Ford Scorpio 2,3 Ghia (20.5.2003 - 8.1.2004)

Wagen und Gasanlage
Verbesserungen
Verschlechterungen
sonstiges Veränderungen
Katastrophen
   Riss in der Frontscheibe
   Verbrauch
   Adapter
   Kupplung
   Reifen
   Radlager
   verpaßt
   Lambdasonde
   Kabelbaum
Verkaufsversuch
Fazit

Wagen und Gasanlage

Da ich insgesamt günstig mit meinem ersten Scorpio gefahren war und die nach der erwarteten Nichterteilung der Plakette nötigen Reparaturen das geändert hätten, habe ich mich seit März nach einem ähnlichen Ersatzfahrzeug umgesehen. Ein Scorpioexperte riet mir zum 1994er mit der modifizierten ersten Karosserie, aber da ich Klimaanlage, heizbare Frontscheibe und Tempomat nicht mehr missen möchte, war die Auswahl zu gering.

Obwohl ich bundesweit suchte, fand ich meinen neuen Scorpio in Aachen, wo er bei Gebrauchtwagen Tabakci für 7800 Euro auf dem Hof stand. Ich kannte allerdings den Internetpreis 6300 Euro und kaufte den Wagen dafür, nachdem ich ihn von der Dekra hatte untersuchen lassen.

Auch bei diesem Scorpio wollte ich mit Autogas fahren. Nicht nur der Wagen selbst, auch der Einbau einer Gasanlage wurde erheblich teurer als vor vier Jahren. AISB konnte mir keine geeignete Anlage anbieten, denn Vialle stellt keine geeignete her.

Schließlich fand ich mit JÜRGEN HASTENPFLUG einen Fordhändler im Hunsrück, der Gasanlagen von Bigas oder Emmegas einbaut, die mit Elektronik alle Unterschiede außer 4 oder 6 Zylinder einstellen können und nicht mehr nur für einen Motor taugen. Daß der Einbau trotz Weiterverwendung meines 100-l-Tanks 1990 Euro kostete, kann also nicht an der kleinen Serie liegen. Auch die Effizienz ist nicht höher, denn Benzin- und Gasverbrauch sind proportional gestiegen und im gleichen Verhältnis zueinander geblieben.

Ich mußte noch bis Ende Mai auf einen Termin zum Einbau einer Gasanlage warten und fuhr in der Zeit den alten Scopio mit abgelaufener Plakette. Den neuen bezahlte und holte ich aber schon. Er stand zwei Wochen bei meiner Mutter in einer Einfahrt, hinter der sie Gartengeräte abstellt. Hier entstanden diese Fotos:


Leichter Schaden an der Frontstoßstange. Lackierte Stoßstangen sind blöd.


Man erkennt kaum den unterschiedlichen Abstand der hinteren Stoßstange zur oberen Kante der für sie vorgesehenen Vertiefung. Offenbar gab es mal einen leichten Heckaufprall, meinte die DEKRA.


Hier sieht man Unebenheiten und Gebrauchsspuren, aber nichts Dramatisches.

Da es mein zweiter Scorpio ist, kann ich die beiden Fahrzeuge vergleichen. Insgesamt muß man sich schon fragen, wofür Ford seinerzeit die hohen Entwicklungskosten ausgegeben hat.

Verbesserungen

Verschlechterungen

sonstige Veränderungen (ohne Werturteil)

Katastrophen

Riss in der Frontscheibe

Am Tag der Anmeldung stellte ich schon den ersten großen Schaden fest: einen langen Riss in der Frontscheibe. Der war so auffällig, daß ich ihn unmöglich vorher jemals übersehen haben kann, hatte sich also nach dem Kauf und vor der Zulassung entwickelt.

Das war auch meine Rettung, denn so war es ein Haftpflichtversicherungsschaden meiner Mutter, bei der der Wagen stand, und nicht ein Teilkaskoschaden mit Zuzahlung. Die Reparatur bei Carglass kostete 712 Euro.

Verbrauch

In den ersten Tagen vor der Überführung zum Gasanlageneinbau stellte ich einen Verbrauch von 7,9 l/100km Super bleifrei fest. Und das trotz größter Bemühungen auf Strecken, auf denen ich sonst locker mit 6,8 l/100 km auskam.

Auch mit Gas braucht der Wagen etwa 14 % mehr (10 statt 8,8 l/100km, wobei ich schon die etwas abweichende Wegstreckenmessung berücksichtige). So reicht eine Füllung weder bei Benzintank noch bei Gastank für 1000 km, was ich vorher so toll fand. Ich war ja sogar schon 1200 km mit einer Füllung gefahren (Aachen - Nürnberg - Aachen).

