IRMA PFLÜGNER / GISELA GLOCK
Die Gedenkstätte "Gothaer Parteitag 1875" - ein Zentrum der marxistisch-leninistischen Bildung und Erziehung
In den Dokumenten der SED wird die große Bedeutung der Aneignung geschichtlicher Erfahrungen und Lehren des revolutionären Kampfes der Arbeiterklasse und ihrer Partei für die weitere Ausprägung des sozialistischen Patriotismus und proletarischen Internationalismus und einen klaren Klassenstandpunkt hervorgehoben.
Deshalb stellte unser sozialistischer Staat bedeutende Mittel zur Verfügung, um die ehemalige Gaststätte der Besitzerin OTTILIE KALTWASSER (auch bekannt unter dem Namen Tivoli) in der Gothaer Cosmarstraße 10 (heute Straße der Pariser Kommune) zu restaurieren und zur Gedenkstätte "Gothaer Parteitag 1875" zu gestalten.
In diesem Haus fand in der Zeit vom 22. - 27. Mai 1875 der Vereinigungskongreß der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (genannt Eisenacher) und des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (genannt Lassalleaner) zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands statt, an dem 127 Delegierte aus beiden Organisationen teilgenommen haben.
Der in Vorbereitung des Kongresses erarbeitete und am 7. März 1875 in den Presseorganen beider Parteien veröffentlichte Programmentwurf wurde von KARL MARX in seinen berühmten quot;Randglossen zum Programm einer Arbeiterpartei" (Kritik am Gothaer Programm) einer kritischen Wertung unterzogen. Diese elf Seiten umfassende Schrift ist nach W. I. LENINs Einschätzung nach dem "Manifest der Kommunistischen Partei" und dem "Kapital" das bedeutendste Dokument des Marxismus.
Bereits Mitte der 50er Jahre wurde auf der Grundlage eines Beschlusses des Sekretariats des ZK der SED mit dem Aufbau einer Ausstellung zur Würdigung der Ereignisse der revolutionären deutschen Arbeiterbewegung im Mai 1875 begonnen.
In der Zeit von 1973 bis 1975 wurde das Gebäude umfassend rekonstruiert.
Am 28. April 1975 fand anläßlich des 100. Jahrestages der Kritik von MARX und ENGELS am Programmentwurf und der auf dem Gothaer Vereinigungskongreß gegründeten Arbeiterpartei im Klubhaus der Einheit in Gotha eine gemeinsame Veranstaltung des Zentralkomitees der SED und der Bezirksleitung Erfurt der SED statt.
Zu den rund 500 bewährten Parteifunktionären und Propagandisten sprach KURT TIEDTKE, Mitglied des ZK der SED und Leiter der Abteilung Propaganda im ZK der SED (heute Rektor der Parteihochschule "Karl Marx" beim ZK der SED).
In seiner Rede würdigte er die Kritik am Gothaer Programmentwurf als bedeutsames theoretisches Werk von hoher Aktualität für die Praxis des revolutionären Kampfes. Er betonte:
"Die Geschichte der Menschheit vollzieht sich auf der Grundlage jener objektiven Gesetze, die von MARX, ENGELS und LENIN aufgedeckt wurden. Unumstößliche Wahrheit ist, daß die Menschheit im Marxismus-Leninismus einen zuverlässigen Kompaß besitzt."
Im Anschluß daran besichtigten die Gäste und Gothaer Bürger die neugestaltete Ausstellung in der Gedenkstätte "Gothaer Parteitag 1875", die in vier Räumen zu sehen ist,
Unser Bestreben ist es, die Geschichte der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung sowie der DDR unseren Besuchern repräsentativ und emotional wirksam darzustellen. Der vorliegende Beitrag soll eine erste Orientierung für den Besuch der Gedenkstätte geben.
