WWW-Tipp der Woche 52/1999

Liebe Netzgemeinde,

vor kurzem las ich in einem Bericht über Helmut Kohl, er habe nicht wie Karl V. rechtzeitig zurücktreten können. Der Autor war entweder sehr gebildet, oder er hatte schon von den Ausstellungen und Veranstaltungen vor allem in Belgien zur Feier Karls V. erfahren.

Karl V. wurde 1500 in Gent geboren, lebte aber die längste zusammenhängende Zeit in Mechelen und so feiert diese Stadt 13 Monate lang den 500. Jahrestag. Er trat zwei Jahre vor seinem Tod zurück und ging ins Kloster.   Im Internet gibt es mehrere Adressen, die Ihr dazu besuchen könnt.   2 Organisationen bieten eher dürftige Informationen: http://www.karelv2000.org/  und http://keizerkarel2000.org/

geplante Veranstaltungen:

Besser gefallen mir die Seiten, die die ausstellenden Städte gestaltet haben, auch wenn es darin allgemeiner um die Stadtgeschichte geht (aber ohne Karl V. hätte ich die nicht bemerkt): Mechelen war wie erwähnt eine Residenzstadt   


http://www.mechelen.be/geschiedenis/margyork.jpg
Mechelen: Paleis van Margareta van York, later stadsschouwburg  

Gent hat unter Karl V. gelitten. Der Kaiser belagerte und unterwarf die Stadt. Aufständische Bürger wurden hingerichtet oder mußten zumindest mit einem Strick um den Hals durch die Stadt ziehen und sich von ihm demütigen lassen. Hier kommt man über "Gent historisch" und "monumenten" zur Beschreibung von Bauwerken, teilweise noch mit weiteren Links zu einzelnen Zimmern. Gelegentlich fehlen Bilder.  

Wie man hier mit dem Erbe Karls umging, zeigt sich daran, daß man ein Kastell schleifte, das er zur Belagerung errichten lies und die Ruinen des Vorgängerbaus in Ehren hält:


http://www.gent.be/gent/historis/monument/fotos/slh2.jpg
Lakenhalle (Tuchhalle)

Originell auch ein 80seitiger Comic über die Geschichte von Gent.

In Brüssel habe ich nichts entdeckt, obwohl auch hier an Karl v. erinnert werden soll.

Das gleiche gilt für Leuven.

Nach Karl V. kam für die Niederlande vor allem der 80jährige Krieg, der zusammen mit dem 30jährigen Krieg im Westfälischen Frieden beendet wurde. Die damalige Europaratsausstellung in Münster und Osnabrück habe ich vor einem Jahr besucht. Ihr könnt online noch über 400 Seiten sehen.


http://www.westfaelischer-friede.de/friede/1648/images/rubens_a.jpg

Leider liegt der Schwerpunkt verständlicherweise beim 30jährigen Krieg und für die Niederlande gab es damals separate Seiten, die mit www.vvm. anfingen (Vrede van Münster), aber heute nicht mehr online sind. Lediglich das Kultusministerium stellt lapidar das Ende der Feiern und Ausstellungen fest.

Ergänzungen am 22.4.2000:

Zu Karl V. bringt die Zeit eine Bücherübersicht.

In der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik wird jetzt die Genter Ausstellung gezeigt:

In diesem Umfeld ist ein Aufsatz über "Hermann Conring und Schweden - eine vielschichtige Beziehung" vielleicht noch von Interesse. Der diente im 17. Jahrhundert insbesondere Schweden und wurde dafür im 19. Jahrhundert noch heftig angegriffen. Heiko Droste geht nun im erwähnten Aufsatz dem Phänomen nach, daß viele ausländische Gelehrte in schwedischen Diensten standen.

Klaus Graf hat mich durch eine Mitteilung an de.sci.museum auf die Darstellung der Kriege und des Friedens von 1499 gebracht. Der Friede von Basel begründet 500 Jahre Frieden zwischen Schweiz und Österreich. Ein Besuch lohnt sich!

Die Wanderausstellung "500 Jahre Schwabenkrieg - 500 Jahre Frieden mit Österreich"

weitere Informationen: Schwabenkrieg/Schweizerkrieg 1499 - Quellen und Materialien

Über einen Aufstand in Dithmarschen vor 500 Jahren berichtet die Zeit. Lesenswert ist die Darstellung des Archäologen Arnold Heide

Den Link habe ich auch aus der "Zeit"


Nicht uninteressant ist zum Jahreswechsel ein Rückblick auf 1949. DIE ZEIT erinnert mit einigen Artikeln aus der Ausgabe vom 29.12.1949 an die Nachkriegszeit. Ich zitiere aus dem elektronischen Rundbrief der ZEIT:


Zum neuen Jahr wünsche ich Euch alles Gute, insbesondere aber Dr. Norbert Schnitzler. Der lehrt an der TU Chemnitz, und hat sich sogar mit Geschichte (des Mittelalters) beschäftigt. Mit ihm bin ich nicht identisch. Er stammt zwar anscheinend auch aus Nordrhein-Westfalen und ist etwa in meinem Alter, aber damit enden die Gemeinsamkeiten. In Düsseldorf, wo ich arbeite, hat er studiert. Danach lehrte er in Bielefeld.

Um der Verwechslungsgefahr vorzubeugen, hier ein paar Kriterien

Mit freundlichen Grüßen
Norbert Schnitzler

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