Eintrittspreise Kölner Museen

EDV-Abteilung der Kölner Museen
Bischofsgartenstraße 1
50667 Köln

11. März 1998

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AZ Tgb.-Ntr: V/1235/94-S K_980311.DOC

Eintrittspreise

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Nagel,

soeben wollte ich Ihnen eine E-Mail schicken und klickte wie in der Abbildung zu sehen:

Das Ergebnis war unbefriedigend: Die E-Mail wurde sofort zurückgeschickt. Lesen Sie selbst:

Ich bin arbeitslos und habe sehr schlechte Erfahrungen mit den Kölner Museen gemacht.

Anfang Februar wollte ich mit einem (noch nicht arbeitslosen) Freund die im Deutschlandfunk mehrmals gelobte Karnevalsausstellung im Stadtmuseum besuchen. Angesichts der unerträglich hohen Eintrittspreise (10 DM für alle Ausstellungen) setzte ich mich unter hämischen Bemerkungen des Personals draußen auf die Bank, mein Freund aber besuchte die Ausstellung und war schockiert, daß er nicht mal die 1 DM, die er für das Garderobenschließfach als Pfand gegeben zu haben glaubte, zurück erhielt. Auch der Katalog war mit 78 DM - wenn ich mich recht erinnere - praktisch unbezahlbar.

Damals besuchten wir auch die Josef-Haubricht-Kunsthalle, aber angesichts des dortigen Eintrittspreises von 13 DM konnte ich mich nur zu einem Katalog durchringen. Als Arbeitsloser muß man sich sehr genau überlegen, ob man Geld für ein flüchtiges Vergnügen ausgibt oder für vergleichsweise dauerhafte Erinnerungsstücke. Immerhin war dort das Personal freundlicher.

Mein Freund hatte dann aber die Idee, in Düsseldorf eine Ausstellung über '68er Design zu besuchen. Dort wurde ich kostenlos eingelassen! Das sagt fast alles über die Kölner Preise.

Ich kann mir immerhin mit einiger Mühe noch ein Auto leisten (hoffentlich hält es noch eine Weile), und kommentierte deshalb die Erlebnisse damals so: "Da fahr' ich lieber nach Berlin, das ist billiger!"

Gesagt-getan. Über Karneval war ich in Berlin. Dank der Mitfahrzentralen waren die eigenen Benzinkosten auch nicht höher als bei einer Fahrt nach Köln ohne Begleitung.

Nirgendwo in Berlin mußte ich 13 DM bezahlen. Maximal habe ich 8 DM zahlen müssen, allerdings für DREI Ausstellungen in der Akademie der Künste. Daran, daß Berlin besonders reich ist, kann es nicht liegen. Berlin ist eine arme Stadt.

Einige Preisbeispiele:

Das Parken ist auch billiger: 2,00 DM kostet der Parkschein pro Stunde Unter den Linden (an Kölner Parkuhren 4,00 DM). Außerdem gibt es noch Gegenden, in denen Parken nichts kostet, z.B. in der Hauptverkehrsstraße Neuköllns, der Karl-Marx-Straße (Nähe Puppenmuseum).

Einschränkend muß ich zugeben, daß ich in Berlin kostenlos unterkomme.

Meine kühne Behauptung sehe ich dadurch bestätigt. Ich werde künftig allen, mit denen ich darüber spreche, vom Besuch Kölner Museen abraten. Das gilt aber nicht für die hervorragenden Internetseiten. Mit einer Ausnahme:

Heute nacht wollte ich zumindest einige Informationen über die Karnevals-Ausstellung im Internet nachlesen, aber da finde ich nichts. Andere bereits beendete Ausstellungen sind noch beschrieben, diese nicht. Das gibt zu den schlimmsten Befürchtungen Anlaß (Druck von oben, Zensur, Schere im Kopf...) Haben sich mit der Ausstellung einige Leute unbeliebt in Köln gemacht?

Mit freundlichen Grüßen
Norbert Schnitzler
Zeppelinstraße 31
52068 Aachen

Dem habe ich nichts hinzuzufügen. Nun probiere ich aus, ob wenigstens die Fax-Nummer stimmt.

Mit freundlichen Grüßen
Norbert Schnitzler


Nach langem Warten erhielt ich darauf gleich von zwei Leuten Antworten. Beide betonten, daß Berlin doch reicher sei, zumindest die Museen. Keiner ging auf den Vergleich mit Düsseldorf ein. Angesichts der Rivalität zwischen diesen rheinischen Großstädten ein bemerkenswerter Aspekt.

 

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