Auch wenn ich ein neues Auto nicht befürwortete, riet ich unter dem Motto "Wenn schon, denn schon" zu einem Renault 5 TL, weil der gerade als besonders bezinsparend gepriesen wurde. Das war er auch, zudem hatte er vier Türen. Laut Preisliste von September 1980 (nach dem Kauf) kostete der 11300 DM, vielleicht war er bei der Bestellung noch etwas billiger.
Kenner bemerken hier einen GTL
Auch von diesem Fahrzeug habe ich keine eigenen Fotos. Verglichen mit dem Vorgänger war er sehr luxuriös. Beeindruckt hat mich die Seitenneigung in Kurven. Auch der Benzinverbrauch (Super) war deutlich geringer als beim Seat 133. Die versprochenen 5,5 l/100 km habe ich gelegentlich erreicht und unterschritten.
Bei meinem war das Armaturenbrett grau, so wie im Luftbild oben
Als größten Mangel empfand ich das Ruckeln bei Langsamfahrt. Der Händler baute einen Benzinfilter ein, aber es wurde dadurch kaum besser. Ansonsten störte mich noch, daß Keilriemen nur 10000 km hielten. Nach einer Panne habe im Februar 1983 ich den Wagen mit leerer Batterie auf der Josef-von-Goerres-Straße in Aachen bergab rollen lassen und dann gewendet, wobei mir ein aufwärts fahrender Wagen in die Seite fuhr. Meine Schuld, aber für den bestimmungsgemäßen Einsatz des Wagens auch kein Hindernis. Meine Eltern wollten weder eine Reparatur noch einen verbeulten Wagen und bestellten einen neuen R 5 (diesmal das Sondermodell "5th Avenue" dreitürig). Bei den Renault-5-Freunden, einem obskuren Verein, dessen Mitglieder fast nur idiotische Varianten des R 5 zu fahren scheinen, habe ich ein ähnliches stärker motorisiertes Fahrzeug entdeckt, das zumindest die Leichtmetallfelgen hat, die auch dieser 5th Avenue hatte. Ich wollte keinen Wagen mehr, sondern eine Wohnung und bin bald danach ausgezogen.
In Aachen genügte mir ein Fahrrad. Daß ich Autofahren nicht verlernte, dafür sorgte der Zivildienst 1984 - 1986. Den neuen R 5 Fifth Avenue hielten meine Eltern auch nur wenige Jahre, hauptsächlich fuhr mein Vater damit zur Arbeit. Dann erwarben sie erneut einen R 5, den meine Mutter nach dem Tod meines Vaters 1991 weiterbenutzte, bis sie sich 1995 einen Ford Fiesta kaufte, der ihr jetzt (1999) mit etwa 20000 km auf dem Wegstreckenzähler wieder als zu alt und mit Reparaturrisiken belastet erscheint. Ich habe sie mit Hinweis auf die erwarteten Karosserieänderungen gerade noch davon abbringen können, vor der IAA 1999 einen neuen Fiesta zu bestellen.
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