Kontokündigung durch die Norisbank

Die Kündigung

Seit 1983 bin ich Kunde der Postbank (damals Postscheckamt) und seit 1992 der Norisbank. Die wählte ich damals als zweites Institut, weil deren Terminal bequem und leistungsstark, die Gebühren günstig und der Zahlungseingang schneller sein sollte als bei der Post. Das Postkonto habe ich aber nicht wie geplant gekündigt, weil ich zunächst unsicher war, wer noch alles dort abheben würde, und dann feststellte, daß ich mir die Norisbank-Kontonummer und BLZ nicht merken konnte. Teuer war das nicht, insbesondere, seit ab einem gewissen Zahlungseingang nur noch geringe Gebühren erhoben wurden.

Mit der Aachener Filiale habe ich bis auf wenige Ausnahmen ganz gute Erfahrungen in Zeiten der Arbeitslosigkeit gemacht und hätte die Norisbank deshalb bis vor kurzem noch empfohlen. Heute rufe ich auf:

Boykottiert die Norisbank!

Am 28.6.2001 schrieb mir die Norisbank:

Da habe ich mir natürlich Sorgen gemacht: Habe ich zuviel ausgegeben? Zu wenig eingenommen? Was steht in AGB Ziffer 19? Der Reihe nach: Ich hatte nicht zu viel ausgegeben, aber zu wenig eingenommen, weil meine Einnahmen aufs Postsheckkonto geflossen waren, obwohl ich das Noriskonto angegeben hatte. Das wäre noch kein Grund für eine Kündigung gewesen, denn normalerweise geschieht das erst bei einer Pfändung (was ich auch nicht richtig finde). Die Postbank soll in solchen Fällen übrigens zu den strengen Instituten gehören, da muß ich also aufpassen.

Zentrale in NürnbergAls erstes habe ich meinen Auftraggeber informiert, er hätte wohl (noch) nichts auf mein Konto ... überwiesen. Die Personalabteilung wurde dadurch zu unnötigen Aktivitäten veranlaßt.

Am nächsten Montag rief ich die Aachener Filiale der Norisbank an und bekam zu hören:

Der Norisbank-Werbespruch "Wir machen es einfach" bekam so eine völlig neue Bedeutung. Meine Versuche, von meinem Gesprächspartner in dessen eigenen Worten eine logische Begründung zu bekommen, scheiterten. Bei der Rechtsabteilung hätte ich das erwartet, denn die sitzt in Bayern (bzw. Franken), vgl. Surftipp 32/2001.

Er hatte zwar das beanstandete Dokument gesehen, aber offenbar auch nicht verstanden, warum "Scherze" drübersteht. Und was an Überweisungen kriminell sein soll, wenn leicht zu erkennen ist, daß ich sowohl der Zahlende als auch der Empfangende bin, egal was als Zahlungszweck draufsteht und zwischen verschiedenen Personen durchaus Verdacht erregen könnte, hat er mir ebenfalls nicht erklärt. Stattdessen forderte er, daß ich das Dokument entferne (lösche).

Das mache ich natürlich nicht und weitere Schritte der Norisbank gegen mich sind dennoch bisher unterblieben.

Die Folgen

Ich mußte so den Unternehmen, die von meinem Norisbankkonto abbuchen können, Mitteilungen schicken. Meist habe ich einen Brief gefaxt, gelegentlich ging es auch per e-mail, aber leider hat z.B. die Telekom das nicht ganz richtig verstanden. Ein Unternehmen, das ich vergessen hatte, hat sich schon mit einer Mahnung gemeldet. Außerdem wurde in der letzten Woche vor Löschen des Kontos eine Forderung der Stadtwerke Aachen nicht bezahlt, obwohl mein Disporahmen (bis -2000 DM) noch nicht ausgeschöpft war.

Als ich nämlich meine letzten Schulden bezahlen wollte, mußte ich nur 710,38 DM bezahlen:

Daher habe ich die Mahngebühren in einem Schreiben an die Aachener Filiale zurückgefordert und auch prompt bekommen. Wie gesagt, mit der Filiale hatte ich kaum schlechte Erfahrungen gemacht. Mein Aufruf

Boykottiert die Norisbank!

richtet sich deshalb nicht gegen die Filiale sondern gegen die Norisbank allgemein. Die Nürnberger Rechtsabteilung wirkt auf das ganze Bundesgebiet ein.

Exkurs: Die Schufa

Einen Hinweis der Verbraucherzentrale befolgend, habe ich auch die Schufa nach meinen Daten gefragt, als das Konto bei der Norisbank schon nicht mehr bestand. Solche Auskünfte sind mündlich kostenlos, schriftlich billig (15 DM). Ich habe mir die Eintragungen nur vorlesen lassen.

Und was stand drin:

Deshalb rate ich: Traut der Schufa nicht! Ein Freund berichtete sogar von einem Fall, bei dem die Schufa einem Gläubiger mitgeteilt hatte, ein Schuldner sei liquide und besitze einen großen Fahrzeugpark. Kurz danach war der Schuldner pleite und der Fahrzeugpark stellte sich als geleast heraus.

Noch ein Exkurs: Überraschungen bei der Postbank

Bei der Postbank hatte ich sogar meine Geheimzahl vergessen. Ich habe schnell eine neue Karte beantragt und bekommen und kurz danach auch die neue Geheimzahl für diese Karte.

Positiv überraschte mich, daß man jetzt doch bei einigen Filialen Kontoauszüge drucken kann, was ich noch nicht versucht habe, da mir der Kontostand, den die Auszahlungsautomaten auf Wunsch verraten, reicht.

Unangenehm überraschte mich, daß ich mit meiner Karte nicht überall bezahlen konnte, z.B. bei Saturn wohl, bei real nicht. Das war wahrscheinlich immer so und ich hatte es nur noch nicht bemerkt. Ich schrieb der Postbank und bekam gleich Formulare für verschiedene Varianten (z.B. mit Kreditkarte), aber EC-Karte reichte mir. Daraufhin bekam ich eine weitere Karte, aber noch benutze ich die erste neue (vom August), nicht die vom September, weil ich immer noch keine neue Geheimzahl bekommen habe (die aber am 14.9. abgeschickt wurde). Und Bargeld brauche ich unter den Umständen auch häufiger als früher.

Weitere Links

 

Scherze mit Überweisungen Surftipp 35/2001 (LÜTH-Urteil)
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