Hinter dem Horizont

Als ich so fünfzehn war, begann für mich das Leben
denn eine Ahnung wurde damals in mir wach
Es war ein ruheloses Sehnen, nach der Welt, die erst begann
und nach der Liebe als geheimnisvollem Ziel
Noch wußte ich davon nicht viel
doch ich fing mit der Suche an.

Ich wollt' nach Lissabon, Paris und Barcelona
in eine Stadt, die auf mich wartet, nur auf mich
Ich wollt' mich anziehn wie Cliff Richard und frisiern wie Bobby Vee
und undurchschaubar wie Marlene Dietrich sein
Ich wollt' mich von Zuhaus befrein
Mich selbst beweisen irgendwie.

Sehnsucht den Traum zu erfahren
dann fängt der Zauber erst an
das Wunderbare, das Wahre
muss es doch geben
irgendwann.

Ich suchte Eis und Feuer, Wirklichkeit und Schönheit
vor allem Schönheit - und zwar die, die nie vergeht
Wen ich auch immer grad im Arm hielt, nie verlor ich diese Lust
auf etwas Neues, das mich wieder weiter trägt
Und dass das tiefe Wunden schlägt
das hab ich damals nicht gewusst.

Als ich die Sonne küsste, brannten meine Lippen
Als ich den Mond umarmte, war es um mich Nacht
Und alle Sterne, die ich pflückte, wurden blass in meiner Hand
Von nah besehn war selbst das strahlendste Idol
kaum etwas mehr als ein Symbol
für etwas, das ich niemals fand.

Hinter dem Horizont wartet noch jemand der selbst in sich spürt
was als Schmerz in dir brennt
Unter der Haut wohnt das Heimweh, der Hunger nach einem Gefühl
das kein andrer erkennt.

Sehnsucht den Traum zu erfahren
dann fängt der Zauber erst an
das Wunderbare, das Wahre
werd ich erleben
irgendwann.

Text: Robert Long/Michael Kunze
Musik Robert Long
LP: Hinter dem Horizont
     Morgen sind wir tolerant

siehe auch:

 

 

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