Dumme Argumente: Zölibat

Studio Friedman
Presseclub
Menschen bei Maischberger
Exkurs: Pädophilie und Monotheismus

In der römisch-katholischen Kirche gärt seit Jahren eine wütende Demokratiebewegung, die aber wahrscheinlich nichts erreichen wird. Für mich als Außenstehenden ist deren Bedeutung und Notwendigkeit schwer einzuschätzen. Warum kann man eine Religion nicht wie eine Partei behandeln - bei großer Übereinstimmung eintreten und mitmachen, bei Verrat der Ideale austreten und eventuell in eine andere wechseln oder selbst etwas aufziehen? Natürlich berufen sich Parteien nicht auf göttliche Offenbarungen, das ist aber auch kein Argument, denn selbst Gläubige, die eine bestimmte Offenbarung für wahr halten, können dennoch zu der Überzeugung gelangen, daß die eigene bisherige Religionsgemeinschaft diese falsch auslegt. Jedenfalls verstehe ich die ganze Aufregung nicht, bemerkte aber, daß bei Bekanntwerden von Mißbrauchsfällen, erst im Ausland (Österreich, Irland), nun auch in Deutschland, gleich auch über die Verpflichtung zur Ehelosigkeit diskutiert wird. Wikipedia erwähnt:

Wenn ihnen die Amtskirche das so vorschreibt, dann müssen sie das so sehen. Aber über Kausalzusammenhänge kann man auch forschen, insbesondere empirisch relative Häufigkeiten ermitteln. Und da ist bisher der ehelose Erwachsene nicht als die besonders große Gefahr enttarnt worden. Die Talkshows und Diskussionsrunden zu den Mißbrauchsfällen waren leider immer wieder auch Plattform für falsche, nicht bloß dumme Argumente, und so habe ich es schließlich nicht mehr ausgehalten und gelegentlich auch selbst Kommentare dazu abgegeben. Man kann über die Ehelosigkeit katholischer AmtsträgerInnen unterschiedlich denken, sich auch darüber streiten, ohne daß mich das kümmert oder gar aufregt. Das ist eben eine fremde Kultur oder Welt. Wenn aber die Argumente unlogisch oder dumm werden, dann kann ich schon Partei ergreifen. Die Mißbrauchsfälle, die die katholische Welt erschüttern, sind m.E. ebenso wie solche außerhalb der katholischen Kirche tragisch für die Opfer, eventuell auch für die Institution, mit der ich überhaupt nicht sympathisiere, aber kein "Beweis" für irgendetwas. Es ist doch ein Unterschied, ob eine Religion Menschenopfer durchführt, um Regen zu erzeugen (anders gesagt: Mord zum Programm gehört), oder der sexuelle Mißbrauch von Meßdienern oder Kirchenchorsängern strikt abgelehnt wird, aber doch passiert. Als Atheist würde ich auch eine katholische Kirche bekämpfen, deren Vertreter makellos nach den eigenen Regeln leben.

Studio Friedman

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Kirchenfenster - Lasset die Kindlein zu mir kommenhttp://www.lohmannmedia.de/wp-content/uploads/2009/03/lohmann_portrait_neu_k.jpgAm 11. März 2010 kamen meine internen Frontlinien etwas durcheinander. Ich sah auf N24 FRIEDMAN und ärgerte mich mächtig über den dummen und unduldsamen "Stern"-Chefredakteur HANS-ULRICH JÖRGES und bekam Mitleid mit dem ehemaligen Chefredakteur des "Rheinischen Merkurs", MARTIN LOHMANN, den ich versehentlich für einen MdB hielt. LOHMANN ist der Vorsitzende des Arbeitskreises Engagierter Katholiken in der CDU (AEK), der sich vielleicht so ähnlich wie der evangelische Arbeitskreis (EAK) abkürzen, aber nicht "Katholischer Arbeitskreis (KAK) heißen wollte. Dessen Argumente waren faktenreich und logisch, soweit es in der Kürze der Zeit, die der Moderator ihm ließ, möglich war. Leider wurde er von JÖRGES mit etwas Unterstützung durch FRIEDMAN ständig unterbrochen.