Im Ausstellungsraum I beginnt die Exposition mit dem Leitgedanken aus der im "Manifest der Kommunistischen Partei" begründeten Rolle der Partei als bewußter Vortrupp der Arbeiterklasse, über die Schaffung dieser mit einem revolutionären Parteiprogramm bis zum Vorabend des Gothaer Kongresses.
Bemerkenswerte Ausstellungsexponate:
Ausstellungsraum II - der ehemalige Tagungssaal vermittelt dem Besucher die wichtigsten Zusammenhänge aus der Kritik von MARX und ENGELS an dem seinerzeit debattierten Programmentwurf. Er ist der einzig erhalten gebliebene historische Saal, wo im Thüringer Gebiet Parteitage der revolutionären deutschen Sozialdemokratie im 19. Jahrhundert stattgefunden haben. Der Vereinigungskongreß wurde in Gotha durchgeführt, weil es die Verfassung im damaligen Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha erlaubte, während in Preußen solche Zusammenkünfte unter Polizeiverbot standen. Organisator des Kongresses war der Schuhmacher WILHELM BOCK aus Gotha, der der Leitung angehörte.
Bemerkenswerte Ausstellungsexponate:
Das Mobilar im ehemaligen Kongreßsaal wurde nach historischen Vorlagen erneuert. Er wird genutzt für Veranstaltungen zu gesellschaftlichen Höhepunkten der Geschichte der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung und der erfolgreichen Entwicklung der DDR, zur Übergabe der Kandidatenkarten und Parteidokumente durch Kreisleitungen der SED an junge FDJler. Alle Parteien und Massenorganisationen nutzen ihn für die Durchführung des Parteilehrjahres, des FDJ-Studienjahres, der Schulen der sozialistischen Arbeit, für die Vertiefung des Geschichtsunterrichts an den POS, zur Ausgabe von Abschlußzeugnissen und Facharbeiterweihen sowie für den Politunterricht unserer Sicherheitsorgane u. a.
Wie die wegweisenden theoretischen Erkenntnisse von MARX und ENGELS, durch W. I. LENIN schöpferisch weiterentwickelt, durch ihre praktische Anwendung zur revolutionären Umgestaltung in der Weit führten, belegen die Ausstellungsräume III und IV.
Der Bogen wird gespannt von der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution über den Kampf der KPD bis zur erfolgreichen Entwicklung unseres sozialistischen Staates nach der Befreiung vom Hitlerfaschismus. Deutlich wird, daß in der DDR unter Führung der geeinten Partei der Arbeiterklasse die grundlegenden Prinzipien der Programmkritik gesellschaftliche Wirklichkeit sind.
Bemerkenswerte Ausstellungsexponate:
Neben der ständigen Exposition wird ein Raum von 15 m2 für Sonderausstellungen zu gesellschaftlichen Höhepunkten genutzt wie:
1980 | Verlauf und Niederschlagung des Kapp-Putsches in Gotha |
1981 | 35 Jahre SED |
1982 | 65 Jahre Große Sozialistische Oktoberrevolution |
1983 | Leben und Wirken von KARL MARX |
65 Jahre Novemberrevolution und Gründung der KPD | |
1984 | 35 Jahre DDR |
1985 | Mit dem Lande LENINs auf ewig verbunden |
1986 | Ab Jahre SED - erfolgreiche Verwirklichung der Lehren von MARX, ENGELS und LENIN. |
1987 | 70 Jahre Große Sozialistische Oktoberrevolution und |
40 Jahre Gesellschaft für DSF |
Alle Besuchergruppen werden durch wissenschaftliche Mitarbeiter in der Gedenkstätte betreut. Neben Führungen und Vorträgen werden Filme zur Problematik unserer Ausstellung eingesetzt.