Es gibt zwei mögliche Ursachen:

  1. der 2.3-l-Motor mit Ausgleichswellen für besonders ruhigen Lauf. Dann müßte der 2.0-l-Motor aber sparsamer sein.
  2. die breiteren Reifen

Nach Lektüre der Betriebsanleitung vermute ich, daß der höhere Verbrauch durch etwas höheres Gewicht als beim Vorgänger (Ausstattung!) verursacht wird. Ford hat einen günstigeren Verbrauch der 2.0-l-Modelle durch schlechtere Achsübersetzung (4,09) als beim 2.3-l-Motor (3,91) verhindert. Zwischen 2.0 und 2.3-l-Motoren gibt es weniger Unterschiede im Verbrauch als zwischen 195er und 225er Reifen. Das eröffnet mir immerhin die theoretische Möglichkeit, 0,3 l/100 km einzusparen (etwa 3 %), wenn ich auf 195er Reifen umsteige. Auch beim Ersatzkauf sind diese etwa 100 Euro pro Satz billiger, aber halten sie auch genauso lange? Ich suche noch nach günstigen gebrauchten. Winterreifen dieser Größe mit 15-Zoll-Felgen habe ich schon gefunden.

Adapter

Wie bei diesem Auto auch harmlose Probleme geradezu prinzipiell größer werden, mag ein für sich genommen nur witziges Beispiel illustrieren.

Zur Gasanlage gehörten zwei Adapter, einer für die Niederlande, der oben schon kurz nach der Benutzung gezeigt wird. Den zweiten für Belgien benutzte ich erstmals im September, als ich die FINA-Tankstelle in Eynatten entdeckt hatte. Aber er war nicht dicht. Es entwich einiges Flüssiggas, das sich z.T. am Stoßfänger als weißer Tau niederschlug, bevor es sich als Gas in der Luft verteilte. Später borgte ich mir an der Kasse einen Adapter, mit dem das nicht passierte. Im direkten Vergleich wird klar, warum: Es fehlt ein Gummiring.

Vermutlich hat Herr HASTENPFLUG nur in eine Vorratskiste gegriffen und ausgerechnet mir ein mangelhaftes Exemplar gegeben. Zur Abhilfe hätte ich nur einen Gummiring gebraucht, natürlich mit den passenden Maßen, den ich vielleicht bei einem Installateur bekommen hätte. Da ich aber Herrn HASTENPFLUG danach gefragt hatte, nahm das Schicksal seinen Lauf. Er schickte mir gleich einen kompletten Adapter, der allerdings ein kleineres Gewinde hatte. Nach hunderten Kilometern mit der Frachtpost stellt mich dieses Teil also noch vor eine kleine Herausforderung. Komplizierter geht es kaum.

Kupplung

Die zweite große Enttäuschung (nach dem Benzinverbrauch) ließ nur wenige Tage auf sich warten. Auto Hastenpflug teilte mir mit, daß bei einer Probefahrt die Kupplung kaputtgegangen sei. Offenbar sei der Wagen früher als Zugmaschine (er besitzt eine abnehmbare Anhängekupplung) schwer beansprucht worden. Die Reparatur kostete 570 Euro und wurde auch nicht von der umfangreichen Versicherung gedeckt, die ich abgeschlossen hatte.

Reifen

Um zu schmäleren Reifen zu kommen, bin ich sogar zu nach Höxter gefahren, um bei Auto-Eck Hecker meine 16-Zoll-Felgen gegen solche 15-Zoll-Felgen eines anderen Scorpios einzutauschen. Leider hatte Herr HECKER nichts vorbereitet, wollte den Umbau bei einem Reifenhändler durchführen lassen, dem er aber anscheinend nicht so viel Vertrauen entgegenbrachte, daß er seinen Scorpio schon dorthin gebracht hätte, und war den ganzen Tag unterwegs. So habe ich nur Warburg und Schloß Corvey besucht.

Schon eine Woche später stellte sich heraus, daß das auch Vorteile hatte. Ich war nämlich von einem Restprofil von 3 mm auf den hinteren Reifen ausgegangen (vorne 6 mm), hatte dann in Siegen die schon erwähnten Winterreifen gefunden und bei der Gelegenheit auch für 20 Euro zwei bessere Breitreifen für die Hinterräder erworben. Beim Reifenwechsel wurde am alten Reifen hinten rechts innen ein schwerer Schaden festgestellt, der bald zu einem lebensgefährlichen Reifenplatzer geführt hätte. Immerhin war schon der Stahlgürtel freigelegt. Und von außen konnte man es nicht erkennen! Der Schaden war durch eine Delle in der Felge verursacht, daher ist trotz der Ausbesserungsversuche, nach denen die Felge immer noch nicht rund aussah, von einem schnellen Verschleiß des nun aufgezogenen Reifens auszugehen. In Höxter hätte ich so als Schwindler gegolten, was den Zustand der Reifen betrifft.

