler CARL RADDATZ und eine Handvoll FU-Professoren wie die ehemaligen Sozialisten FRITZ BORINSKI und ERNST FRAENKEL (usw. usf.) riefen die Berliner unter dem Motto »Wir wollen sagen, wofür wir sind« zu einer Gegenkundgebung auf dem JohnF.-Kennedy-Platz unter der Freiheitsglocke auf. Alle Beschäftigten im Öffentlichen Dienst sowie Arbeiter und Angestellte in zahlreichen Privatbetrieben hatten für diese Demonstration frei bekommen. Nach Schätzung der Berliner Polizei beteiligten sich ungefähr 60 000 Menschen an dem Aufmarsch, die gesamte Berliner Tagespresse - damals noch einschließlich des Tagesspiegels - einigte sich auf 150 000.
Ich würde den Text lieber zitieren, wenn FICHTER und LÖNNENDONKER ähnlich kritisch ("Bau-Spekulantin", "peinliches Mittelmaß") über die angeblich "zum Teil in Deutschland vergessenen Revolutionäre", insbesondere TROTZKI und THÄLMANN urteilen würden. Übrigens habe ich in Ergänzung von Surftipp 11/2000 Fotos von drei Ostberliner Friedhöfen eingescannt. Ihr findet jetzt auf meiner Homepage u.a. die Gräber von ROSA LUXEMBURG, KARL LIEBKNECHT und ERNST THÄLMANN in der Gedenkstätte der Sozialisten.
Die Berliner Freiheitsglocke läutete am 3. Oktober 1990 die deutsche Einheit ein (m.E. unpassend, denn sie ist keine Einheitsglocke, sondern eine Freiheitsglocke) und wird auch von EBERHARD DIEPGEN bei der Einweihung des Alliiertenmuseums erwähnt:
Bleibende Zeugnisse dieser wunderbaren Beziehungen und unvergänglicher Ausdruck für das gemeinsam Erlebte sind insbesondere die "Freiheitsglocke" im Rathaus Schöneberg, die Amerika-Gedenkbibliothek, die Benjamin-Franklin-Stiftung und dabei die Kliniken an der Freien Universität, die Kongreßhalle, das Amerika-Haus und es werden die Französische Schule, das Großbritannien-Institut der Humboldt-Universität, eine amerikanische Akademie und auch dieses AlliiertenMuseum sein. Also der Blick in die Zukunft ist mehr als nur Geschichte.
(Ansprache EBERHARD DIEGENs bei der Eröffnung des Alliiertenmuseums)
Ich meine, daß da auch der RIAS zugehört. Aber so wie an dessen Gebäude am Hans-Rosenthal-Platz das historische Logo (s.o.) fast schamhaft hinter "Deutschlandradio" versteckt wird und angeblich nur Denkmalschutzauflagen den Abriß verhinderten, heißt die Amerika-Gedenkbibliothek anscheinend nur noch "Gedenkbibliothek". Das "Amerika" bei ihrer Leuchtreklame wurde jahrelang nicht eingeschaltet und ist inzwischen abgebaut. Ich finde das schade.
Die jüngste Fundstelle für die Instrumentailisierung der Freiheitsglocke fand ich bei einem "Deutsch-Amerikanisches Bürgerkomitee für Menschenrechte und Religionsfreiheit in den USA", das als Reaktion auf das dauernde Klagen von Scientology über "Verfolgungen" in Deutschland gegründet wurde.
In einer Pressemitteilung der Initiatoren vom 5. Dezember 1997 heißt es:
Am 5. Dezember 1995 starb in den USA LISA MCPHERSON in einer Scientology- Einrichtung. Polizei und Familie bemühen sich bis heute um Aufklärung. Auf Grund einer deutsch-amerikanischen Diskussion in Berlin entstand die Idee eines "Deutsch-Amerikanischen Bürgerkomitees für Menschenrechte und Religionsfreiheit in den USA".
Durch das Internet über die Diskussionsgruppe (newsgroup) alt.religion.scientology und deutsch-amerikanische Freundschaften verbunden, hat das "Deutsch- Amerikanische Bürgerkomitee für Menschenrechte und Religionsfreiheit in den USA" in bester transatlantischer Gemeinschaft einen gemeinsamen Beileidsbrief an das amerikanische Volk und die amerikanische Regierung zum Tod von LISA MCPHERSON diskutiert und geschrieben. Der Beileidsbrief wurde am 5. Dezember, zum Todestag von LISA MCPHERSON, in der amerikanischen Botschaft in Berlin von einer kleinen Delegation des Kommittees überreicht und gleichzeitig den Vertretern von Presse und Medien zur Veröffentlichung übermittelt. [Dann werden UnterzeichnerInnen genannt, N.S.]...