In der nunmehr über 10 Jahre bestehenden Stätte der revolutionären deutschen Arbeiterbewegung, die ein Ort der Begegnung mit mehreren Generationen von Kämpfern für die Erfüllung der welthistorischen Mission der Arbeiterklasse und der Auseinandersetzung mit bürgerlichen und opportunistischen Auffassungen ist, leisten die Mitarbeiter ihren Beitrag zur Vertiefung des Geschichtsbewußtseins sowie des sozialistischen Patriotismus und proletarischen Internationalismus.
Das belegen die fast 300 000 Besucher, die aus der DDR, den sozialistischen Bruderstaaten und allen Kontinenten unseres Erdballs zu uns gekommen sind. Mit Interesse verfolgen sie das Wirken von MARX und ENGELS, deren Lebensmaxime darin bestand, die Entwicklungsgesetze der menschlichen Gesellschaft aufgedeckt und den gesetzmäßigen Sieg des Sozialismus nachgewiesen zu haben. Sie erkannten in der Arbeiterklasse die berufene Kraft, die diese geschichtlich notwendige Umwälzung unter einer revolutionären Vorhut zu vollziehen hat. Von dieser Erkenntnis hat sich die SED stets leiten lassen. Alles, was wir in den vergangenen vier Jahrzehnten beim Aufbau der sozialistischen Gesellschaft erreicht haben, war nur unter Führung einer zielklaren, eng mit den Massen verbundenen marxistisch-leninistischen Kampfpartei möglich, die im April 1946 mit der Vereinigung von KPD und SPD zur SED geschaffen wurde.
Es ist zu einer guten Tradition geworden, daß die Lehrer und Studenten aller Bildungseinrichtungen unserer Partei ihr Wissen zu dieser Thematik vertiefen. Das bezeugen viele Eintragungen ins Gästebuch
"Als Parteihistoriker war der Besuch dieser Gedenkstätte für uns besonders interessant. Wir möchten dem Kollektiv zu der ausgezeichneten Gestaltung gratulieren und sind sicher, daß damit ein wertvoller Beitrag zur ideologischen Arbeit unserer Partei und vor allem des Geschichtsbewußtseins und zur Vermittlung historischer Traditionen geleistet wird."
Lehrstuhl Geschichte der Bezirksparteischule der SED "Ernst Schneller "Mittweida"
Die Genossinnen und Genossen des 14. Lehrgangs der Betriebsparteischule aus dem VEB Fahrzeugelektronik Ruhla schrieben:
"Wir haben in dieser hervorragenden Bildungsstätte an einer Führung teilgenommen. Sie vermittelte uns in anschaulicher und überzeugender Weise den geschichtlichen Kampf der Arbeiterklasse und war eine sehr gute Ergänzung zu unserem Studium."
Kreisleitungen der SED nehmen den Besuch der Gedenkstätte zum Anlaß, um bewährte Mitglieder der FDJ als Kandidaten und Mitglieder in die Partei der Arbeiterklasse aufzunehmen. Darüber ist im Gästebuch zu lesen:
"Der Besuch der Gedenkstätte war für' uns, da wir heute als Mitglieder und Kandidaten aufgenommen wurden, ein würdiges Ereignis und besonderes Erlebnis. Er vermittelte unseren jungen Genossen einen tiefen Einblick in den Kampf der revolutionären deutschen Arbeiterklasse um politische, ideologische und organisatorische Einheit. Wir möchten dem Kollektiv dieser Gedenkstätte recht herzlich für ihre Unterstützung danken.
Sekretariat der Kreisleitung der SED Schmalkalden."
Der unzerstörbare Bruderbund zwischen SED und KPdSU kommt in der wachsenden Zahl von Touristengruppen und Parteidelegationen aus allen Sowjetrepubliken zum Ausdruck. Freundschaftliche Bande sind entstanden 'zwischen unserem Bezirk Erfurt und Sowjetlitauen.
Wurden doch die Ideen von MARX und ENGELS von LENIN weiterentwickelt und bereichert. Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit wurden sie, in der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution unter Führung der Partei der Bolschewiki verwirklicht. Die sowjetischen Menschen haben durch viele Eintragungen in das Gästebuch ihre hohe Wertschätzung für den revolutionären Kampf der deutschen Arbeiterbewegung zum Ausdruck gebracht, der in der Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft seine Krönung findet.
