Das Gebiet des früheren Herzogtums Geldern wird heute von der Bundesgrenze durchzogen. Geldern selbst liegt in Nordrhein-Westfalen, Gelderland ist eine niederländische Provinz:
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Bei www.nrw-geschichte.de könnt ihr die Karte anklicken und Details zu den einzelnen Territorien aufrufen. Mir geht es hier nur um Geldern, weil ich kürzlich zwei Ausstellungen über Geldern und Gelderland besucht habe. Gelderns Geschichte ist mit Orten in der Gegend, in der ich wohne, eng verbunden, z.B. Heinsberg, Wassenberg, Erkelenz, Jülich, Düren. Auch Elmpt, wo ich mal ein Kipper-Oldtimertreffen besuchte gehörte dazu: 1713 wird der Spanische Erbfolgekrieg im Frieden von Utrecht beendet und die vormaligen Spanischen Niederlande kommen an Österreich. Das Herzogtum Geldern wird jedoch unter den Vereinigten Niederlanden, Österreich und Preußen, das den größten Teil erhält, aufgeteilt. Österreich als Haupterbe der Spanischen Niederlande erhält nur einen geringen Teil vom geldrischen Oberquartier: den Hauptort Roermond sowie das Gebiet von Elmpt, Niederkrüchten und Wegberg, das wie ein Sporn in jülichsches Gebiet hineinragt. Zum österreichischen Teil Gelderns werden ferner mehrere Herrschaften gerechnet, die historisch gesehen zwar nicht zum eigentlichen Herzogtum gehörten, sich aber dennoch in einer gewissen Abhängigkeit von Geldern befinden. Der österreichische Teil Gelderns wird 1801 an Frankreich abgetreten. 1815 kommen alle westlich der Maas gelegenen Teile sowie ein Streifen entlang dem Ostufer der Maas an die Niederlande, die restlichen österreichischen Gebiete (Wegberg, Elmpt und Niederkrüchten) fallen an Preußen. 1946 wird Geldern mit dem Nordteil der preußischen Rheinprovinz Teil von Nordrhein-Westfaeln. Quellen: Territorien-Ploetz. - KÖBLER, GERHARD, Historisches Lexikon der deutschen Länder, München, 1995. - HANTSCHE, IRMGARD, Atlas zur Geschichte des Niederrheins, Bottrop, 1999 |
Gelderland (Geldern), niederl. Provinz nordwestlich an den Zuidersee, nördlich und nordöstlich an Oerijssel, östlich an Westfalen, südlich an die preußische Rheinprovinz, Limburg und Nordbrabant, westlich an Südholland und Utrecht und hat ein Areal von 4934,31, mit Gewässern 5081 qkm (92,3 QM.). Die bedeutendsten Flüsse sind: die Maas (Grenzfluß gegen Nordbrabant), der Rhein mit seinen Mündungsarmen Waal, Lek und Neue Yssel; außerdem die Linge, die Alte Yjssel und die Berkel. G. bietet unter allen niederländischen Provinzen die größten Naturschönheiten dar, besonders in der Umgegend von Arnheim und Nimwegen. Die Landschaft Veluwe (Vaal-ouwe, "schlechter Grund"), zwischen Rhein, Yssel und Zuidersee, ist hügelig und trocken; die Betuwe (Bat-ouwe "besserer Grund"), zwischen dem Rhein, dem Lek, der Waal und der Maas, hat niedrigen Thonboden, dasder zu dem fruchtbarsten von ganz Europa gehört. Das Klima ist in der Betuwe gesünder als in der Veluwe. Die Bevölkerung belief sich nach der Zählung von Ende 1889 auf 512,202 Seelen (für Ende 1892 auf 523,039 berechnet), mithin 103 auf 1 qkm; davon waren 2/3 Protestanten, 1/3 