Sie alle haben sich von einer Haltung inspirieren lassen, wie sie 16 Millionen Amerikaner 1950 im Gelöbnis zur Berliner Freiheitsglocke unterzeichnet haben.
Wer diese Worte zu hoch und steil findet, sollte sich klar machen, was die Gegenposition zu jedem einzelnen Satz ist: Verfügbarkeit und Schutzlosigkeit, Ehrlosigkeit und Sklaverei. Die Welt von Gulag, Konzentrationslager und Umerziehungslager der SO. Noch können wir etwas dagegen tun. In Deutschland und in Amerika.
Die Freiheitsglocke, verteilt auf einem Flug der TWA.
GRAAFF "Berlin is calling the world. Visit the city of the freedom bell" Plakat mit Darstellung einer Glocke, die die Aufschrift "New birth of freedom" trägt; aus |
LUCIUS DUBIGNON CLAY
trat mit 18 in die US-Armee ein (Westpoint). 1942 war er ihr jüngster Brigadegeneral. CLAY wird als "Vater der Berliner Luftbrücke" oder "Verteidiger Berlins" bezeichnet:
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http://www.konnections.com/airlift/clay-4.jpg |
Das Deutsche Historische Museum faßt die entscheidenden deutschen Jahre des Militärgouverneurs so zusammen:
Bemerkenswert fand ich noch einen Aufsatz darüber, daß CLAY für Strafmilderung für ILSE KOCH sorgte, weil ihr doch nicht nachzuweisen war, daß sie aus den Häuten von KZ-Häftlingen Lampenschirme machen ließ. General CLAY did indeed feel, in 1948, that ILSE KOCH had been unjustly sentenced to a life term the previous year by the international American military court. On September 16, he commuted that sentence to four years' time. As he explained on September 23rd: "There was no convincing evidence that she selected inmates for extermination in order to secure tattooed skin or that she possessed any articles made of human skin." That was reported in the New York Times, Sept. 24, 1948, p. 3. On the next day, the paper quoted Secretary of the Army Kenneth C. Royall: quot;Mr. Royall's final word on the fate of the woman who was accused of atrocities, including the use of tattooed human skin to make household articles, was that such charges had not been proved." This sentence-reduction was rather unpopular, and it was questioned whether she could be retried or resentenced. The U.S. government gave up after a while, declaring that it would wash its hands of the matter. Eventually, she was tried by a German court on charges of her having abused and killed German inmates; her previous trial had included only inmates of other nationalities. In this second trial, she was convicted and sentenced to life, again. She spent the rest of her life in prison until she committed suicide in 1967. Frau ILSE KOCH, General LUCIUS CLAY, and Human-Skin Atrocities |
Photo Gallery General LUCIUS CLAY; US Commander-in-Chief at the consecration of a new synagogue
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Bei FindAGrave ist erwartungsgemäß der Grabstein der Generals zu besichtigen General CLAY was buried with full military honors in the cadet cemetery at West Point. CLAY's grave stands in the front rank, overlooking the Hudson River. He is flanked by General George Goethals, a fellow engineer who built the Panama Canal, and Air Force Colonel, Edward H. White, the first American astronaut to walk in space, who perished in the Apollo capsule fire at Cape Canaveral. General LUCIUS DUBIGNON CLAY (1897 - 1978) - Father of the Berlin airlift in 1948 - 1949 Ein Schild am Fuß des Grabes ist hier nicht zu erkennen. Bruce Kennedy berichtet darüber bei CNN
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http://www.findagrave.com/images/c/claylucious.jpg |
Der berüchtigte republikanische Senator NEWT GINGRICH forderte (zusammen mit Senator BOB BARR) eine Briefmarke zu Ehren LUCIUS D. CLAYs. Briefmarken der Freiheitsglocke gibt es in großer Zahl (allerdings des Vorbildes in den USA).
Der bereits zitierte Martin Baumgärtel behauptet für mich verwirrend:
Bei der Berliner Freiheitsglocke handelt es sich um eine Nachbildung der berühmten "Liberty Bell" in Philadelphia. Jene Glocke hing seit 1753 im dortigen State House, und 1776 verkündete ihr Geläut die amerikanische Unabhängigkeit. Anders als ihr Vorbild enthält die Berliner Glocke eine Inschrift:
"That this world under God shall have a new birth of freedom." - "Möge diese Welt mit Gottes Hilfe eine Wiedergeburt der Freiheit erleben."