Überaus herzlich begrüßte Gäste waren Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges, die hervorragenden Anteil an der Zerschlagung des Faschismus hatten und mithalfen, in Gotha und anderen Städten der DDR das Leben auf allen Gebieten in enger Zusammenarbeit mit den Kommunisten, Sozialdemokraten und Aktivisten der ersten Stunde wieder in Gang zu setzen. So schrieb der Major a. D. MICHAIL OSERANER, der von 1945 bis 1947 Offizier in der Kreiskommandantur Gotha war, am 5.5.1975 in das Gästebuch
"Ich bin sehr glücklich, die Gedenkstätte der deutschen Arbeiterbewegung in Gotha zu besuchen. 1945 war ich als Offizier der Gothoer Kommandantur zuständig für Presse und Kultur. Die deutschen Veteranen haben uns erzählt, was 1875 hier im "Tivoli" stattgefunden hat. Das haben wir auch unseren Soldaten vermittelt. Viele haben damals das Gothaer Programm« und besonders die "Kritik des Gothaer Programms" von KARL MARX mit großem Interesse gelesen. Und heute ist hier ein historisches Museum eingerichtet, man kann sagen, eine erstklassige Gedenkstätte. Das ist sehr wichtig für die Jugend, für zukünftige Generationen."
Von den Traditionen deutsch-sowjetischer Freundschaft wurde über den Besuch des Ensembles des Betriebes "Rote Proletarier" Moskau im Beitrag "Der Weg der roten Fahne« berichtet.
Nach dem Sieg der Sowjetunion und der mit ihr in der Antihitlerkoalition verbündeten Völker über den Faschismus wurden die Ideen von MARX, ENGELS und LENIN in weiten Teilen Europas, Asiens und in Lateinamerika gesellschaftliche Realität, sie faßten auch in Afrika Fuß. Beredte Zeugnisse über die Solidarität der DDR gegenüber allen um ihre Befreiung kämpfenden Völker sind viele Eintragungen ins Gästebuch. Recht herzlich bedankten sich die Teilnehmer der Delegation, die anläßlich des Freundschaftstreffens zwischen der Jugend der DDR, und Nikaraguas 1984 in unserer Gedenkstätte weilten.
Eine Delegation aus der VDR Laos schrieb.
"Es ist eine große Ehre, daß wir ihre interessante Ausstellung besuchen können. Wir haben neue Erfahrungen über die Arbeiterbewegung bis zum Aufbau des Sozialismus und der Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft sammeln können. Wir werden diese Kenntnisse an die neue Generation vermitteln."
Zu den Besuchern unserer Gedenkstätte gehören Touristen aus der Bundesrepublik Deutschland. Sie zeigen reges Interesse an unserer Ausstellung. Die Besuche von Vertretern der DKP, der SDAJ und des MSB "Spartakus" sind stets von einer aufgeschlossenen Atmosphäre gekennzeichnet.
Eine Veteranendelegation der DKP schrieb folgende Eindrücke ins Gästebuch:
"Mit großem Interesse haben wir die hervorragenden Dokumente der Gedenkstätte besichtigt und die lehrreichen Ausführungen in uns aufgenommen. Für uns Kommunisten aus der Bundesrepublik ist es sehr wichtig, aus den Erfahrungen der deutschen Arbeiterbewegung zu lernen, um die richtige Politik anzuwenden."
Gäste aus vielen Ländern weilten zu gesellschaftlichen Höhepunkten wie Parteitagen der SED, zu Jahrestagen der Gründung der DDR, der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution und der Befreiung vom Hitlerfaschismus, im Karl-Marx-Jahr u. a. in der DDR und überbrachten die Grüße und Wünsche ihrer Völker an die Bürger unseres Landes. Unter den zahlreichen Gästen weilten viele als Besucher in der Gedenkstätte und trugen ihre Glückwünsche in das Gästebuch ein.