Deshalb schrieb ich LOHMANN gleich nach der Sendung eine etwas vergiftete, aber ehrlich gemeinte Unterstützermail

Betreff: Friedman
Datum: Fri, 12 Mar 2010 01:52:45 +0100
Von: Norbert Schnitzler <homepage@schnitzler-aachen.de>
An: lohmann@lohmannmedia.de

Sehr geehrter Herr LOHMANN,

Ihr Auftreten bei FRIEDMAN war vorbildlich. Tendenziell hielt ich Herrn JÖRGES bisher für überlegter, aber heute hat er mich enttäuscht. Es nutzt nichts, aus Ressentiments zu argumentieren, wenn Fakten nicht zur Verfügung stehen oder eine andere Sprache sprechen.

Wenn Sie sich nun über meine E-Mail freuen wollen, sollten Sie vielleicht den folgenden Absatz überspringen (aber nur ihn), denn darin beschreibe ich, was uns trennt.

Ich bin ein linksliberaler Atheist und habe nichts gegen Sex ohne Ehe, gegen Homo-, Hetero- und Bisexualität, gegen Polygamie und Polyandrie, gegen einvernehmlichen Sex mit "Kindern" (womit ich aber nicht das meine, was in den Internatsskandalen eine Rolle spielt, sondern z.B. Beziehungen zwischen 16jährigen und 20jährigen, also über eine Schutzgrenze hinweg). Ich lehne die Bevorzugung von Glaubensbekenntnisse im staatlichen Raum ab, insbesondere Kruzifixe in Behörden und Schulen, Religionsunterricht und theologische Fakultäten. Ich will Prostitution erlaubt und Vergewaltigung in der Ehe verboten lassen (weiß aber nicht, ob Sie im Bundestag anders abgestimmt haben).

Ihre Argumente waren sachlich. Ich hatte eher Glaubensbekenntnisse erwartet und wurde angenehm überrascht. Ich kann Ihnen noch weitere Anregungen geben. Vielleicht ist es Ihnen auch schon bekannt, aber sie hatten in der Sendung nicht die Gelegenheit, darauf einzugehen. Ich verstehe nicht, wieso Zölibat und Mißbrauch in Zusammenhang gebracht werden.

(1)
Ich hörte mal ein Feature über Priester, die mit der Ehelosigkeit Probleme haben. Angeblich etwa ein Drittel der Priesterschaft hat eine Freundin und oft ahnt man das in der Gemeinde und tuschelt. Allerdings geschieht dies angeblich überwiegend verständnisvoll. Ich kann mir nicht vorstellen, daß über einen Priester, der sich an Meßdienern vergreift, so getuschelt wird. Damit ist aber absurd, wenn die Ehelosigkeit katholische Kirchenmänner (was für Amtsbezeichnungen da auch immer in Frage kommen, das ist für mich eine fremde Welt) zu Pädophilen machen soll. Einer, der in einer solchen triebgesteuerten Situation eine vernünftige Entscheidung treffen kann (woran allerdings gezweifelt werden muß), wird abwägen:

Es ist doch wohl klar, wie man bei der Alternative am bequemsten das (oder den) Zölibat mißachtet!

(2)
Es gibt (männliche) Pädophile, die in Partnerbörsen speziell alleinerziehende Frauen mit "geeigneten" Kindern suchen. Die sind wohl eine relativ gute Tarnung für den angestrebten Mißbrauch. Würde man in der Katholischen Kirche die Ehe erlauben, könnte das gerade eine Förderung des Mißbrauchs sein, weil es den Perversen unter den Kirchenmännern neue Möglichkeiten eröffnet.  Während heute bei einem Priester mit Freundin (siehe erstes Argument) davon ausgegangen werden kann, daß er normale heterosexuelle Neigungen hat, wäre man dann nicht mehr so sicher.