Schließlich ist in einer Baustelle in Bonn noch der rechte Vorderreifen beschädigt worden, was vielleicht bei einer größeren Höhe der Flanken, also z.B. bei 15'-Rädern, nicht passiert wäre.

Radlager

Am 7.11.2003 hörte ich auf dem Heimweg plötzlich ein andauerndes lautes Geräusch von hinten rechts. Ich hielt unverzüglich an und versuchte etwas festzustellen. Es war aber nichts zu erkennen. Insbesondere kein platter Reifen, obwohl das ähnlich klingt. Bei der Weiterfahrt kam das Geräusch gleich wieder. Auf dem Parkplatz Ruhraue stellte ich fest, daß es auch bei niedriger Geschwindigkeit auftrat und bei Kurvenfahrten schlimmer wurde. Ich setzte die Fahrt fort, hielt aber immer wieder mal an, um nach auffälligen Veränderungen zu suchen. Erst am Ziel bemerkte ich zum ersten mal einen unangenehmen Geruch, wohl von verbranntem Fett im Radlager. Das war nämlich kaputtgegangen, und wie Ford Mohr, eine Filiale der SLS GmbH erst beim Öffnen feststellen konnte, auch noch die Radnabe. Die Reparatur kostete 436 Euro und wurde auch nicht von der umfangreichen Versicherung gedeckt, die ich abgeschlossen hatte.

Nach diesem Vorfall wollte ich mich noch ernsthafter von diesem Wagen trennen und hatte schon einerseits einen Termin im Hunsrück vereinbart (Montag, 1.12.), um den seit September noch höheren Verbrauch ergründen zu lassen (s.u.) und andererseits auch schon am 27.11. für 500 Euro einen Ersatzwagen für den Winter gekauft, als ich am Abend des 29.11.2003, eines Samstags, auf dem Rückweg von Andernach (siehe "verpaßt") wieder die mir nun vertrauteren Geräusche eines defekten Radlagers vernahm. Der Wärmetest (Anfassen der Felge, aber Vorsicht!) ergab auch, daß nicht irgendein anderes Radlager, was ich noch verstanden hätte, sondern das drei Wochen vorher reparierte defekt war.

Deshalb mußte ich am 1.12. zunächst mal mit diesem Problem in eine Werkstatt. Bei Ford Mohr, einer Filiale der SLS GmbH schob man die Ursache zunächst auf die Bremse, obwohl schon zu sehen war, daß ein Fett aus dem Radlager gelaufen war:

Aber auch ohne diese hemmenden Teile konnte dieses Rad nur wesentlich schwerer gedreht werden als das auf der anderen Seite. Da mußte man wohl zugeben, daß das Radlager defekt war. Der Austausch erfolgte auf Garantie. Den eigentlichen Termin wegen des Gasverbrauchs konnte ich auf den 4.12. legen.

Obwohl ich im Dezember nicht ganz soviel fuhr wie im November, habe ich schon nach zwei Wochen wieder Geräusche vom Radlager gehört. Da ich mir nicht ganz sicher war, das Rad selbst auch nur ein wenig wärmer wurde als gegenüber und bei der letzten Reparatur erst die Bremse beschuldigt worden war, habe ich zunächst gezögert, damit noch einmal bei Ford Mohr, einer Filiale der SLS GmbH aufzutauchen. Kurz vor Weihnachten waren Lärm und Gewißheit aber gewachsen, außerdem hatte sich kein Käufer auf meine Anzeigen gemeldet. Deshalb habe ich den Wagen am 22.12. noch einmal wegen des Radlagers zur Werkstatt gebracht. Überraschenderweise glaubte man mir jetzt sofort und nahm das Rad auseinander. Der KFZ-Mechaniker stellte sofort fest, daß er das Rad nicht drehen konnte.

Nun wurden alle ausgebauten Teile befummelt und schließlich fand man die angebliche Ursache der drei Pannen im Radlagerträger:

Dieser war aber erst nach Weihnachten lieferbar. Dann hieß es, im Januar. In der ersten Januarwoche sollte es bis Anfang Februar 2004 dauern. Deshalb hatte es keinen Zweck, mit der Abmeldung noch weiter zu warten. Eigentlich hätte ich schon am 22.12. die Kennzeichen mitnehmen können und etwas Steuern gespart. So holte ich die Kennzeichen am 6.1. und meldete ich den Wagen am 7.1.2004 ab.