Wie bereits angeführt, nutzen viele Kollektive unsere Einrichtung für die Durchführung des Parteilehrjahres, des FDJ-Studienjahres und Schulen der sozialistischen Arbeit. Darüber ist zu lesen:
"im Rahmen unseres FDJ-Studienjahres, das unter dem Thema: "Die Verwirklichung der Lehren der Novemberrevolution" im 35. Jahr des Bestehens der DDR stand, besuchten wir diese Ausstellung und fanden Antwort auf unsere Fragen.
Studenten der Ing.-Schule für Transport- und Betriebstechnik Gotha"
Im Karl-Marx-Jahr 1983 konnten wir den 200 000 Besucher begrüßen. Es waren Genossinnen und Kolleginnen des Kreisbaubetriebes Gotha, die die Veranstaltung zum Internationalen Frauentag nutzten, um ihr Wissen über die Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung und der Erfüllung des Vermächtnisses ihrer besten Vertreter zu bereichern. Die Werktätigen dieses Betriebes hatten hervorragenden Anteil an der Rekonstruktion des historischen Gothaer Hauptmarktes. Auf Vorschlag des Kollektivs wurde die Kollegin SILVIA ZIMMERMANN als 200 000. Besucher begrüßt und durch den damaligen Direktor der Museen der Stadt Gotha, Genossen HEINZ WIEGAND mit einem Erinnerungsgeschenk geehrt.
MARX und ENGELS wiesen nach, daß die Arbeiterklasse zum Erreichen ihrer Ziele keinen Krieg, sondern Frie,den braucht. Davon kündet die Geschichte der revolutionären Arbeiterbewegung und des Sozialismus seit LENINs Friedensdekret von 1917 bis zum gegenwärtigen Friedensprogramm der Sowjetunion und der sozialistischen Staatengemeinschaft. Im lebendigen Gespräch vertiefen unsere Mitarbeiter auf der Grundlage der Leninschen Erkenntnis, "daß eine Revolution nichts wert ist, wenn sie sich nicht zu verteidigen weiß", die Bereitschaft bei FDJlern und Angehörigen der Nationalen Volksarmee, unsere Errungenschaften zu schützen. Noch einem Besuch schrieben Angehörige eines Truppenteiles der NVA ins Gästebuch.
"Wir bedanken uns für die sehr aufschlußreiche Führung innerhalb der Gedenkstätte. Heute, am Tage unserer feierlichen Vereidigung, geben wir an dieser bedeutenden Kampfstätte der deutschen Arbeiterbeewegung das feierliche Versprechen, alles in unseren Kräften Stehende zu tun, um unsere Republik und den Aufbau unserer sozialistischen Gesellschaftsordnung stets zuverlässig und verantwortungsbewußt zu schützen., Der Besuch der Gedenkstätte "Gothaer Parteitag" trug wesentlich dazu bei, unser Wehrmotiv nach dem Vorbild der ruhmreichen Traditionen der Arbeiterbewegung zu stärken."
Die in unserem Kreis stationierten Angehörigen der Sowjetarmee sind oft Gäste in unserer Einrichtung, um sich mit den Grundgedanken aus der Marxschen "Kritik am Gothaer Programmentwurf" und ihre Verwirklichung durch die SED vertraut zu machen. Darüber ist im Gästebuch zu lesen:
"Wir haben am Vorabend des Jahrestages des Sieges ber den Hitlerfaschismus mit großem Interesse die Exponate betrachtet. Die Arbeiterklasse Deutschlands hat eine gute revolutionäre Geschichte, von der wir uns anschaulich berzeugen konnten. Unter der Leitung der SED baut die Arbeiterklasse mit anderen sozialistischen Ländern erfolgreich die entwickelte sozialistische Gesellschaft auf. Wir wünschen dem deutschen Volke bei der konkreten Verwirklichung der Ideale des Marxismus-Leninismus weitere Erfolge. Den Mitarbeitern des Museums beste Gesundheit bei der Propaganda der revolutionären Traditionen und bei der Erziehung der Werktätigen im Geiste des Kornmunismus."
