Diese plastische Darstellung der Zuckerproduktion in Nauen um 1920 fand ich im Zuckermuseum Berlin. Leider habe ich die 10. und 11. Station nicht getroffen.
Zuckerfabrik aus der Vogelschau: Schlammbahn auf Hochgerüst.
Ein starker Wasserstrahl schwämmt die Rüben von den Fahrzeugen. In Schwemmrinnen gelangen die Rüben in die Fabrik oder zum Lager.
Das Hubrad (Vordergrund) hebt die Rüben in die Quirlwäsche. Auswerfer bringen sie nach dem Waschen (hier über Schüttelrinne als Abtropfstrecke) zum Elevator.
Die Rüben werden automatisch gewogen (hier noch als Kippwaage) und fallen in die Schneidemaschine.
Besonders geschliffene Messer schneiden die Rübe in dünne Schnitzel.
Oberteil: Ein Transportrechen bringt die Schnitzel über schräge Schurren in die "Diffuseure". Extraktion mit warmen Wasser liefert den Rohsaft. Seit den 50er Jahren durch kontinuierliche Anlagen (Turm, Tröge) allmählich verdrängt.
Unterteil: Die extrahierten Schnitzel werden in die Schnitzelrinne entleert. Sie sind frisch oder getrocknet ein gutes Viehfutter. Vielfach werden sie melassiert und pelletiert.
Der Satz wird zur Entfernung des Schlammes durch Filtertücher gepreßt. Aus den Hähnen läuft der klare gelbliche Dünnsaft. Die Filterpressen sind allmählich von kontinuierlichen Filteranlagen verdrängt worden, werden aber gelegentlich noch verwendet.
Schneckenrührer (hier noch Transmissionsantrieb) halten die Füllmasse in Bewegung. Die Temperatur sinkt, die Zuckerkristalle wachsen.
Durch Trennen des Sirups von den Kristallen erhält man gelblichen Rohzucker.
Der getrocknete Zucker wird in Säcke gefüllt und auf Transportbändern in das Zuckerlager befördert.