(3)
Es ist doch schön, wenn man eine Auswahl hat. Es ist mir unbegreiflich, warum MARIA VON WELSER vom protestantischen zum katholischen Glauben übertritt und dann bei MAISCHBERGER ausgerechnet protestantische Sitten, nämlich die Priesterehe, in die katholische Kirche einführen will. Das sollten Sie sich nicht gefallen lassen! Seit ein paar Jahren hat man immerhin die Möglichkeit, eine Partei zu wählen, bei der nicht die Reichen reicher und die Armen ärmer werden sollen, wie bei den fünf anderen. Seit 5 Jahrhunderten hat man aber die Möglichkeiten, eine Konfession zu wählen, die den Zeremonienmeistern die Ehe erlaubt oder eine, die sie verbietet. Das ist doch schön und sollte nicht eingeebnet werden!

Das alles hätte man Herrn JÖRGES entgegenhalten können, aber leider ist bei FRIEDMAN kein Raum für komplizierte Argumente. Sollten Sie noch einmal in eine Talkshow eingeladen werden, hilft Ihnen vielleicht dieser Aufsatz

Sex-Verbrechen, -Vergehen und -Praktiken in der evangelischen Kirche

Mit freundlichen Grüßen
Norbert Schnitzler
Trierer Str. 297
52078 Aachen

Eine Antwort habe ich nicht erhalten, und jemandem Argumente zu liefern, der sowieso schon gut argumentiert hat, ist auch etwas witzlos. Andere ZuschauerInnen haben wohl auch reagiert und teilweise N24 beschimpft. Ob auch JÖRGES böse Post erhalten hat, weiß ich nicht.

Die Süddeutsche berichtete:

Diese Mail des N24-Chefredakteurs wurde angeblich auf der AEK-Homepage veröffentlicht, aber ohne die hetzerischen Mailzitate. Ich habe sie weder ohne noch mit gefunden. An der Diskussion habe ich mich sonst (etwa bei "Hart aber fair" und "Menschen bei Maischberger" kaum beteiligt. Zwei Ausnahmen will ich noch erwähnen.

Presseclub

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Nur nach dem "Presseclub" vom 14. März 2010 hatte ich Lust, meine Erkenntnisse aus der vorherigen Lektüre des vatikanischen Katechismus weiterzugeben und habe sie ins Gästebuch eingetragen. Das aber ist moderiert und mein Text ist nicht erschienen. Da ich ihn mir nicht kopiert hatte und er auch zu kurz war, um ihn vorher entwerfen zu müssen, kann ich jetzt nur noch inhaltlich, aber nicht wörtlich, dafür aber ausführlicher wiedergeben, was ich herausgefunden hatte.

ehemaliges katholisches Logo

Waren diese Ausführungen gegen die Netiquette? Andere Beiträge, die man noch nachlesen kann, scheinen viel feindseliger. Ich verstehe nicht. warum meine Überlegungen nicht erschienen sind. Vielleicht waren sie auch zu "betriebswirtschaftlich" in der Abwägung, was bei Aufhebung des Zölibats geboten wird und auf was die Täter dafür hoffentlich verzichten. Für mich ist jedenfalls klar, daß die Aufhebung des Zölibats keine Tat verhindert hätte/verhindern würde. Im übrigen stört mich auch das Männerbild, das damit transportiert wird. Als müßten Männer ausrasten, wenn sie nicht heiraten dürften. Auf weltliche Verhältnisse übertragen ist die manchmal zu hörende Argumentation natürlich genauso dumm, wonach Prostitution Vergewaltigungen verhindert. Genauso blöd ist übrigens die Unterstellung, wenn Frauen sich nicht mit Kopftuch oder gar Burka verhüllten, würden Männer zu wilden Tieren. Gerade da, wo Frauen das machen, traue ich den Männern nicht. Gegen diese Kopftuchträgerinnen habe ich aber nichts, ich habe das Bild sogar als Desktopwallpaper eingerichtet.

