Wilhelm Liebknecht

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WILHELM LIEBKNECHT
Geboren am 29. März 1826 in Gießen
gestorben am 7. August 1900 in Berlin

WILHELM LIEBKNECHT war ein überzeugter Revolutionär und ein unversöhnlicher Feind des Kapitalismus und Militarismus. Er vertrat und verteidigte den Wissenschaftlichen Kommunismus. Der proletarische Internationalist LIEBKNECHT weihte sein ganzes Leben der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung. WILHELM LIEBKNECHT studierte von 1842 bis 1847 Philologie, Theologie und Philosophie 1848 nahm er an den Revolutionskämpfen in Baden teil. Die Erfahrungen während der Revolution führten ihn an die Seite der Arbeiterbewegung. Politische Verfolgungen und drohende Verhaftungen zwangen ihn zu emigrieren. In London (1 850--1862) überwand er an der Seite von MARX und ENGELS weitgehend seine utopisch-illusionären Vorstellungen und nannte sich zu Recht einen Schüler der Begründer des wissenschaftlichen Kommunismus. Wieder in Deutschland, trug LIEBKNECHT die Lehre von MARX und ENGELS in die deutsche Arbeiterbewegung und hatte bedeutenden Anteil an der Formierung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei auf marxistischer Grundlage. Der Anschluß der fortgeschrittenen Arbeiter an die von KARL MARX geleitete 1. Internationale, die Gründung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei 1869 in Eisenach und der Kampf um die Einheit der deutschen Arbeiterbewegung bis zum Jahre 1875 waren weitgehend von LIEBKNECHTs Wirken geprägt. Wegen ihrer mutigen Haltung im deutsch -französischen Krieg (1870/71) und zur Pariser Kommune wurden er und AUGUST BEBEL vor Gericht gestellt. Als Chefredakteur oder verantwortlicher Redakteur von sozialdemokratischen Zentralorganen stellte er eine enge Verbindung zwischen Partei und Klasse her. LIEBKNECHT gehörte stets zum revolutionären Führungskern der Partei. Er hatte jedoch auch einen Großteil Verantwortung für das Kompromißprogramm von Gotha im Jahre 1875. Die Kritik seiner engsten Freunde und Kampfgefährten, sein tieferes Eindringen in die marxistische Lehre sowie seine Erfahrungen in der Zeit des Sozialistengesetzes (1878-1890) ließen ihn schließlich zu einem der verantwortlichen Autoren für das marxistische Erfurter Parteiprogramm 1891 reifen.

1895 begegneten sich LIEBKNECHT und W. I. LENIN in Berlin. LENIN schätzte den Anteil LIEBKNECHTs an der Entwicklung der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung stets hoch ein.