Wichtiges Anliegen unserer Mitarbeiter ist es, unsere' junge Generation mit der Geschichte der revolutionären Arbeiterbewegung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft vertraut zu machen. Aus unserer Republik erleben zahlreiche Jugendweihegruppen in jedem Jahr eine Jugendstunde in der Gedenkstätte zu den Themen:
Schüler und Lehrer der Fontane-Schule Neuruppin schrieben ins Gästebuch:
"Auf ihrer Jugendweihefahrt nach Gotha war die Klasse 8a der Fontane-Schule auch in der Gedenkstätte "Gothaer Parteitag." Mit viel Aufmerksamkeit und Interesse verfolgten die Jugendfreunde die Führung, die gleichzeitig eine Vertiefung des Geschichtsstoffes der 8. Klasse war. Sehr lobend muß hier erwähnt werden, daß die Ausstellung sehr anschaulich gestaltet wurde und sich in einem hervorragend sauberen Zustand befindet. Wir bedanken uns auf diesem Wege für den beispielhaften Anschauungsunterricht in dieser Gedenkstätte."
Zu einer guten Tradition in unserem Hause ist die Facharbeiterweihe geworden. Die Betriebsschule "Heinrich Rau" im Kombinat - VEB Elektrogerätewerk Suhl war Initiator und führt diese seit 1975 durch. Sie schrieben über unsere traditionsreiche Stätte:
"Hier finden die Bemühungen der klassenmäßigen Erziehung unserer Jugendlichen ihren Höhepunkt und würdigen Abschluß. Die Lehrlinge werden heute in die Reihen der Arbeiterklasse aufgenommen. Die Übergabe der Facharbeiterzeugnisse an historischer Stätte trägt dazu bei, das sozialistische Denken, Fühlen und Handeln unserer Menschen, besonders unserer Jugendlichen zu entwickeln und zu fördern. Gleichzeitig wollen wir unseren Jugendlichen ihre von mehr Verantwortung getragene Aufgabe für die Verwirklichung unserer Politik zum Wohne des Menschen insbesondere zur Erhaltung des Friedens bewußt machen."
Mit berechtigtem Stolz können wir sagen: Die Mitarbeiter der Gedenkstätte haben in den über 10 Jahren nach der Wiedereröffnung des Hauses die Erfüllung der Beschlüsse des VIII., IX. und X. Parteitages aktiv mit unterstützt und die geschichtspropagandistische Arbeit auf die allseitige Stärkung der DDR und die Sicherung des Friedens gerichtet und sehen die gegenwärtigen und zukünftigen Aufgaben in der Verwirklichung der Losung des XI. Parteitages der SED "Alles zum Wohle des Volkes und den Frieden."
Unter der Thematik "40 Jahre SED - erfolgreicher Kampf um die Verwirklichung der historischen Mission der Arbeiterklasse" und unter Beachtung der Lehren der Kritik am Gothaer Programmentwurf" halten wir Vorträge und gestalten Feierstunden für Brigaden der sozialistischen Industrie und Landwirtschaft, Parteikollektive, FDJ-Gruppen und Schulklassen, in und außerhalb unserer Einrichtung. Damit propagieren wir Thälmannsche Traditionen anhand der erfolgreichen Politik der SED.
Die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Gedenkstätte beraten Lehrer, Jugendstundenleiter, Pionier- und FDJ-Gruppen gern bei der Vorbereitung der Führungen durch die Ausstellung. Eine rechtzeitige Anmeldung erleichtert die Führung. Die Nennung der Zusammensetzung der Besuchergruppen (Alter, Schüler, Jugendstunde-Thema, sozialistische Brigade, FDJ-Studienjahr, Parteilehrjahr usw.) ermöglichen eine gute Zusammenarbeit.