Worte, die sinngemäß jenen entsprechen, die Abraham Lincoln in seiner Rede auf dem Schlachtfeld von Gettysburg im Jahre 1863 gesprochen hat am Wendepunkt des amerikanischen Bürgerkrieges, der nicht zuletzt um die Abschaffung der Sklaverei geführt worden war.
Richtig ist hingegen:
Zu Abraham Lincolns Rede auf dem Schlachtfeld von Gettysburg vgl Surftipp 46/1999.
Die Unabhängigkeitshalle in Philadelphia ist heute Weltkulturerbe und Historischer Nationalpark der USA.
Independence National Historical Park, located in downtown (called "Center City"), Philadelphia, is often referred to as the birthplace of our nation. At the park, visitors can see the Liberty Bell, an international symbol of freedom, and Independence Hall, a World Heritage Site where both the Declaration of Independence and the U.S. Constitution were created. In addition, the park interprets events and the lives of the diverse population during the years when Philadelphia was the capital of the United States from 1790 to 1800. A section of the park where Benjamin Franklin's home once stood is dedicated to teaching about Franklin's life and accomplishments. Spanning approximately 45 acres, the park has about 20 buildings open to the public.
QUICK FACTS
Annual Budget is $12,511,000.00 (FY 1999)
Annual Visitation is 3,067,187 (1999)
Park Covers 45 Acres
Designations
World Heritage Site - 1979
National Register of Historic Places - October 15, 1966
Die Freiheitsglocke ist seit den Zweihundertjahrfeiern der USA in einem Pavillion untergebracht und kann rund um die Uhr gesehen werden. Liberty Bell The Bell's Message The Liberty Bell's inscription conveys a message of liberty which goes beyond the words themselves. Since the bell was made, the words of the inscription have meant different things to different people. When William Penn created Pennsylvania's government he allowed citizens to take part in making laws and gave them the right to choose the religion they wanted. The colonists were proud of the freedom that Penn gave them. In 1751, the Speaker of the Pennsylvania Assembly ordered a new bell for the State House. He asked that a Bible verse to be placed on the bell - "Proclaim LIBERTY throughout all the Land unto all the inhabitants thereof" (Leviticus 25:10). As the official bell of the Pennsylvania State House (today called Independence Hall) it rang many times for public announcements, but we remember times like July 8, 1776 when it rang to announce the first public reading of the Declaration of Independence. The old State House bell was first called the "Liberty Bell" by a group trying to outlaw slavery. These abolitionists remembered the words on the bell and, in the 1830s, adopted it as a symbol of their cause. |
http://www.ushistory.org/libertybell/pics/view0.jpg |
Markant ist der Riss in der Glocke, die deshalb schon seit 1846 nicht mehr geläutet wird, aber immerhin von Mitte des 19.Jahrhunderts bis 1915 viel umherreiste. Der Nationalparkdienst informiert a.a.O.:
A bell for the Pennsylvania State House was cast in London, England, however, it cracked soon after it arrived in Philadelphia. Local craftsmen John Pass and John Stow cast a new bell in 1753, using metal from the English bell. Their names appear on the front of the bell, along with the city and the date.
By 1846 a thin crack began to affect the sound of the bell. The bell was repaired in 1846 and rang for a George Washington birthday celebration, but the bell cracked again and has not been rung since. No one knows why the bell cracked either time.
The bell weighs about 2000 pounds. It is made of 70% copper, 25% tin, and small amounts of lead, zinc, arsenic, gold, and silver. It hangs from what is believed to be its original yoke, made from American elm, also known as slippery elm.
Da kann mal wohl nichts machen. Der Freiheit geht es in den USA auch nicht immer gut, da finde ich den Riss ganz passend.
Über die Reise der Glocke zur Panama-Pacific Exposition in San Francisco informiert ushistory.org. In deren Timeline findet ihr vor allem detailliertere Angaben zum Hin und Her um die Glocke von 1853. Deren Klang war so schlecht, daß eine neue bestellt wurde. Die Versammlung verweigerte aber die Bezahlung und behielt die reparierte (mit der oben abgebildeten Aufhängung) für besondere Ereignisse. Die andere diente nur der Zeitansage im Dach des State House (muß also wohl doch bezahlt worden sein).
Die Inschrift der Liberty Bell
lautet wie bereits erwähnt
"By order of the Assembly of the Province of Pensylvania for the State house in the City of Philada 1752// //and Underneath//Proclaim Liberty thro' all the Land to all the Inhabitants thereof. - Levit. XXV.10"
The verse in Leviticus reads, in full, "And ye shall hallow the fiftieth year, and proclaim liberty throughout all the Land unto all the Inhabitants thereof."