Der 22.12.2003 brachte mir aber noch mehr Ärger. Ich wurde in einem Focus-Vorführwagen von Ford Mohr, einer Filiale der SLS GmbH zu meiner Mutter gefahren. Dabei schneite es. Der Wagen hatte nur Sommerreifen, wie alle Vorführwagen. Anders als geplant übernahm ich aber bei meiner Mutter nicht den 86er Scorpio, weil Ihr Nachbar sich den am nächsten Morgen mal genauer ansehen wollte. Ich hatte keine Lust, um 8 Uhr morgens (gefühlte Uhrzeit halb sechs) Schnee zu räumen und Eis zu kratzen, meine Mutter hatte verständlicherweise Angst, mich bei der Witterung nach Hause zu fahren, also beschloß ich, den Bus zu nehmen. Nicht schön finde ich, daß meine Mutter das mit "Du hast wohl Geld zuviel" kommentierte. Sie kann recht gemein werden, wenn man nicht nach Ihrer Pfeife tanzt (hier: mit dem 86er Scorpio nach Hause fährt und am nächsten Morgen wieder kommt). Auf dem Weg zur Bushaltestelle wurde ich beinahe von einem rutschenden Escort angefahren, den nur der Bordstein rechtzeitig bremste.

Dann stellte ich fest, daß ich etwa 43 Minuten (von 15:11 bis 15:54) auf den Bus hätte warten müssen. Deshalb trat ich den Rückweg zu Fuß an und hoffte den Bus kurz nach 16 Uhr in Stolberg zu treffen. Ich nahm den Weg, den ich früher zur Schule zurücklegte, den die Linie 1 aber heute nicht mehr fährt. Es hätte auch geklappt, wenn ich nicht in der Stolberger Altstadt die Veränderungen der letzten 30 Jahre zu genau angesehen und gefilmt hätte. So war ich erst gegen 16:28 am Markt, wo der Bus, auf den ich um 15:11 nicht warten wollte, um 16:19 vorbeigekommen war. Also ging ich noch durch die relativ leere Fußgängerzone zur Haltestelle Rosental, wo ich in eine 25 einstieg, aber dann erfuhr, daß die Haltestelle gegenüber für Fahrten nach Aachen die richtige sei. Da war die vorige 25 schon 10 Minuten weg, als nächstes konnte ich laut Fahrplan die 12 um 17:10 nehmen, der ich bis zum Bastinsweiher entgegenging, wo mir auch ein Bus der Linie 12 entgegenkam, aber keine Haltestelle zu sehen war. Ich eilte zurück zur Haltestelle Rosental und kam dort rechtzeitg an. Mit der 12 fuhr ich nach Aachen Elsaßstraße, wechselte die Straßenseite und wurde dann von einer 25 nach Hause (Schönforst) gebracht.

Beinahe angefahren, 7 km Fußweg, etwa 10 km Busfahrt, 2,20 Euro, ca. 165 Minuten - ein abwechslungsreicher Nachmittag, den ich nur meinem Scorpio verdanke.

Unterdessen hatte meine Mutter in ihrem Anzeigenblatt gelesen, daß STEFAN SIEBERICHS und JÜRGEN BAUM, zwei frühere Mitarbeiter von Ford Mohr, einer Filiale der SLS GmbH, sich von dieser Firma getrennt hatten und mit dem "Autohaus STEFAN SIEBERICHS" eine Werkstatt für alle Fabrikate eröffnet hatten. Dort hat sie am 6.1.2004 ohne meinen Auftrag meine Probleme mit dem Sorgenscorpio geschildert. Unabhängig davon habe ich am gleichen Tag mit Herrn SIEBERICHS telefoniert und keine Einwände geäußert, als er mir beweisen wollte, daß der Radlagerträger auch schneller zu beschaffen sei als bei Ford Mohr, einer Filiale der SLS GmbH. Ich betonte aber, daß ich einen Ersatzwagen gekauft habe und deshalb auch bis Februar warten könne. Ich wolle es nur wissen. Zur weiteren Information schickte ich ihm danach ein Fax mit zwei Fotos und den eingescannten Fahrzeugscheinen von 96er und 86er Scorpio. Daraufhin rief abends dreimal Herr HEIER an, hatte aber nicht erkannt, daß es sich um ein Hinterrad handelte. Beim dritten Anruf war ich nicht zu Hause (sondern holte gerade die Kennzeichen ab, um den Wagen abzumelden). Da sprach er mir auf Band, daß er das Teil habe. Auch meine Mutter rief an und begeisterte sich über die schnelle Verfügbarkeit, an der ich aber überhaupt kein Interesse geäußert hatte. Sie konnte mir auch nicht erklären, was beim vierten Schaden an diesem Rad passieren würde. Würden beide Werkstätten mich an die jeweils andere verweisen, weil deren Ersatzteil die Ursache sei?

So mußte ich mich am Abend noch einmal an den Computer setzen und einen bösen Brief schreiben, um klarzumachen, daß ich keinen Auftrag erteilt hätte, daß wegen meines Ersatzwagens die Zeit nicht knapp sei, daß ich bei einem vierten Schaden nicht wisse, an wen ich mich wenden soll, da Teile von zwei Werkstätten verarbeitet seien.