Katholiken. Das Ackerland umfaßt nur 24,6 Proz. des Areals, 28 Proz. entfallen auf Wiesen u. Weiden, 2,3 auf Gärten und 14,4 Proz. auf Waldungen. Man baut viel Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Buchweizen, Kartoffeln, Tabak, Bohnen. Auf hoher Stufe steht die Zucht von Rindvieh und Pferden. Schafen und Bienen. An den Ufern der Flüsse finden sich zahlreiche Backstein= und Ziegelfabriken; Papierfabriken gibt es in Apeldoorn, Brummen, Heelsum, Epe, Ermelo, Zütphen; Baumwollwebereien in Aalten, Groenlo und Neede; auch Rübensuckerfabriken sind vorhanden. Die Provinz hat ein stark entwickeltes Eisenbahnnetz, in dem Nimwegen, Arnheim, Winterswijk, Zütphen und Apeldoorn Knotenpunkte sind. Die Provinz ist in drei Gerichtsbezirke (Arrondissements) geteilt: Arnheim, Tiel und Zütphen, und hat Arnheim zur Hauptstadt. S. Karte "Niederlande" Geldern, ehemaliges deutsches Herzogtum am Niederrhein und an der Yssel, grenzte an Friesland, Westfalen, Brabant, Holland und den Zuidersee (s. "Geschichtskarte von Deutschland II"). G. wurde ursprünglich von Sigambern und Batavern, später von Franken bewohnt und bildete einen Teil des Königreichs Austrasien. Nach dem Untergang der karolingischen Monarchie gehörte G. zum Herzogtum Lothringen und kam durch den Vertrag von Mersen 870 an Deutschland. In der zweiten Hälfte des 11. Jahrh. entwickelte sich auch hier eine Territorialgewalt; als erster Graf von G. gilt GERHARD I. von Wassenberg (um 1070). Dessen Enkel HEINRICH I. (gest. 1182) erbte 1179 die Stadt Zütphen. Seine Nachfolger OTTO I. und GERHARD III. vergrößerten diesen Besitz durch mannigfache Erwerbungen in den Landschaften Veluwe und Betuwe. OTTO II., der Lahme, befestigte mehrere Städte und bedachte sie mit bedeutenden Privilegien zur Hebung des Handels, auch erhielt er von WILHELM von Hollland 1248 den pfandweisen Besitz der Vogtei über die Reichsstadt Nimwegen. Sein Sohn RAINALD I. erhob gegen ADOLF, Grafen von Berg, Ansprüche auf das Herzogtum Limburg. In dem hieraus entstehenden Kriege kam es 5. Juni 1288 bei Worringen zur Schlacht, in welcher RAINALD I. gefangen wurde. Er mußte sich die Freiheit mit Verzichtsleistung auf alle Ansprüche auf Limburg erkaufen. 1310 erhielt er von HEINRICH VII. für seine Besitzungen das Privilegium de non evocando, wodurch seine Unterthanen von der Gewalt ausländischer Gerichte befreit wurden. Da er infolge einer in der Schlacht bei Worringen erhaltenen Wunde gemütskrank war, so erhob sich 1316 ein Aufstand in G., an dessen Spitze sein Sohn RAIMUND II. stand. Derselbe bemächtigte sich 1320 des Vaters durch List und warf ihn ins Gefängnis, worin er 1326 starb. RAINALD II. ward 1388 vom Kaiser LUDWIG dem Bayer zum Herzog von G. erhoben und gleichzeitig mit Ostfriesland belehnt. Als er 1343 starb, folgte ihm sein zehnjähriger Sohn RAINALD III. unter Vormundschaft des Grafen ADOLF II. von der Mark. Es bildeten sich zwei Parteien, die nach zwei vornehmen Familien benannt wurden: die Hekeren, an deren Spitze RAINALD stand, und die Bronthorsten, welche dessen Bruder EDUARD anführte. In der Schlacht bei Tiel 