Was das bedeuten kann, wird in der ushistory.org-Timeline so erklärt:
Some historians believe that the inscription was meant as a commemoration and celebration of Penn's extraordinary 1701 Charter of Privileges, which put legislative power in the hands of the Assembly and took it from William Penn and the Proprietorship (those supporting the Penn family). So it would make good sense for the Assembly to pay homage to the rights granted fifty years earlier.
Yet other historians pointedly note that Norris [Der Quäker Isaac Norris war "speaker of the Assembly", N.S.] himself was known for his opposition to the Penn family (perhaps explaining why Pennsylvania is spelled "Pensylvania" on the bell). If the Bell were intended to celebrate the 50th anniversary why would it specify 1752, instead of 1751 which would have been the 50th anniversary? Perhaps, Norris recognizing that the Bell would not arrive until 1752 thought it would be curious to backdate his inscription. Or, perhaps, the fiftieth anniversary of the Charter was simply a coincidence. The historical record does not provide us an answer.
Rechtsradikale spekulieren lieber mit Verschwörungstheorien Surftipp 35/2000) und konstruieren Verbindung zum Judentum und Israel:
Rückblick auf den Revisionismus
Von Ernst Manon
Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung
Seit der Zerstörung des Tempels im Jahre 70 gab es nach Rabbi Shmuel Himelstein[88] nur zwei höchst bedeutsame Ereignisse für das Judentum: den Holocaust und die Gründung des Staates Israel. Rabbi Benjamin Blech gibt nun folgende Erklärung für den Zusammenhang beider Ereignisse: Im 3. Buch Mose (Leviticus) 25, 10 heißt es:
»Und ihr sollt das fünfzigste Jahr heiligen und sollt ein Freijahr ausrufen im Lande allen, die darin wohnen; denn es ist euer Halljahr. Da soll ein jeglicher bei euch wieder zu seiner Habe und zu seinem Geschlecht kommen.«
Diese Worte stehen auch auf der amerikanischen Freiheitsglocke. Der hebräische Ausdruck für »you shall return« (ihr werdet heimkehren / TaShuVU) scheint nicht ganz korrekt zu sein. Grammatikalisch gesehen fehlt ein weiteres w (»vav«); es müßte heißen: TaShUVU. Dieses fehlende »vav« steht für 6. TaShuVU ohne den fehlenden Buchstaben wird als Verheißung gedeutet, daß das jüdische Volk endlich in seine Heimat zurückkehren werde. In Zahlen aufgeschlüsselt ergibt es 708 (400+300+2+6). Das Gründungsjahr des Staates Israel - 1948 - ist nach dem hebräischen Kalender das Jahr 5708. Die Tausender werden ignoriert. Somit ergibt die Verheißung das Gründungsjahr - wobei ein »vav« = 6 (Millionen) fehlt. Wenn die Verheißung nicht "unkorrekt", also mit dem fehlenden »vav« geschrieben wäre, würde sie nicht das richtige Gründungsjahr enthalten oder die Prophezeiung wäre falsch. Da aber Gott niemals irrt, buchstabierte er die Verheißung unkorrekt - ohne »vav« = 6 - um anzuzeigen, daß 6 (Millionen) fehlen werden. (Andernfalls hätte Israel erst 1954 gegründet werden dürfen). Soweit Rabbi Benjamin Blech nach den Ausführungen eines "revisionistischen" Buches.[89] Dieses Buch darf nicht nach Deutschland ausgeliefert werden; der deutsche Botschafter in Washington hat sich jedenfalls gleich zwei Exemplare besorgt. Es wird übrigens von Dr. Robert L. Brock herausgegeben, dem Führer eines »Selfdetermination Committee«, also eines Selbstbestimmungskomitees amerikanischer Neger (pardon: "Afro-Amerikaner"), der auch des Öfteren bei DVU-Veranstaltungen in Passau auftritt und im Verlag des Dr. Frey ein Buch mit Deutschland entlastenden Zitaten, Freispruch für Deutschland,[90] herausgegeben hat, eine Tatsache, die natürlich weder gegen den einen noch den anderen spricht.
Und dann wird Daniel Cohn-Bendit "Gabriel Cohn-Bendit" genannt, was zusammen mit der Behauptung, der Bibelspruch stehe auf der Freiheitsglocke (dort steht nur dessen Fundstelle Levit. XXV.10) schon erhebliche Zweifel an diesen Theorien rechtfertigt. Abgesehen davon halte ich alle religiösen Behauptungen für Quatsch, ob sie nun von einem Papst oder einem Rabbi kommen. Aber ich wollte auch etwas Amüsantes in diesen Surftipp hineinbringen.
