werden Produktionsanlagen stillgelegt, Arbeiter entlassen und Waren vernichtet, um günstige Profite zu erzielen. Das hat für die Arbeiterklasse im Kapitalismus stets verhängnisvolle Folgen. Selbst wenn heute in der kapitalistischen Wirtschaft nicht mehr ein so tiefer Produktionsrückgang von 30 bis 40 Prozent wie in der Weltwirtschaftskrise von 1929 bis 1932 zu verzeichnen ist, haben aber Preissteigerungsraten von 20 und mehr Prozent nicht weniger verheerende Auswirkungen auf das Proletariat. Es ist unübersehbar: Auch heute gibt es keine Übereinstimmung von Kapitalinteressen und Lebensinteressen der Werktätigen.

Karl Marx wies nach, daß das Kapital nur existieren kann, wenn es unablässig akkumuliert, das heißt einen Teil des Mehrwerts in Produktionsmitteln und Arbeitskräften anlegt. Infolgedessen kommt es gesetzmäßig zur immer stärkeren Anhäufung von Reichtum auf dem einen Pol und «Elend, Arbeitsqual, Sklaverei, Unwissenheit, Brutalisierung und moralischer Degradation auf dem Gegenpol». In den USA überstiegen 1972 die Profite der Großkapitalisten50 Milliarden Dollar-aber nach Regierungsangaben leben 40 Millionen US-Bürger unterhalb der Armutsgrenze! Mit immer neuen Ausbeutungsmethoden wird die Arbeitsqual gesteigert. Erhöhte Arbeitshetze führt dazu, daß in der Bundesrepublik jeder Erwerbstätige im Durchschnitt alle 10 Jahre einen Arbeitsunfall zu erwarten hat - also etwa 3 bis 4 in seinem Arbeitsleben.

Die Arbeiterklasse ist jedoch dieser Entwicklung nicht hilflos ausgeliefert. Darauf verwies Friedrich Engels bereits im Jahre 1891 mit folgenden Worten: «Die Organisation der Arbeiter, ihr stets wachsender Widerstand wird dem Wachstum des Elends möglicherweise einen gewissen Damm entgegensetzen.» In der Gegenwart beflügelt vor allem das Beispiel des Sozialismus die Kämpfe der Werktätigen in den kapitalistischen Ländern. Deutlicher denn je zeigt sich heute, daß die Arbeiterklasse in dem Maße Verbes

serungen ihrer sozialen Lage erringen kann, wie sie einen wirksamen Kampf gegen das Kapital führt. Davon zeugen die gewaltigen Klassenschlachten in Großbritannien, Frankreich und Italien, in Japan, den USA und der BRD während der letzten Jahre, in denen sich vor allem die Kommunisten konsequent fürdie Interessendes Proletariats einsetzten.

Wie der Imperialismus entstand

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam es zu einem bedeutsamen Einschnitt in der Entwicklung des Kapitalismus. Um diese Zeit nahmen Wissenschaft und Technik einen neuen, stürmischen Aufschwung. Wichtige Erfindungen und Entdeckungen - wie zum Beispiel 1878 das Thomas-Verfahren in der Stahlerzeugung und 1897 der Dieselmotor - wurden gemacht. Ihre Nutzung erforderte eine stärkere Zusammenballung von Produktionsmitteln und Arbeitskräften in immer größeren Betrieben. Mehrere Kapitalisten trafen Absprachen über gemeinsame Produktion und gemeinsamen Absatz, um anderen Kapitalisten ihre Bedingungen zu diktieren. So entstanden infolge des Anhäufens immer größerer Kapitalien durch Ausbeutung der Arbeiter und Niederkonkurrieren anderer, schwächerer Unternehmer kapitalistische Monopole. Sie waren um die Jahrhundertwende zum bestimmenden Merkmal im Leben der entwickelten kapitalistischen Staaten geworden. Der Kapitalismus trat damit aus seinem vormonopolistischen in sein imperialistisches Stadium ein.

Im Imperialismus werden von den mächtigen Monopolen neben der Arbeiterklasse auch die kleinen Warenproduzenten, die Handwerker, Bauern und Händler, und sogar Teile der Bourgeoisie ausgebeutet und politisch unterdrückt. Damit wurde ein breites Bündnis aller von der Monopolbourgeoisie unterdrückten Teile des Volkes unter Führung der Arbeiterklasse möglich, ein Bündnis, das sich gegen monopolistische Ausbeutung und Unterdrückung

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