1361 wurde RAINALD besiegt und gefangen genommen, EDUARD übernahm nun die Regierung, verlor aber in einer Fehde mit Brabant das Leben (1371). Jetzt wurde der bisher gefangen gehaltenen RAINALD III. wieder zur Regierung berufen, doch starb auch er noch in demselben Jahr kinderlos. Während sich nun die Hekeren für MARHILDE, Tochter RAINALDS II. und Witwe des Grafen JOHANN I. von Kleve, erklärten, suchten die Bronthorsten WILHELM von Jülich, den siebenjährigen Neffen des letzten Herzogs, zur Regierung zu verhelfen. Hieraus entstand der Geldernsche Erbfolgekrieg, welcher erst 1379 zu Gunsten WILHELMs endete, der sodann 1383 von König WENZEL als Herzog von G. anerkannt wurde. 1393 fiel ihm das Herzogtum Jülich als Erbschaft zu; er starb 1402. Sein Bruder und Nachfolger RAINALD IV mußte die Stadt Emmerich einem frühern Versprechen zufolge dem Herzog von Kleve überlassen. Da auch er kinderlos starb (1423), so kam die Regierung an seinen Großneffen ARNOLD von Egmond, über welchen dessen Vater JOHANN, Herr von Arkel, die Vormundschaft führte. Auch der Kaiser Siegmund hatte 1424 diese Nachfolge bestätigt, doch schon 1425 widerrief er diese Bestätigung und setzte den Herzog ADOLF von Berg und Jülich als Herzog von G. ein. Ein langjähriger Krieg war die Folge hiervon, da Arnold nun auch Ansprüche auf Jülich erhob; derselbe endete schließlich damit, daß sich das Haus Egmond in G. und ADOLF und seine Erben in Jülich behaupteten. Da ARNOLD dem Lande drückende Steuern auferlegte, bildete sich eine Verschwörung gegen ihn, an der seine eigne Gemahlin, die herrschsüchtige und gewaltthätige KATHARINA von Kleve, und sein Sohn ADOLF teilnahmen. Anfangs gewann ARNOLD das Übergewicht, und ADOLF mußte das Land räumen; allein nachdem er zurückgekehrt war, bemächtigte er sich des Vaters durch Verräterei 1465 und hielt ihn auf Schloß Büren in harter Gefangenschaft. KARL der Kühne von Burgund benutzte die willkommene Gelegenheit, sich einzumischen, wozu ihm der allgemeine Unwille über ADOLFs Grausamkeit den Vorwand bot; er zwang diesen zur Freigebung des Vaters und setzte ihn gefangen (1471), worauf er ARNOLD 1472 das Herzogtum G. für 92,000 Goldgulden abkaufte. ADOLF erhielt indes nach dem Tode KARLs des Kühnen (1477) die Freiheit wieder und ward von den Gentern an die Spitze einer Partei gestellt, die eine Heirat zwischen MARIA von Burgund und ihm erzwingen wollte; doch fand er bald darauf bei der Belagerung von Tournai seinen Tod. Nun suchte zwar KATHARINA, ADOLFs Schwester, für dessen Sohn KARL die Regierung zu führen; doch vermochte sie sich gegen MAXIMILIAN von Österreich, auf den durch seine Vermählung mit MARIA die burgundischen Ansprüche übergegangen waren, nicht zu behaupten, und dieser nahm 1483 das Land in Besitz. Allein KARL gab seine Ansprüche nicht auf, sondern sammelte mit französischer Unterstützung ein Heer und bemächtigte sich 1492 und 1493 seines väterlichen Erbes wieder. Alle Versuche MAXIMILIANs, G. wiederzuerobern, waren vergeblich, und auch die niederländischen Statthalter, Erzherzog PHILIPP und nachher MARGARETE, vermochten nichts