Menschen bei Maischberger

oben

Auf die oben in meiner Mail an MARTIN LOHMANN schon erwähnte Sendung "Menschen bei Maischberger" vom 9. März habe ich indirekt reagiert, also nicht bei der ARD, sondern nur durch einen Kommentar zum Kommentar in der Welt bzw. zu den Kommentaren anderer LeserInnen zum Kommentar in der Welt. Damit machte ich mich sehr unbeliebt, wahrscheinlich besonders durch diese Passagen:

    Müßte nicht eigentlich schon verfolgt werden, wenn Kinder bloß RELIGIÖS belästigt werden (mit unbewiesenen Behauptungen über höhere Wesen, Sünden, Höllenqualen)?

    Mich wundert nicht, daß MIXA nicht entschuldigte: "Die Täter hatten eine schwere Kindheit, sie sind katholisch aufgewachsen." Aber das wäre treffender. Ich finde es auch dreist, daß "Notfallseelsorger" die Möglichkeit bekommen, sich an Hilflose heranzumachen. Da muß noch viel aufgearbeitet werden

Der mir wichtigste Kommentar in dieser Diskussion war vom 10.03.2010,11:11 Uhr von "Till Manner"
    ... darüber erinnerte ich mich einer sendung von maria von welser, als moderatorin von "mona lisa". welches datum weiß ich nicht mehr, aber es war um weihnachten und vor ihrem erhalt des bundesverdienstkreuzes. in dieser sendung ging es um kindesmißbrauch. in reiner linker frauenrunde debatiert. es kam wohl unabsichtlich auch zum fakt, dass auch frauen ihre kinder mißbrauchen darüber aus ihrem konzept, der reinen diffamierung der männer an sich als schuldige, gebracht, erwiderte maria von welser:
        "...die frauen holen sich bei ihren kindern nur die zärtlichkeit, die ihre männer ihnen vorenthalten."
    und schon wieder waren mal wieder die männer an sich schuld und der kindesmißbrauch als feministisch waffe gegen männer ansich in stellung gebracht. ein mißbrauch mißbrauchter kinder. hätte ein mann dieses aussage als :"...die männer holen sich bei ihren kindern nur die zärtlichkeit, die ihre frauen ihnen vorenthalten." getätigt, er wäre sofort vom zdf entlassen worden, und hätte niemals das bundestverdienstkreuz bekommen.
1
http://www.welt.de/fernsehen/article6711052/Die-Schuld-der-68er-am-Missbrauch-in-der-Kirche.html?page=23#article_readcomments


Dieses Kind wird wahrscheinlich nicht religiös belästigt!

Exkurs: Pädophilie und Monotheismus

oben

Erst ein paar Begriffsklärungen:

Judentum und Christentum

LEGO-Ausstellung in KoblenzDa die Genesis und das Buch Richter von beiden Religionen verehrt werden, unterscheide ich hier nicht weiter. Es gibt in den genannten Werken des "Alten Testaments" (wie die ChristInnen sagen) je eine Erzählung, in der örtlicher Pöbel einen Mann vergewaltigen will, dessen Gastgeber aber die Gastfreundschaft hoch schätzt und stattdessen junge Frauen oder Mädchen anbietet. Mit denen kann man es ja machen.

Genesis

Dazu mal eine sprachliche ungewöhnliche Fassung (nein, nicht in gerechter Sprache nach Frau KÄSSMANN, sondern) aus der Volxbibel:

Und aus der Lutherbibel von 1984:

Darstellung mit LEGO:

Richter

Hier sind es nicht 2 Töchter, sondern die Tochter des Gastgebers und die Nebenfrau des Gastes:

Interessant ist auch, was der Gast mit seiner geschändeten Nebenfrau am nächsten Tag machte:

Ja, darüber sollten wir wirklich mal nachdenken!