Dieses Ziel hatte wohl 1996 der Lebensmittelhersteller Taco Bell auch. In einer April-Scherz-Anzeige behauptet er, die Freiheitsglocke gekauft zu haben, um die Staatsverschuldung abzubauen, und sie künftig "Taco Liberty Bell" zu nennen. Leider fanden das viele Amerikaner gar nicht lustig.
Noch interessanter als die offiziellen Gelände von Nationalparkdienst und ushistory.org ist das
Das Museum sammelt alles, was mit der Glocke zu tun hat, z.B. Briefmarken, Lieder, Anstecknadeln und Medaillen. Es hat auch Stereo-Fotos, sogar von Nachbauten aus Blumen oder Orangen! Unter den gezeigten Accessoires in Liberty-Bell-Form fand ich besonders den Teepott und den Duschkopf originell. Besonders interessant fand ich die Informationen über die Freiheitsglocke oder Nachbauten auf großen Ausstellungen. Das möchte ich als Anreiz schon zeigen:
Main Entrance to the 1926 Sesqui-centennial Exposition The 1926 Sesqui-centennial International Exposition held in Philadelphia featured many exciting and unusual attractions. One of the most fascinating was the elaborate gateway built at the entrance of the Exposition - a gigantic, 80 foot replica of the Liberty Bell that people, cars and trucks passed under to enter the fair! The sheet-metal Bell was covered with almost 26,000 15-watt light bulbs so that it could be seen at night. Even the clapper was covered in lights. The Giant Liberty Bell is depicted in this postcard and beautiful viewbook from the Sesqui-centennial Expo. |
http://www.libertybellmuseum.com/images/1926postcard.jpg |
Nicht nur die AbolitionistInnen (GegnerInnen der Sklaverei) benutzten wie erwähnt die Liberty Bell als Symbol, sondern auch die Frauenbewegung entdeckte sie für ihre Ziele:
The Liberty Bell had long been used as a symbol of freedom for anti-slavery and abolitionist groups throughout the 19th century. The Liberty Bell symbol was used similarly for the Women's Suffrage Movement in the early 1900's. In 1915, Katherine Ruschenberger commissioned a bell founder to create a replica of the Liberty Bell to further the cause of the Suffrage Amendment. This bell came to be known as the "Woman's Liberty Bell" or the "Justice Bell."
During the summer of 1915, the replica bell was displayed in every county in Pennsylvania. Women suffragettes accompanying the bell would encourage the men to vote for suffrage in the November election. The bell's clapper was chained so that the bell could not be rung and would be unchained only when women received the right to vote.
The pamphlet to the right was passed out to visitors of the replica bell to educate the public and encourage men to vote for suffrage.
Mrs. Ruschenberger is quoted, "The original Liberty Bell announced the creation of democracy; the Woman's Liberty Bell will announce the completion of democracy."
The bottom of the pamphlet reads "Help break the chains that hold the bronze clapper silent. Vote 'Yes' on the Suffrage Amendment on Election Day."
(Source: Paige, John C., "The Liberty Bell of Independence National Historical Park: A Special History Study," National Park Service, p. 130-131.)
Das Liberty Bell Memorial Museum in Melbourne, Florida hat eine Nachbildung der Glocke ohne Riss (und freies Parken).
Hintergrundmusik: liberty_bell_march.mid The Liberty Bell March |
http://www.libertybellmuseum.com/images/LBmarchE.gif |
Die Raumkapsel "Liberty Bell" |
oben |
"Liberty Bell" war auch der Name einer Raumkapsel, mit der GUS GRISSOM am 21.7.1961 kurz durchs All flog. Dieser Raumflug im Rahmen der Mercury-Testreihe ist vor allem durch den Untergang der Kapsel nach der Landung interessant. Der Astronaut wäre beinahe ertrunken. Inzwischen ist auch die Raumkapsel geborgen und gehoben
CURT NEWPORT, an undersea salvager who has worked on the recovery of the space shuttle Challenger, TWA flight 800 and the Titanic, commanded the expedition.
und steht im Museum.
http://www.thespaceplace.com/history/mpatches/mr-4-patch.jpg
Der Astronaut GUS GRISSOM kam zusammen mit ED WHITE und ROGER CHAFFEE 1967 bei einem Feuer in einer Apollo-Kapsel ums Leben.
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