WWW-Tipp der Woche 33/2001

Gelderland und Herzogtum Geldern

Das Gebiet des früheren Herzogtums Geldern wird heute von der Bundesgrenze durchzogen. Geldern selbst liegt in Nordrhein-Westfalen, Gelderland ist eine niederländische Provinz:


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Bei www.nrw-geschichte.de könnt ihr die Karte anklicken und Details zu den einzelnen Territorien aufrufen. Mir geht es hier nur um Geldern, weil ich kürzlich zwei Ausstellungen über Geldern und Gelderland besucht habe.

Gelderns Geschichte ist mit Orten in der Gegend, in der ich wohne, eng verbunden, z.B. Heinsberg, Wassenberg, Erkelenz, Jülich, Düren.

Auch Elmpt, wo ich mal ein Kipper-Oldtimertreffen besuchte gehörte dazu:

    1713 wird der Spanische Erbfolgekrieg im Frieden von Utrecht beendet und die vormaligen Spanischen Niederlande kommen an Österreich. Das Herzogtum Geldern wird jedoch unter den Vereinigten Niederlanden, Österreich und Preußen, das den größten Teil erhält, aufgeteilt.

    Österreich als Haupterbe der Spanischen Niederlande erhält nur einen geringen Teil vom geldrischen Oberquartier: den Hauptort Roermond sowie das Gebiet von Elmpt, Niederkrüchten und Wegberg, das wie ein Sporn in jülichsches Gebiet hineinragt. Zum österreichischen Teil Gelderns werden ferner mehrere Herrschaften gerechnet, die historisch gesehen zwar nicht zum eigentlichen Herzogtum gehörten, sich aber dennoch in einer gewissen Abhängigkeit von Geldern befinden.

    Der österreichische Teil Gelderns wird 1801 an Frankreich abgetreten. 1815 kommen alle westlich der Maas gelegenen Teile sowie ein Streifen entlang dem Ostufer der Maas an die Niederlande, die restlichen österreichischen Gebiete (Wegberg, Elmpt und Niederkrüchten) fallen an Preußen.

    1946 wird Geldern mit dem Nordteil der preußischen Rheinprovinz Teil von Nordrhein-Westfaeln.

    Quellen: Territorien-Ploetz. - KÖBLER, GERHARD, Historisches Lexikon der deutschen Länder, München, 1995. - HANTSCHE, IRMGARD, Atlas zur Geschichte des Niederrheins, Bottrop, 1999

Gelderland (Geldern), niederl. Provinz nordwestlich an den Zuidersee, nördlich und nordöstlich an Oerijssel, östlich an Westfalen, südlich an die preußische Rheinprovinz, Limburg und Nordbrabant, westlich an Südholland und Utrecht und hat ein Areal von 4934,31, mit Gewässern 5081 qkm (92,3 QM.). Die bedeutendsten Flüsse sind: die Maas (Grenzfluß gegen Nordbrabant), der Rhein mit seinen Mündungsarmen Waal, Lek und Neue Yssel; außerdem die Linge, die Alte Yjssel und die Berkel. G. bietet unter allen niederländischen Provinzen die größten Naturschönheiten dar, besonders in der Umgegend von Arnheim und Nimwegen. Die Landschaft Veluwe (Vaal-ouwe, "schlechter Grund"), zwischen Rhein, Yssel und Zuidersee, ist hügelig und trocken; die Betuwe (Bat-ouwe "besserer Grund"), zwischen dem Rhein, dem Lek, der Waal und der Maas, hat niedrigen Thonboden, dasder zu dem fruchtbarsten von ganz Europa gehört. Das Klima ist in der Betuwe gesünder als in der Veluwe. Die Bevölkerung belief sich nach der Zählung von Ende 1889 auf 512,202 Seelen (für Ende 1892 auf 523,039 berechnet), mithin 103 auf 1 qkm; davon waren 2/3 Protestanten, 1/3 Katholiken. Das Ackerland umfaßt nur 24,6 Proz. des Areals, 28 Proz. entfallen auf Wiesen u. Weiden, 2,3 auf Gärten und 14,4 Proz. auf Waldungen. Man baut viel Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Buchweizen, Kartoffeln, Tabak, Bohnen. Auf hoher Stufe steht die Zucht von Rindvieh und Pferden. Schafen und Bienen. An den Ufern der Flüsse finden sich zahlreiche Backstein= und Ziegelfabriken; Papierfabriken gibt es in Apeldoorn, Brummen, Heelsum, Epe, Ermelo, Zütphen; Baumwollwebereien in Aalten, Groenlo und Neede; auch Rübensuckerfabriken sind vorhanden. Die Provinz hat ein stark entwickeltes Eisenbahnnetz, in dem Nimwegen, Arnheim, Winterswijk, Zütphen und Apeldoorn Knotenpunkte sind. Die Provinz ist in drei Gerichtsbezirke (Arrondissements) geteilt: Arnheim, Tiel und Zütphen, und hat Arnheim zur Hauptstadt. S. Karte "Niederlande"