gegen KARL auszurichten, der 1507 in Brabant und Holland eindrang, 1511 Harderwijk und Bommel eroberte, 1512 vor Amsterdam erschien und 1514 Groningen einnahm. Erst 1528 ward er von KARL V. gezwungen, in dem Vertrag von Gorinchem G. und Zütphen von jenen zum Lehen zu nehmen.1534 machte Herzog Karl, da er kinderlos war, den Versuch, G. an Frankreich zu bringen; allein dem widersetzten sich die Stände aufs heftigste und nötigten ihn, in dem Vertrag von Venloo vom 7. September 1543 G. nochmals an ihn abzutreten, das nun definitiv mit den habsburgisch-burgundischen Niederlanden vereinigt wurde. Die niederländische Revolution hatte eine Trennung Gelderns zur Folge, indem der nördliche Teil desselben 1579 der Utrechter Union beitrat und fortan die Provinz Gelderland der Republik der Vereinigten Niederlande bildete un, der südliche Teil aber Spanien treu blieb und daher spanisches G. oder das Oberquarteir von G. hieß. Dieses kam durch den Utrechter Frieden (1713) samt der Hauptstadt G. an Preußen außer Venloo, das an die Generalstaaten, und Roermonde, das nebst den übrigen spanischen Niederlanden an Österreich fiel. Im Frieden von Basel (1795) jedoch kam ein Teil desselben und 1801 im Lüneviller Frieden das Ganze als Depart. Roer an Frankreich. Im Frieden von Paris (1814) wurde G. zum Teil mit der niederländischen Provinz Limburg, zum Teil mit Preußen vereinigt. Vgl. VAN SPAN, Histoire van Gelderland (Utrecht 1814); NIJHOFF, Gedenkwaardigheden uit de geschiedenis van Gelderland (neue Ausg., Arnh. 1851-75, 6 Bde.); Derselbe, Het voornaamste uit de geschiedenis van Gelderland (2. Aufl., das. 1869); Meester, Geschiedenis van de staten van Gelderland (Harderwijk 1864) ebd. S. 263 f Geldern, Kreisstadt im preußischen Reg.bez. Düsseldorf, an der Niers, Knotenpunkt der Linien Venloo=Haltern und Neuß=Zevenaar der Preußischen Staatsbahn, hat eine evangelische und zwei kath. Pfarrkirchen, ein Rathaus mit sehenswertem Rittersaal, ein Amtsgericht, Seiden=, Knopf=, Zigarren=, Schuh=, Seifen=, Likör= und Schreibmaterialienfabrikation und (1890) 5536 Einw., davon 368 Evangelische und 111 Juden. In der Nähe Schloß Haag, dem Reichsgrafen von Hoensbroech gehörig. - G., bis 1371 Residenz der Grafen und Herzöge von G., ward 1097 erbaut, erhielt 1328 Stadtrechte und war eine wichtige Festung, die sich in wechselndem Besitz befand; so stand sie 1543 - 1703 (mit Ausnahme von 1578-87) unter spanischer Herrschaft, ward 1703 von Preußen besetzt, dem die Stadt fortan verblieb, nur daß sie vorübergehend (1704-1814) zu Frankreich gehörte. Die Festungswerke ließ Friedrich II. im Jahre 1764 schleifen. Meyers Konversations-Lexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. |
Wer mehr wissen will und nicht nur lesen möchte, sollte in den nächsten Wochen die Ausstellung
Das goldene Zeitalter Gelderns
Kunst und Kultur im alten Herzogtum
8.September - 18.November 2001
in Nijmegen besuchen.
Museum Het Valkhof
Kelfkensbos 59
Nijmegen
Tel.: 00 31 24 36 08 805
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag: 10 - 17 Uhr; Samstag,
Sonn- und Feiertage: 12 -17 Uhr.