Wegen des Übereifers meiner Mutter bat ich ihn, "in allen die Fahrzeuge, zu denen ich Ihnen die Fahrzeugscheine gefaxt habe, betreffenden Fragen nur dann aktiv zu werden, nachdem Sie mit mir gesprochen haben und ich Sie eindeutig beauftragt habe."

Am nächsten Tag fuhr ich zuerst zum Straßenverkehrsamt, dann zum Autohaus STEFAN SIEBERICHS, wo ich etwa anderthalb Stunden wartete, dann erfuhr, daß Herr SIEBERICHS selbst dem Lieferanten gesagt hatte, er glaube das nur, wenn er das Teil sehe. Der Radlagerträger hieß nun "Lagerhalter", hatte die Teilenummer 6146626 und kostete 63,08 Euro inkl. MWSt. Es sei aber kein Problem, ihn nun zurückzuschicken. Im Überbestand der Werkstätten würde er sicher nicht lange bleiben sondern bald von jemandem nachgefragt.

So wäre es beinahe geschehen, hätte nicht inzwischen natürlich wieder ohne meinen Auftrag meine Mutter bei Ford Mohr, einer Filiale der SLS GmbH angerufen, damit geprahlt, daß ihr Herr SIEBERICHS das Teil besorgt hat und daß mein Wagen nun schnell repariert werden könne. Doch Ford Mohr wollte kein Ersatzteil der Konkurrenz kaufen. Daß es ihnen jemand gezeigt hatte, spielte man dort runter (später auch mir gegenüber). So versprach meine übereifrige Mutter, das Ersatzteil selbst zu kaufen und Ford Mohr, eine Filiale der SLS GmbH versprach, es kostenlos einzubauen. Eine Belohnung dafür, daß nun die blockierte Hebebühne drei Wochen früher frei wurde oder dafür, daß ich keinen Ersatzwagen für sechs Wochen Wartezeit bei Vorgehen nach Mohr-Gewohnheiten gefordert hatte, war nicht im Gespräch und wurde auch abgelehnt, als ich am 8.1. erfuhr, daß der Wagen repariert sei. Hätte nur ich mit Herrn SIEBERICHS Kontakt gehabt, wäre es dazu nicht gekommen und ich hätte den Sorgenscorpio frühestens erst Anfang Februar wieder am Hals gehabt.

verpaßt

Bei der Marktbeobachtung hatte ich schon viele Sendungen verpaßt, die ich hören, sehen, aufnehmen wollte. Außerdem dürfte ich etwa ein Zehntel der mit dem Sorgenscorpio zurückgelegten Kilometer nur seinetwegen zurückgelegt haben, und nicht wie beim vorigen oder bei den restlichen neun Zehnteln, um zur Arbeit, zur Tankstelle oder zum Vergnügen zu fahren. So war ich auch am 29.11.2003 unterwegs, um in Andernach einen Renault Safrane zu besichtigen, den ich dann allerdings doch nicht kaufte. Leider ging an diesem Wochenende die Ausstellung in der Villa Hügel über die Flämische Landschaft zu Ende. Daran hatte ich im Verlauf des Jahres mehrmals gedacht, auch einen interessierten Freund daran erinnert, der mich aber nicht mehr. Erst in der folgenden Woche fiel es mir wieder ein. Einen Katalog hätte ich aber auch am 29.11. nicht mehr bekommen. In Andernach habe ich das Stadtmuseum besucht (Ausstellung 550 Jahre Runder Turm) und beim Rundgang an der Stadtmauer noch einen Unfall gehabt. Ich hatte gerade ein Hinweistafel gelesen, drehte mich dann um und lief mit dem nächsten Schritt schon gegen einen Betonklotz. So erwischte es meine Unterschenkel wie Monate vorher die hintere Stoßstange.

Durch den Streß in der ersten Januarwoche (zwei Werkstätten rissen sich um die Reparatur meines Sorgenscorpios) habe ich die letzte Gelegenheit zum Besuch der Aztekenausstellung in der Bundeskunsthalle verpaßt.

Lambdasonde

Etwa beim Tag des Offenen Denkmals im September verschlechterten sich Verbrauch und Fahrverhalten. Der Verbrauch stieg um ca. 30 % und der Wagen ruckelte oft. Das trat aber nur bei Gasbetrieb auf. Mit Benzin konnte ich sogar im November mit den erwähnten schmalen Winterreifen bei Regen und Stau einen minimal niedrigeren Verbrauch messen als im Mai. Der Verdacht traf zunächst den Treibstoff. Aber auch das Gas anderer Tankstellen und anderer Wochen lieferte keinen besseren Verbrauch. (Beispiel 1, Beispiel 2)

Unterdessen war es Oktober geworden und ich hatte soviele Aufträge, daß ich nicht einen ganzen Tag ausreichend früh freihalten konnte, um den Wagen im Hunsrück in der Fachwerkstatt untersuchen zu lassen. Es gab aber noch eine andere Möglichkeit. Ich habe die Zündkerzen erneuern lassen, was nichts brachte, und dann auf Rat von Herrn HASTENPFLUG noch den Elektrodenabstand auf 0,8 mm ändern lassen:

Geschadet hat das nicht. Der Erfolg blieb aber aus, nur nach der Umstellung auf schmälere Winterreifen ging der Verbrauch um wenige Prozent zurück, blieb aber über 12 l/100km.

