Verhandlung aufständischer Bauern mit einem Adligen, Holzschnitt des Petrarca-Meisters, 1519/1520
Verhandlung aufständischer Bauern mit einem Adligen, Holzschnitt des Petrarca-Meisters, 1519/1520

 

bleibt ihnen kein anderer Weg als ihr Zusammenschluß und der unversöhnliche Kampf gegen den Klassenfeind. Ihr Ziel ist eine gesellschaftliche Ordnung, in der die Menschen in Gleichheit und in wahrer Brüderlichkeit leben. Diese Ordnung. dachten sich die ausgebeuteten Klassen aller Zeiten zugleich als eine Weit dauernden Friedens.

Die Vorstellungen von einer Welt, in der Gleichheit und ewiger Frieden herrschen, sind demnach so alt wie die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen in der Klassengesellschaft.

In religiösem Gewand

Oft traten die auf allgemeine Gleichheit gerichteten Ideen der ausgebeuteten Massen in religiösem Gewand auf und waren mit der Vorstellung verknüpft, daß sich die Welt nach einem verborgenen Plan

unaufhaltsam zu Gleichheit und Glück aller Menschen hin entwickele. Es war das aber kein beschwichtigender, auf ein Jenseits vertröstender Glauben. Die armen Bauern, Gesellen und Lohnarbeiter in der Antike wie im Mittelalter wollten die Welt verändern, und häufig bereiteten ihre Ideen revolutionäre Kämpfe vor.

Auch das Christentum war ursprünglich eine Religion der unterdrückten Massen, bevor es im 4. Jahrhundert von der herrschenden Klasse zur Staatsreligion gemacht wurde. In der Bibel heißt es: «Die Menge aber der Gläubigen war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen Gütern, daß sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam.»

Das ersehnte Zeitalter sollte auch den Frieden bringen. Der Prophet Jesaja sagt: «... und die Elenden werden wieder Freude haben am Herrn, und die Ärmsten unter den Menschen werden fröhlich sein ... Denn es wird ein Ende haben mit den Ty-

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