Um 1500 kannte das alte Herzogtum Geldern sein goldenes Zeitalter. Die mächtigen Herzöge von Geldern gaben Kunstwerke in Auftrag, die zu den allerbesten in den Niederlanden gehören: kostbare Handschriften illuminiert mit wundervollen Miniaturen. Aber auch die Bildhaukunst kannte ihre Blüteperiode und zahlreiche Gegenstände aus Silber und Bronze wurden für die Städte und Kirchen hergestellt. Diesen Herbst zeigt das Museum Het Valkhof in der Ausstellung Das goldene Zeitalter Gelderns, Kunst und Kultur im alten Herzogtum wie groß der kulturelle Reichtum in Geldern war. Unter dem Herzog KARL von Geldern und seinem Marschall MAARTEN VAN ROSSUM - dem ATTILA von Geldern -, gefürchteten Raufbolden, erstreckte sich das Gebiet von Geldern von Limburg bis nach Utrecht, Friesland und Groningen, und auch noch über Teile des heutigen Deutschland.
Die Ausstellung zeigt ein faszinierendes und strahlendes Stück der niederländischen Geschichte. Als Ausgangspunkt sind vier Themen ausgewählt: "Herzöge und Regierende", "Burgen und Städte", "sakrale Kunst und Kunsthandwerk" und "Buchkultur: Handschriften und frühe Drucke". Besucher können sich an den wunderbaren Manuskripten, Gemälden und Graphiken, polychromen Heiligenstatuen, Reliquienschreinen, Altären, sakralem Silber und Mobiliar, insgesamt etwa 300 Objekte, erfreuen. Die Ausstellung findet statt vom 8.September bis zum 18. November.
Die sakralen Objekte können gezeigt werden, weil die Kirchen im Norden und der Mitte von Limburg und im deutschen Teil von Geldern vom Bildersturm im Jahre 1566 verschont wurden.
Auch jetzt noch findet man dort, im Gegensatz zu anderen Gebieten in den Niederlanden, viele Schätze spätmittelalterlicher Kultur: Heiligenstatuen aus Holz, Reliquienschreine, Altäre, sakrales Silber und Mobiliar. Diese Kunstwerke, ein einigermaßen unbekannter Teil der "Sammlung Niederlande", bilden die Höhepunkte dieser Ausstellung. Zur Ausstellung erscheint ein zweibändiges Handbuch in einer niederländischen und einer deutschen Ausgabe. Band 1 (527 Seiten) enthält 50 Essays renommierter niederländischer und deutscher Forscher. Band 2 (252 Seiten) ist der eigentliche Katalog mit Beschreibungen und Abbildungen aller gezeigten Objekte, größtenteils in Farbe. Beide sind im Museumsladen erhältlich. Anlass der Ausstellung ist das 150-jährige Bestehen des "Historischen Vereins für Geldern und Umgegend". Aus diesem Anlass wurde ein großes und grenzübergreifendes Projekt organisiert. Teil dieses Projekt ist ein wissenschaftliches Symposion und eine Ausgabe für die Schulen unter dem Titel: Freundschaft soll heilen was Grenzen teilen. Dieses Projekt wurde von der Europäischen Union unterstützt.
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Portret van hertog KAREL van Gelre
Weitere Links:
Die deutsche Stadt Geldern schreibt in ihrer Internet-offiziellen Stadtgeschichte
Ausgangspunkt für das heutige Geldern war eine mittelalterliche Siedlung vor einer Burg der Grafen von Geldern. Die Burg stand an einem wichtigen Niersübergang beim heutigen Mühlenweg und wird 1237 erstmals genannt. Vor der Burg entstand zunächst nördlich, dann östlich von ihr vornehmlich im 13. Jahrhundert eine Ansiedlung, die bald mit Wällen, Mauern und Gräben geschützt wurde und städtische Rechte an sich ziehen konnte. Spätestens um 1300 war der Grundriss dieser Stadt voll ausgebildet und für die weiteren Jahrhunderte bestimmend.
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Ein Stich von der Festung Geldern, der wahrscheinlich aus der Werkstatt des Peter Kaerius stammt (1571-1627)
Den Verlauf der knapp 1800 m langen Stadtmauer markieren im heutigen Straßenbild die vier nach den Himmelsrichtungen benannten Wälle. Den Zugang zur mittelalterlichen Stadt vermittelten drei Tore, von denen nur noch die Straßennamen Harttor, Issumer Tor und Geldertor Zeugnis ablegen.