Bei der wegen des zweimal defekten Radlagers auf den 4.12. verschobenen Untersuchung in Blankenrath fand Ford HASTENPFLUG heraus, daß die Lambdasonde defekt war, jedenfalls wurde mir das als Ursache genannt. Vorher war noch vermutet worden, daß ein Filter verschmutzt sei. Das trete häufig bei schlechtem Gas auf und sei eine leicht zu behebende Kleinigkeit. Deshalb wurde das auch zuerst untersucht. Es war wirklich schnell und (in einer Werkstatt) einfach zu machen. Leider kenne ich hier in der Gegend nur eine Werkstatt, die keine Bigas-Anlagen einbaut, sondern Tartarini und Vialle. Die wollten es nicht machen. Für alle Betroffene, die sonst vielleicht auch hunderte km zurücklegen müßten, zeige ich deshalb hier, wie es geht und worauf zu achten ist.


1. Da sitzt der Filter, leider nur von unten zugänglich, also z.B. mit Hebebühne. Der Gasschlauch muß zuerst abgemacht werden. Dabei entströmt noch Restgas. Natürlich sollte der Motor ausgeschaltet sein.

2. Am geöffneten Objekt erkennt man eine gelochte Metallscheibe, die einen Filzfilter hält.

3. Das Ganze noch mal von einer Seite.

4. Darunter ist nun der Filter.

5. Unter dem Filter kann sich ein Magnet bewegen, der die metallischen (magnetischen) Schmutzpartikel aus dem Gas fangen und festhalten soll. Dadurch kann er fast kugelförmig werden. Der kann auch in eine andere Richtung weisen als hier. Dieser Magnet ist aber kaum verschmutzt. Mein Gas war sehr sauber!

Mehr Einzelteile hat der Filter nicht. Sie müssen gesäubert werden (hier eigentlich nicht). Dann setzt man alles wieder zusammen und baut es dort ein, wo es vorher war.

Der Filter war also nicht am höheren Verbrauch schuld. Deshalb begann man nun zu messen:

Für die Behauptung, die Lambdasonde sei defekt und habe den Verbrauchsanstieg bewirkt, lieferte das Programm auf dem Laptop die Daten:

An Ort und Stelle konnte das nicht repariert werden, denn die Firma Ford Hastenpflug ist zwar auf den Hersteller des Scorpios spezialisiert, kann aber auch nicht jedes Ersatzteil vorrätig halten, insbesondere da Lambdasonden selten defekt sind. Mir war es aber auch schon beim Vorgänger passiert. Ich fuhr also wieder nach Aachen zurück und wollte dort den Wagen reparieren lassen, um ihn sogleich mit gutem Gewissen (auch Atheisten haben ein Gewissen, was mein altkatholischer Freund CHRISTOPH vielleicht nicht glauben mag) veräußern zu können.

Am nächsten Tag (Freitag 5.12.2003) habe ich schon bei Auto-Teile-Unger eine Lambdasonde bestellt. Man wollte mir aber nicht glauben und deshalb selbst nachmessen. Bis dahin sollte ich mit Benzin fahren. (Aus Geiz habe ich aber nur die letzten ca. 100 km mit Benzin zurückgelegt. Zwischendurch habe ich nämlich noch die Zeche Nachtigall im Westfälischen Industriemuseum besucht.) Ich zahlte schon mal 50 Euro an. Am folgenden Dienstag wurde eine normale Abgasuntersuchung gemacht, bei der einmal ein erhöhter CO-Wert auftrat, was sich aber nicht wiederholte, und nur normgerechte Lambda-Werte:

Das Gesamtergebnis: AU bestanden, Plakette nicht erteilt (nicht verlangt). Unter diesen Umständen wollte man mir nur bescheinigen, daß auf meinen Wunsch die Sonde gewechselt würde. Das bringt von vorneherein keine Kostenerstattung der Versicherung. Also ließ ich mir die 50 Euro Anzahlung wieder zurückgeben.