Darstellung mit LEGO:

Mir ist nicht bekannt, daß über diese Stellen nach Aufdeckung der Mißbrauchsfälle in katholischen Kirchen gepredigt wurde. Das wäre aber für mich allemal interessanter als Vergleiche mit der Verfolgung der Katholischen Kirche im Dritten Reich aus dem willkommenen Anlaß damaliger "Sittlichkeitsprozesse" (Bischof MÜLLER) oder die Schuldzuweisung an die "68er" (Bischof MIXA).

Gemerkt hat es allerdings UTA RANKE-HEINEMANN:

In der Tat, wenn man weiß, was dahinter steckt, merkt man die dreiste Rechtfertigung:

Zwei Fragen habe ich aber noch:

  1. Wenn die Katholische Kirche da so einen Unterschied macht, warum wurden gerade Männer, die Knaben mißbrauchten, von den Bischöfen in aller Welt gedeckt? Hätte man nicht diese mit ganzer Härte und dem Hinweis, mit Mädchen könne man es ja machen, bestrafen müssen?
  2. Wie denkt man eigentlich im Judentum und in nicht-römisch-katholischen christlichen Konfessionen über diese angebliche Offenbarungen?

Zumindest zum Judentum habe ich die Ahnung einer Antwort, nämlich daß hauptsächlich Homosexualität und Inzest verurteilt werden. Zwar geht es bei dem Aufsatz, aus dem ich nun zitieren möchte, nicht um den Mißbrauch von Schutzbefohlenen, sondern um den innerhalb der Familie, aber mangels besserer Funde müssen wir uns damit begnügen.

Ähnliche Schuldzuweisungen wird man sicher oft von Tätern oder Sympathisanten hören, mir fällt spontan die Äußerung HARTMUT VON HENTIGs ein, wenn überhaupt, dann könnte mal ein Schüler den Lehrer BECKER verführt haben. Ich vermute, daß bei nicht-inzestuösem Sex mit Kindern, wenn sie nicht gerade von anderen Erwachsenen wie in den beiden Bibelstellen dazu bestimmt wurden, auch immer die Kinder verantwortlich gemacht wurden.

Islam

keine echte Legopackung - http://blogs.taz.de/wp-inst/wp-content/blogs.dir/44/files/2006/11/LEGO%20Mohammed.jpgMit dem Islam bzw. dem Koran kenne ich mich nicht so aus wie mit der Bibel und ihren Kulten. Ihr könnt mir sowieso gerne zu meinen Ausführungen schreiben, aber in diesem Zusammenhang erwarte ich noch am ehesten Aha-Erlebnisse.

Oft wird Mohammed als Kinderschänder dargestellt, weil er nicht nur viele Frauen hatte, sondern auch insbesondere sogar eine Sechsjährige darunter war. In einer früheren Wikipedia-Version zu AISCHA BINT ABI BAKR wird das so beschrieben:

Nach MOHAMMEDs Tod spielte sie noch eine bedeutende Rolle in innermoslimischen Machtkämpfen und bei der Verwaltung des ideologischen Erbes. Damit ist für mich klar, daß der Pädofilievorwurf hier unberechtigt ist. Ein Kind verliert für einen Pädofilen von Jahr zu Jahr an Attraktivität und muß mal durch ein anderes Kind ersetzt werden. Hier war offenbar der in anderen Kulturen gar nicht so seltene Fall früher Eheschließung der Grund des sexuellen Kontaktes. Es ist auch wohl nach der zitierten Darstellung ein Vorgang gewesen, der in diesem Umfeld dazugehörte so wie heute in manchen Gegenden noch Genitalverstümmelungen als selbstverständlich gelten. Über die Gründe kann ich nur spekulieren. Heute ermöglicht gute Ernährung und Gesundheitsversorgung ja eine immer frühere Reife von Kindern. Wie unreif muß ein Mädchen zur Zeit MOHAMMEDs gewesen sein? Daß trotzdem Kinder verheiratet wurden, kann daran liegen, daß das Leben allgemein recht kurz war. Man mag ja denken: "Wenn wir sie verheiratet haben, haben wir das schon mal erledigt", aber warum man mit einer zur Schwangerschaft Ungeeigneten Verkehr hat, die dabei eventuell so Schaden nimmt, daß sie später nicht mal als Erwachsene ein Kind austragen kann, das kann ich logisch nicht erklären. Aber bei der schon erwähnten Genitalverstümmelung geht man ja auch manchmal über Leichen und nimmt der Arterhaltung abträgliche Folgen in Kauf. Ich schließe mich hier dem Argument der Wikipedia-Diskussion a.a.O. an:

Zumindest in Pakistan scheinen Vorfälle wie die in den hiesigen katholischen Internaten viel alltäglicher zu sein, wie ich bei BETSY UDINK las:

Buddhismus

Damit ich nicht als einseitig monotheismusfeindlich gelte, möchte ich auch noch den tibetischen Buddhismus erwähnen. Mir war ja schon immer rätselhaft, wieso der DALAI LAMA hier so blind verehrt wird. Ich vertiefe das jetzt nicht auch noch, sondern rate, COLIN GOLDNERs "DALAI LAMA. Fall eines Gottkönigs" zu lesen, und zitiere aus einem Essay von MARCUS HAMMERSCHMITT

Gott als Mißbraucher

Im Verhalten von Kinderschändern kann man Ähnlichkeiten zum Verhalten Gottes in den Offenbarungsreligionen finden. Nun ist Gott zwar in meinen Augen eine literarische also fiktionale Gestalt, wenn auch die bedeutendste der Weltliteratur, das spielt aber für diesen Vergleich keine Rolle.

Oft versuchen Kinderschänder den Opfern das Geschehnis als etwas, was sie besonders verbindet, ein Geheimnis, das andere nicht teilen dürfen usw. zu erklären. Einen solchen besonderen Bund haben angeblich auch Gläubige zu Gott. Allerdings ist das Missionieren ein deutlicher Unterschied, allenfalls beim Judentum erkenne ich die Tendenz, andere vom "Auserwählten Volk" fernzuhalten. Da ist es mir aber sogar sympathisch. Wer mich nicht brauchen kann, weil ich keine jüdische Mutter habe, wird mich auch nicht einen Kopf kürzer machen, wenn ich nicht teilnehmen will. Bei Christentum und Islam kann ich mir da nicht so sicher sein.

Eher scheint es Ähnlichkeiten zwischen dem Verhalten
- einerseits Gottes zu seinen Anhängern (seinem Volk, seiner Kirche)
- andererseits einem gewalttätigen Ehemann zur Partnerin
zu geben

  • Die Opfer fürchten den Täter
    Täter sind unberechenbar angesichts der dramatischen Stimmungsschwankungen, Gott wird als Wechsel zwischen Liebe und Gewalt dargestellt. Mißhandelte Ehegatten vermeiden Themen, die die Täter verärgern wie Gläubige das Nachdenken über bestimmte Fragen, die Gott verärgern. Täter erzeugen das Gefühl, daß es keine Möglichkeit gibt, einer Beziehung zu entkommen; Gläubigen wird gesagt, daß es keine Möglichkeit gibt, um dem Zorn Gottes und möglichen Strafe zu entgehen.

  • Täter verwenden Drohungen, Einschüchterungen und Gewalt
    Täter sind nicht nur gewalttätig gegenüber ihren Ehepartnern - sie brauchen auch Gewalt gegen Sachen, Tiere und Dinge. Gott straft vielleicht sogar ein ganzes Volk für die Verfehlungen einiger weniger Mitglieder.