Im späten Mittelalter bot die Burg den Herzögen von Geldern Unterkunft auf ihren Reisen durch ihr Territorium. Als Landesburg diente sie der Landesverteidigung und war Sitz eines Amtmanns, der im Amt Geldern mit den Dörfern Aldekerk, Nieukerk, Tönisberg, Rheurdt, Schaephuysen, Sevelen, Hartefeld, Kapellen, Wetten, Kevelaer, Veert und Pont erster Vertreter des Herzogs war...
Während der Stadtgrundriss innerhalb der Mauern seit dem Mittelalter zumindest bis 1945 fast völlig unverändert blieb, änderte sich das Stadtbild vor den Mauern bereits im frühen 16. Jahrhundert. Da nämlich die gotischen Stadtmauern zu schwach waren, um die neuzeitlichen, schweren Kanonen tragen zu können, errichtete man als Geschützträger vor den Mauern sogenannte Rondelle, von denen das am Mühlenturm heute noch erhalten ist. seine Untergeschosse wurden um 1540 errichtet und 1643 zur Windmühle ausgebaut. Die Festung mit zwei Gräben und sieben Bastionen bestand bis 1764.
Zu dieser Zeit war Geldern nicht nur eine preußische Garnisons- und Festungsstadt, sondern auch Hauptstadt der westlichsten preußischen Provinz an der Maas, zu der neben dem mittelalterlichen Amt Geldern mit Kevelaer und Wetten im Norden auch die niederländischen Gebiete um Venlo und Venray sowie Straelen, Wachtendonk und Viersen gehörten.
1764 wurden die Festungswerke geschleift, als erstes Haus auf den nicht mehr benötigten Festungsanlagen wurde das noch bestehende Campsche Haus am Haagschen Weg 10 erbaut.
Erst nach der Eröffnung der Eisenbahnstrecke von Köln über Krefeld und Geldern nach Kleve im Jahre 1863 erhielt die Stadtentwicklung neue Impulse. Die Eröffnung der Eisenbahnstrecke von Venlo und Straelen über Geldern nach Wesel ließ die preußische Kreisstadt gar zum Eisenbahnknotenpunkt avancieren. Beide Strecken, die sich in der Nähe des Holländer Sees im rechten Winkel überkreuzten, sind insbesondere auf den Gesamtaufnahmen wie Tangenten westlich und südlich der Stadt gut zu erkennen...
Einen großen Einschnitt in der Entwicklungsgeschichte Gelderns stellt die weitgehende Zerstörung der Stadt Ende 1944 und am 14. Februar 1945 dar. Während die Hauptkirchen restauriert wurden, sollten das Rathaus und zahlreiche Wohnhäuser im Herzen der Stadt nicht wiederaufgebaut werden; hierdurch entstand der heutige, sehr geräumige Marktplatz.
Unter "Stadtporträt" in der Navigationsleiste findet ihr noch Links für Sehenswürdigkeiten oder Bilder von gleichen Orten gestern und heute im rechten Rahmen.
Außerdem fand ich noch den Stadtplan von Geldern und Informationen über Siegel und Wappen.
Siegel mit dem Stadtwappen der Stadt Geldern
Deutsches Reich, 1930er Jahre
Holz, Kunststoff
7,6 x 3,6 cm
Stadtarchiv Geldern
Eine englischsprachige niederländische Homepage erläutert das Wappen Stadt Geldern und des Kreises Geldern
http://www.ngw.nl/int/dld/g/images/geldern.jpg Das Wappen der Stadt Geldern |
http://www.ngw.nl/int/dld/g/images/geldern1.jpg Das älteste Siegel der Stadt |
http://www.ngw.nl/int/dld/kreis/images/geldern.jpg Das Wappen des Kreises Geldern |
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