Zeltstadt
Zeltstadt der Erbauer des Magnitogorsker Hüttenkombinats

Bauernwagen
Die Bauernwagen waren ein wichtiges Transportmittel

Der Mut dieser Menschen, ihre Einsatzbereitschaft beeindruckten jeden, der es sah. Und viele entschlossen sich, der Sowjetunion beim Aufbau von Magnitogorsk zu helfen.

Magnitogorsk wurde so auch ein Beispiel internationaler Arbeitersolidarität, Ausdruck des proletarischen Internationalismus. Finnen, Polen, Rumänen, Italiener, Serben, Kroaten, Ungarn, Österreicher und

andere arbeiteten mit. Auch Deutsche. Deutsche Jungkommunisten. 1931 waren es achtundzwanzig. Zwei von ihnen sind uns allen bekannt: Erich Honecker, der Erste Sekretär des Zentralkomitees der SED, und Paul Verner, Mitglied des Politbüros und Sekretär des Zentralkomitees. Sie teilten mit den sowjetischen Arbeitern die Unbequemlichkeiten, die Beschwernisse.

«Der erste Eindruck übertraf alle Erwartungen», erinnert sich Genösse Erich Honecker heute. «Vor uns öffnete sich ein breites Tal, das in Berghügel eingebettet war; ein Strom schlängelte sich hindurch, den eine Staumauer bändigte. Heute übrigens liegt diese Staumauer, die bei 50° Kälte fertiggestellt wurde, unter dem Wasserspiegel des Uralflusses. Ins Auge fielen damalsein riesiger Bauplatz, eine Unmenge von Zelten und Baracken ... Die Niethämmer standen nie still, waren rund um die Uhr zu hören ... Es ist schwerzusagen, was am meisten beeindruckte - die Landschaft, die Physiognomie der Baustelle oder die vielen Menschen.» Und er beschreibt den Einsatz weiter: «Tag für Tag verrichteten wir schwere Erdarbeiten. Ungewöhnlichwirkte auf Außenstehende wohl der Elan, mit dem nicht mit Baggern, sondern mit Schaufeln und Karren Erde bewegt und Fundamente für das im Entstehen begriffene Werk gelegt wurden ... Das Zeltlager, in dem wir Tag und Nacht lebten, war ein Provisorium: In den Zelten war es nicht so schön wie in den mongolischen Jurten. Außerdem herrschte immer eine große Hitze, 30 bis 40° - und kein Wasser, obwohl der Uralfluß viel Wasser führte. Wir durften aus Gesundheitsrücksichten nicht darin baden. Sonnabends haben wir Subbotniks durchgeführt. Dann ging es mit Musik zur Arbeit, und wer die sowjetischen Menschen kennt, der weiß, daß manchen Stunden im Freien die schönsten Tänze folgten ... Die Arbeit hat Spaß gemacht, weil sie für den Sozialismus war, ein Beitrag zum großen Aufbau, der sichdamals in der ganzen Sowjetunion, im Kampf für die Erfüllung des ersten Fünfjahrplanes, vollzog.»

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