Wohl konfrontierte ich Ford Hastenpflug mit dem Ergebnis. Der Geselle wollte sofort, daß ich nochmal vorbeikomme, aber JÜRGEN HASTENPFLUG hatte einen einfacher scheinenden Vorschlag. ATU sei nicht kompetent, führte er aus, und habe nur einen Abgastest gemacht. Für diesen Fehler brauche man aber einen speziellen Lambdasondentester, ein Meßgerät für die Spannung der Lambdasonde. Denn die AU könne durchaus bestanden werden, weil ein Notkennfeld im Benzinsteuergerät einen Ersatzwert lieferte. Sowas habe aber jede Fordwerkstatt. Ich habe mir Notizen gemacht und diese Begründung mit eigenen Worten wiederholt. Wie er sagte, hatte ich es richtig wiedergegeben.

Daraufhin fuhr ich zu Ford Mohr, einer Filiale der SLS GmbH, wo man mich schon kannte. Ich hatte auch telefonisch schon angefragt und den Grund meines Kommens geschildert. Ein Experte (?) kam mit einem "Löwener-Tester". Das sah so aus:

Ergebnis dieser Messung: "LAMBDA-SONDE ARBEITET EINWANDFREI FUNKTION I.O."

Nun war Herr HASTENPFLUG in die Minderheit geraten. Ich machte Standbilder meines Videos und fragte ihn schon etwas ungehalten, was ich denn nun machen solle (reparieren oder für in Ordnung erklären) und was ich Kaufinteressenten sagen solle.

Er meldete sich bald bei mir und fand meinen Vorschlag nicht hilfreich. Zum Sachverhalt erfuhr ich nun, daß der "Löwener-Tester" ein ganz altes Gerät aus den achtziger Jahren sei. Man sehe nur das Hin- und Her zweier Leuchtdioden und müsse mit Augenmaß daraus Schlüsse ziehen. Das Gerät hätten sie damals auch angeschafft. Aber moderne "FDS-WDS 2000" Diagnosegeräte würden wesentlich mehr messen und diese Messwerte speichern und besser darstellen. Er verstehe auch nicht, daß Ford Mohr [eine Filiale der SLS GmbH, N.S.], dieses Gerät nicht benutzt habe. Jede Ford-Werkstatt sei verpflichtet gewesen, eins zu kaufen. Er sei vom Messergebnis überzeugt und biete mir nun an, selbst eine Lambdasonde zu besorgen und einzubauen. Wenn sich dann immer noch nichts ändere, brauche ich es nicht zu bezahlen.

Am 17.12.2003 habe ich also erneut die 400-km-Tour (Hin- und Rückweg) auf mich genommen, um endlich das Ruckeln und den hohen Verbrauch beseitigen zu lassen. Am gleichen Tag erschien zum ersten mal eine Kleinanzeige für den Wagen. Bei Ford Hastenpflug zeigte man mir zunächst die Messwerte der alten Sonde:

Die Abkürzung "FDS/WDS" steht für "Ford Diagnosesystem / weltweites Diagnosesystem". Obwohl das eine deutschsprachige Deutung ist, findet man diese Abkürzung auch bei Fordhändlern in fremdsprachigen Gegenden.

Zur erfolglosen Fehlersuche mit dem Loewener-Tester zeigte mir Herr HASTENPFLUG sein Gerät und die Betriebsanleitung.

Dann wurde die Lambdasonde aus- und eine neue eingebaut:

Nun verursachten die Messwerte die üblichen Kurven:

Mit dem schon vom letzten Werkstattaufenthalt bekannten Laptop wurde abschließend die ordnungsgemäße Funktion erneut bestätigt. Was der Loewener-Tester hauptsächlich anzeigt, nämlich Spannungen unter 0,4 V und über 0,4 V, wird hier nebenbei durch rote oder grüne Hintergrundfarbe angezeigt.

Herr HASTENPFLUG informierte Ford Mohr, eine Filiale der SLS GmbH, darüber. Man will mir jetzt die für den Loewener-Test bezahlten 14,04 Euro zurückzahlen, ich will aber auch die 400 km Fahrt ersetzt haben. Ich hoffe immer noch, daß wenigstens diesmal die Versicherung die eigentliche Reparatur bezahlt.

Kabelbaum

Mit der Reparatur der Lambdasonde ist weder das Ruckeln noch der hohe Verbrauch verschwunden. Das war schon kurz danach zu erkennen, als Herr HASTENPFLUG mit dem Wagen und zwei Messgeräten auf dem Beifahrersitz eine Probefahrt machte und erst nach ~ 45 Minuten zurückkam. Er berichtete, daß die Messwerte eine Viertelstunde gut waren, dann aber wieder auf Fehler schließen ließen. Nun mußte die Ursache gesucht werden, was bis 17:20 dauerte und noch erfolglos blieb.