Die Gedenkstätte verfügt über den historischen Saal für 100 Personen, einen Lektionsraum für Versammlungen und Filmvorführungen für 90 Personen.
Unsere Gäste kamen aus allen Bezirken unserer Republik und aus zahlreichen Ländern der Erde:
Algerien | Irak | VR Polen |
Angola | Italien | Portugal |
Australien | Japan | Österreich |
Ägypten | VDR Jemen | SR Rumänien |
Äthopien | Kanada | Sambia |
Belgien | Kampuchea | Senegal |
BRD | KDVR | Simbabwe |
VR Bulgarien | Kongo | UdSSR |
CSSR | Kuba | Südafrika |
Chile | VDR Laos | Spanien |
VR China | Litauische SSR | Syrien |
Dänemark | Luxemburg | VR Ungarn |
Frankreich | Mocambique | USA |
Griechenland | Mongolische VR | Venezuela |
Großbritannien | Namibia | SR Vietnam |
Guinea-Bissau | Nikaragua | Westberlin |
Anmerkungen
1) Neues Deutschland vom 29. April 1975
2) Neues Deutschland vom 5. April 1986
3) 15 Jahre Gedenkstätte Eisenacher Parteitag 1869 - 15 Jahre Pflege der revolutionären Traditionen der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung; Autoren. ELFRIEDE GEY und KARL HÜTER, Herausgeber: Kommission zur Erforschung der Geschichte
der örtlichen Arbeiterbewegung beim Sekretariat der Kreisleitung Eisenach der SED und Gedenkstätte "Eisenacher Parteitag 1869"
4) Gästebücher und statistisches Material der Gedenkstätte
"Gothaer Parteitag 1875"
Tafelerläuterungen
Tafel 30, 1
Ehrengäste anläßlich der Wiedereröffnung der Gedlenkstätte "Gothaer Parteitag 1875" am 28. April 1975
Tafel 30, 2
Eintragung in das Gästebuch der Gedenkstätte von Major a. D. MICHAIL OSERANER
Tafel 31
Genossin IRMA GABEL-THÄLMANN in der Gedenkstätte "Gothaer Parteitag 1875« und ihre Eintragung in das Gästebuch
Tafel 32, 1
Genosse Major a. D. VIKTOR STEPANOWITSCH BABENKO, ehem. Leiter der Abteilung "demokratische Parteien und Organisationen" in der SMA-Thüringen mit sowjetischen Offizieren 1986 in der Gedenkstätte
Tafel 32, 2
Ehrung des Genossen RUDOLF ZYOCK für 40jährige Parteimitgliedschaft durch, Genossen ERWIN LORENZ, Mitglied der Bezirksleitung der SED und 1. Sekretär der Kreisleitung Gotha
Tafel 1-8 | JUNIOR | Seite 3-9 |
Tafel 9-10 | PFLÜGNER | Seite 10-13 |
Tafel 11-12 | FICKENSCHER | Seite 13-17 |
Tafel 13 | FICKENSCHER | Seite 17-20 |
Tafel 14-17 | FICKENSCHER | Seite 20-23 |
Tafel 18-24 | PFLÜGNER | Seite 23-28 |
Tafel 25-29 | PFLÜGNER | Seite 28-33 |
Tafel 30-32 | PFLÜGNER / GLOCK | Seite 34-38 |
Museumsheft Rückseite 20050 Bytes |
Museumsheft Vorderseite 70301 Bytes |
Tafel 01 23278 Bytes |
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Tafel 03 43002 Bytes |
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Tafel 18 51374 Bytes |
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Tafel 22 78908 Bytes |
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Tafel 26 47019 Bytes |
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Tafel 33 58588 Bytes |