Geldern, ehemaliges deutsches Herzogtum am Niederrhein und an der Yssel, grenzte an Friesland, Westfalen, Brabant, Holland und den Zuidersee (s. "Geschichtskarte von Deutschland II"). G. wurde ursprünglich von Sigambern und Batavern, später von Franken bewohnt und bildete einen Teil des Königreichs Austrasien. Nach dem Untergang der karolingischen Monarchie gehörte G. zum Herzogtum Lothringen und kam durch den Vertrag von Mersen 870 an Deutschland. In der zweiten Hälfte des 11. Jahrh. entwickelte sich auch hier eine Territorialgewalt; als erster Graf von G. gilt GERHARD I. von Wassenberg (um 1070). Dessen Enkel HEINRICH I. (gest. 1182) erbte 1179 die Stadt Zütphen. Seine Nachfolger OTTO I. und GERHARD III. vergrößerten diesen Besitz durch mannigfache Erwerbungen in den Landschaften Veluwe und Betuwe. OTTO II., der Lahme, befestigte mehrere Städte und bedachte sie mit bedeutenden Privilegien zur Hebung des Handels, auch erhielt er von WILHELM von Hollland 1248 den pfandweisen Besitz der Vogtei über die Reichsstadt Nimwegen. Sein Sohn RAINALD I. erhob gegen ADOLF, Grafen von Berg, Ansprüche auf das Herzogtum Limburg. In dem hieraus entstehenden Kriege kam es 5. Juni 1288 bei Worringen zur Schlacht, in welcher RAINALD I. gefangen wurde. Er mußte sich die Freiheit mit Verzichtsleistung auf alle Ansprüche auf Limburg erkaufen. 1310 erhielt er von HEINRICH VII. für seine Besitzungen das Privilegium de non evocando, wodurch seine Unterthanen von der Gewalt ausländischer Gerichte befreit wurden. Da er infolge einer in der Schlacht bei Worringen erhaltenen Wunde gemütskrank war, so erhob sich 1316 ein Aufstand in G., an dessen Spitze sein Sohn RAIMUND II. stand. Derselbe bemächtigte sich 1320 des Vaters durch List und warf ihn ins Gefängnis, worin er 1326 starb. RAINALD II. ward 1388 vom Kaiser LUDWIG dem Bayer zum Herzog von G. erhoben und gleichzeitig mit Ostfriesland belehnt. Als er 1343 starb, folgte ihm sein zehnjähriger Sohn RAINALD III. unter Vormundschaft des Grafen ADOLF II. von der Mark. Es bildeten sich zwei Parteien, die nach zwei vornehmen Familien benannt wurden: die Hekeren, an deren Spitze RAINALD stand, und die Bronthorsten, welche dessen Bruder EDUARD anführte. In der Schlacht bei Tiel 1361 wurde RAINALD besiegt und gefangen genommen, EDUARD übernahm nun die Regierung, verlor aber in einer Fehde mit Brabant das Leben (1371). Jetzt wurde der bisher gefangen gehaltenen RAINALD III. wieder zur Regierung berufen, doch starb auch er noch in demselben Jahr kinderlos. Während sich nun die Hekeren für MARHILDE, Tochter RAINALDS II. und Witwe des Grafen JOHANN I. von Kleve, erklärten, suchten die Bronthorsten WILHELM von Jülich, den siebenjährigen Neffen des letzten Herzogs, zur Regierung zu verhelfen. Hieraus entstand der Geldernsche Erbfolgekrieg, welcher erst 1379 zu Gunsten WILHELMs endete, der sodann 1383 von König WENZEL als Herzog von G. anerkannt wurde. 1393 fiel ihm das Herzogtum Jülich als Erbschaft zu; er starb 1402. Sein Bruder und Nachfolger RAINALD IV mußte die Stadt Emmerich einem frühern Versprechen zufolge dem Herzog von Kleve überlassen. Da auch er kinderlos starb (1423), so kam die Regierung an seinen Großneffen ARNOLD von Egmond, über welchen dessen Vater JOHANN, Herr von Arkel, die Vormundschaft führte. Auch der Kaiser Siegmund hatte 1424 diese Nachfolge bestätigt, doch schon 1425 widerrief er diese Bestätigung und setzte den Herzog ADOLF von Berg und Jülich als Herzog von G. ein. Ein langjähriger Krieg war die Folge