  • Täter enthalten den Opfern Ressourcen vor
    Bei Paaren können dies Geld, Kreditkarten, Zugang zum öffentlichen Nahverkehr, Medikamente oder auch Lebensmittel sein. Zum Beispiel kann Gott Wasser verderben und Ernten vernichten.

  • Täter erzeugen beim Opfer das Gefühl der Unzulänglichkeit
    Indem die Täter das Gefühl wertlos, hilflos und unfähig, etwas richtig zu machen, zu sein erzeugen, werden die Opfer nicht über das notwendige Selbstbewusstsein verfügen, um sich zu wehren. Die Gläubigen sollen meinen, daß sie verdorben sind, Sünder, unfähig, etwas richtig machen und nicht in der Lage, ein gutes, anständiges und moralisches Leben unabhängig von Gott zu führen.

  • Täter trauen den Opfern nichts zu
    Eigenen Entscheidungen zu treffen, Ankleiden, Einkaufen, usw. wird den Opfern abgesprochen. Gott behandelt Menschen, als wären sie unfähig, etwas richtig zu machen oder ihre eigenen Entscheidungen treffen (wie z.B. moralische Fragen zu lösen)

  • Die Opfer glauben, zu Recht bestraft zu werden und die Schuld für die Aktionen der Missbrauchers zu haben
    Sie reden sich ein, daß sie etwas gemacht haben, das den Täter provozierte, verzweifeln und denken an Selbstmord. Gläubige meinen, alle Menschen sind so sündig und verdorben, dass sie eine Ewigkeit in der Hölle verdienen (von Gott geschaffen). Ihre einzige Hoffnung ist, daß Gott Mitleid mit ihnen hat. Obwohl Gott allmächtig sein soll, macht er die Menschen verantwortlich für alle Übel in der Welt.

  • Emotionale Abhängigkeit des Täters vom Opfer
    Obwohl die Täter die Opfer sich unzureichend fühlen lassen, hat eigentlich der Täter wirklich Probleme mit dem Selbstvertrauen. Sie brauchen emotionale Abhängigkeit, weil sie selbst emotional abhängig sind - dies führt zu extremer Eifersucht. Gott ist auch als abhängig von menschlichen Verehrung und Liebe dargestellt. Gott ist in der Regel als eifersüchtig beschrieben und nicht in der Lage, damit umzugehen, wenn die Menschen sich abwenden. Deshalb ist sein erstes Gebot: Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!

  • Opfer bleiben freiwillig beim Täter
    Immer wieder rätselhaft ist, warum Opfer nicht weggehen oder -laufen, wenn sie die Möglichkeit haben, und warum enttäuschte Gläubige nicht einfach "Nein und amen" sagen und austreten, statt "Kirchenvolksbegehren" zu gründen. Das mag daran liegen, daß ihnen durch den Mißbrauch die emotionale Stärke fehlt. Man kennt das auch als "Identifikation mit dem Aggressor" oder "Stockholm-Syndrom". Wie manche Politiker sich an eine fremd gewordene Partei klammern, z.B. GERHARD RUDOLF BAUM (FDP) oder RUDOLF DRESSLER (SPD), scheint mir ähnlich unreif.

Im Wesentlichen stütze ich mich hier auf God as Abuser: Similarities Between the Christian God and Abusive Spouses By AUSTIN CLINE, About.com Guide

Die Ehe ist unauflöslich. -- Postkarte des Wiener Vereins für Eherechtsreform
Die Ehe ist unauflöslich. -- Postkarte des Wiener "Vereins für Eherechtsreform 1908
gefunden bei ALOIS PAYER: Antiklerikale Karikaturen und Satiren XXV: Kirche und Staat, Kirche und Politik 3. Ab 1900
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Hintergrundmusik: OldTimeReligion.mid
Wikipedia (englisch)

 

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