Vermutet wird nun ein Kabelschaden. Zwei Händlerkollegen, die zu Rate gezogen wurden, hatten ähnliches erlebt. Obwohl nun verschiedene Kabel untersucht wurden, werde ich den Wagen noch einmal abgeben müssen, womöglich mehrere Tage, denn bisher konnte dieser Fehler nicht behoben werden. Selbst die vermutete Stelle zu fotografieren, war nicht einfach.

Als durch das unerwünschte Verarbeiten des beim Autohaus STEFAN SIEBERICHS erworbenen Lagerhalters der Wagen schon im Januar 2004 fertig wurde, hätte gleich der Kabelbaum repariert werden können. Unter gewissen Bedingungen war ich bereit, Herrn SIEBERICHS einen Auftrag zu erteilen, Ford Mohr, einer Filiale der SLS GmbH aber nie und nimmer. So kam es dann und der reparierte Wagen blieb drei Monate dort, um verkauft zu werden.

Verkaufsversuch

Hätte ich mich auf solche Überraschungen einlassen wollen, hätte ich auch gleich einen Opel nehmen können. Ich habe aber immer noch keinen geeigneten Scorpio Ghia des Baujahres 1993/94 mit wenig Laufleistung, Klimaanlage, Tempomat und heizbarer Frontscheibe gefunden. Und auch noch nicht nach einem Käufer gesucht, aber das wäre erst der 2. Schritt.

Im November beschließe ich eine Änderung der Strategie: Ich schränke meine Wünsche ein (auf die heizbare Frontscheibe werde ich wohl verzichten und den Tempomaten notfalls nachrüsten lassen). Und ich kaufe mir ein Winterauto ohne Klimaanlage für wenig Geld. Mit dem kann ich auch noch nach einem guten Nachfolger suchen, wenn ich diesen Scorpio verkauft habe.

Den Scorpio 2.3 habe ich schon mal bei www.mobile.de angeboten. Von den Suchergebnissen mit "Autogas" sind nur drei billiger, aber auch schlechter ausgestattet.

Fazit

Bei meiner Bilanz muß berücksichtigt werden, daß ich ohne die Probleme dieses Wagens etwa 10% der km nicht gefahren wäre. Dann wären nur 3.740 Euro statt 4.155 Euro kalkulatorischer Kosten bei 15 ct/km angefallen. Das sind die Kosten, die ich noch akzeptiere und durch den Verkaufspreis nicht wieder reinbekommen möchte. Entsprechend höher wäre dann der Mindestpreis, den ich aber wahrscheinlich nicht geboten bekomme.

Ausgaben Wegstrecke Zielpreis
6.350 Scorpio 89.500 Beginn 12.014 Gesamtkosten
150 DEKRA/TÜV 117.200 Ende 4.155 Kosten bei 15 ct/km (wie Vollkosten beim Vorgänger)
328 Cargarantie 27.700 Differenz
1.990 Gasanlage fließt ein in:
  • Gas
  • Zielpreis
  • kalkulatorische Kosten
560 Kupplung 7.919 Mindestpreis
um auch bei diesem Wagen auf 15 ct/km zu kommen
270 Benzin (bis zur Abholung des umgerüsteten Wagens, bei leerem Gastank, ca. 5% der Strecke
984 Gas (11 l/100 km für 95% der Strecke)  
140 Stahlfelgen und Reifen   3.500 gebotener Preis (Ford Mohr)
70 Öl, Ölfilter, Zündkerzen Zeit 8.477 restliche Kosten
111 sonstige Wartung 20.05.03 Beginn 31 ct/km Gesamtkosten / Gesamtstrecke
16 Reifenpanne 30.12.03 Ende
346 Radlager und Radnabe, noch ohne Radlagerträger 224 Tage Differenz  
552 Versicherung fließt ein in:
  • Versicherung
  • Steuer
6.800 gebotener Preis (Interessent)
75 Steuer 5.274 restliche Kosten
35 Parken 19 ct/km Gesamtkosten / Gesamtstrecke
60 Straßenverkehrsamt
37 Verkaufsanzeigen  
12.074 Summe  

Für die Kilometerkosten setze ich den Preis an, den ich beim Verkauf im März 2004 durch Auto Sieberichs hätte erzielen können, nämlich 6800 Euro. Außerdem wissen wir jetzt die Grenzen des Jahres 2003: 15 ct/km als Vorgabe des Vorgängers, 31 ct/km als Konsequenz des von Ford Mohr, einer Filiale der SLS GmbH gebotenen Preises. Die 19 ct/km sehen noch nicht dramatisch aus, zumal mein Ersatzwagen auch etwa soviel gekostet hat. Es bedeutet aber rund 1.000 Euro höhere Kosten als beim Vorgänger bei gleicher Strecke. Außerdem weise ich noch mal darauf hin, daß etwa ein Zehntel der Strecke nur durch die Pannen verursacht wurde, wodurch die Kosten eigentlich rund 1.500 Euro höher lagen.

 

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