hiervon, da Arnold nun auch Ansprüche auf Jülich erhob; derselbe endete schließlich damit, daß sich das Haus Egmond in G. und ADOLF und seine Erben in Jülich behaupteten. Da ARNOLD dem Lande drückende Steuern auferlegte, bildete sich eine Verschwörung gegen ihn, an der seine eigne Gemahlin, die herrschsüchtige und gewaltthätige KATHARINA von Kleve, und sein Sohn ADOLF teilnahmen. Anfangs gewann ARNOLD das Übergewicht, und ADOLF mußte das Land räumen; allein nachdem er zurückgekehrt war, bemächtigte er sich des Vaters durch Verräterei 1465 und hielt ihn auf Schloß Büren in harter Gefangenschaft. KARL der Kühne von Burgund benutzte die willkommene Gelegenheit, sich einzumischen, wozu ihm der allgemeine Unwille über ADOLFs Grausamkeit den Vorwand bot; er zwang diesen zur Freigebung des Vaters und setzte ihn gefangen (1471), worauf er ARNOLD 1472 das Herzogtum G. für 92,000 Goldgulden abkaufte. ADOLF erhielt indes nach dem Tode KARLs des Kühnen (1477) die Freiheit wieder und ward von den Gentern an die Spitze einer Partei gestellt, die eine Heirat zwischen MARIA von Burgund und ihm erzwingen wollte; doch fand er bald darauf bei der Belagerung von Tournai seinen Tod. Nun suchte zwar KATHARINA, ADOLFs Schwester, für dessen Sohn KARL die Regierung zu führen; doch vermochte sie sich gegen MAXIMILIAN von Österreich, auf den durch seine Vermählung mit MARIA die burgundischen Ansprüche übergegangen waren, nicht zu behaupten, und dieser nahm 1483 das Land in Besitz. Allein KARL gab seine Ansprüche nicht auf, sondern sammelte mit französischer Unterstützung ein Heer und bemächtigte sich 1492 und 1493 seines väterlichen Erbes wieder. Alle Versuche MAXIMILIANs, G. wiederzuerobern, waren vergeblich, und auch die niederländischen Statthalter, Erzherzog PHILIPP und nachher MARGARETE, vermochten nichts gegen KARL auszurichten, der 1507 in Brabant und Holland eindrang, 1511 Harderwijk und Bommel eroberte, 1512 vor Amsterdam erschien und 1514 Groningen einnahm. Erst 1528 ward er von KARL V. gezwungen, in dem Vertrag von Gorinchem G. und Zütphen von jenen zum Lehen zu nehmen.1534 machte Herzog Karl, da er kinderlos war, den Versuch, G. an Frankreich zu bringen; allein dem widersetzten sich die Stände aufs heftigste und nötigten ihn, in dem Vertrag von Venloo vom 7. September 1543 G. nochmals an ihn abzutreten, das nun definitiv mit den habsburgisch-burgundischen Niederlanden vereinigt wurde. Die niederländische Revolution hatte eine Trennung Gelderns zur Folge, indem der nördliche Teil desselben 1579 der Utrechter Union beitrat und fortan die Provinz Gelderland der Republik der Vereinigten Niederlande bildete un, der südliche Teil aber Spanien treu blieb und daher spanisches G. oder das Oberquarteir von G. hieß. Dieses kam durch den Utrechter Frieden (1713) samt der Hauptstadt G. an Preußen außer Venloo, das an die Generalstaaten, und Roermonde, das nebst den übrigen spanischen Niederlanden an Österreich fiel. Im Frieden von Basel (1795) jedoch kam ein Teil desselben und 1801 im Lüneviller Frieden das Ganze als Depart. Roer an Frankreich. Im Frieden von Paris (1814) wurde G. zum Teil mit der niederländischen Provinz Limburg, zum Teil mit Preußen vereinigt. Vgl. VAN SPAN, Histoire van Gelderland (Utrecht 1814); NIJHOFF, Gedenkwaardigheden uit de geschiedenis van Gelderland (neue Ausg., Arnh. 1851-75, 6 Bde.); Derselbe, Het voornaamste uit de geschiedenis van Gelderland (2. Aufl., das. 1869); Meester, Geschiedenis van de staten van Gelderland (Harderwijk 1864)

ebd. S. 263 f

Geldern, Kreisstadt im preußischen Reg.bez. Düsseldorf, an der Niers, Knotenpunkt der Linien Venloo=Haltern und Neuß=Zevenaar der Preußischen Staatsbahn, hat eine evangelische und zwei kath. Pfarrkirchen, ein Rathaus mit sehenswertem Rittersaal, ein Amtsgericht, Seiden=, Knopf=, Zigarren=, Schuh=, Seifen=, Likör= und Schreibmaterialienfabrikation und (1890) 5536 Einw., davon 368 Evangelische und 111 Juden. In der Nähe Schloß Haag, dem Reichsgrafen von Hoensbroech gehörig. - G., bis 1371 Residenz der Grafen und Herzöge von G., ward 1097 erbaut, erhielt 1328 Stadtrechte und war eine wichtige Festung, die sich in wechselndem Besitz befand; so stand sie 1543 - 1703 (mit Ausnahme von 1578-87) unter spanischer Herrschaft, ward 1703 von Preußen besetzt, dem die Stadt fortan verblieb, nur daß sie vorübergehend (1704-1814) zu Frankreich gehörte. Die Festungswerke ließ Friedrich II. im Jahre 1764 schleifen.

Meyers Konversations-Lexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens.
Fünfte, gänzlich neubearbeitete Auflage...
Siebenter Band. Gain bis Großkophta
Leipzig und Wien. Bibliographisches Institut 1894
S. 262 ff

Wer mehr wissen will und nicht nur lesen möchte, sollte in den nächsten Wochen die Ausstellung

in Nijmegen besuchen.

Die sakralen Objekte können gezeigt werden, weil die Kirchen im Norden und der Mitte von Limburg und im deutschen Teil von Geldern vom Bildersturm im Jahre 1566 verschont wurden.

Weitere Links:

Geldern

Die deutsche Stadt Geldern schreibt in ihrer Internet-offiziellen Stadtgeschichte

Unter "Stadtporträt" in der Navigationsleiste findet ihr noch Links für Sehenswürdigkeiten oder Bilder von gleichen Orten gestern und heute im rechten Rahmen.

Außerdem fand ich noch den Stadtplan von Geldern und Informationen über Siegel und Wappen.

Siegel mit dem Stadtwappen der Stadt Geldern
Deutsches Reich, 1930er Jahre
Holz, Kunststoff
7,6 x 3,6 cm
Stadtarchiv Geldern

Eine englischsprachige niederländische Homepage erläutert das Wappen Stadt Geldern und des Kreises Geldern


http://www.ngw.nl/int/dld/g/images/geldern.jpg
Das Wappen der Stadt Geldern

http://www.ngw.nl/int/dld/g/images/geldern1.jpg
Das älteste Siegel der Stadt

http://www.ngw.nl/int/dld/kreis/images/geldern.jpg
Das Wappen des Kreises Geldern

 

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